Interlude 9

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Nachdem Harry den Entschluss gefasst hatte, sich Voldemort zu stellen und es ein für alle mal zu beenden, sei es durch seinen Sieg oder seinen Tod, legte sich eine seltsame Ruhe über ihn. Er hatte gedacht er würde aufgeregt sein, sich Sorgen machen, so wie es beim Trimagischen Tunier der Fall gewesen war, als er auf die Aufgaben warten musste. Stattdessen fühlte es sich gut an, es nicht länger vor sich her zu schieben, die Hoffnung, die Bedrohung am Horizont endlich zu vernichten und sich über seine Zukunft Gedanken zu machen. Falls er es überlebte. Als er Phineas von seinem Plan erzählte, damit er ihn Snape überbringen könnte, hatte der ehemalige Schulleiter ihn eingehend gemustert.


"Bist du dir sicher? Wenn ihr das tut, wird es kein zurück geben. Wenn du es dir anders überlegst, werden andere darunter zu leiden haben." Er erwartete, dass der Junge zurück schrecken würde, den Plan verwerfen und weiter nach einer Gryffindor-Lösung suchen würde, die niemanden außer ihn selbst in Gefahr bringen würde. Aber an seinem Gesichtsausdruck erkannte Phineas zwei Dinge. Harry war kein Junge mehr und er war fest entschlossen. Snape reagierte ähnlich.

"Er will WAS?" Im ersten Moment konnte er es nicht fassen, aber Phineas bestätigte ihm, dass es Harry ernst war.

"Er will, dass einer seiner Freunde in der Nähe des jungen Malfoy darüber sprechen, dass er nach Hogwarts kommen wird. Falls Malfoy es weder dir noch den Carrows sagt, bring ihn dazu, dass er es tut, damit Riddle die Information erhält. Er wird seine Freunde und den Orden informieren." Snape war sich sicher, dass Draco die Information nicht von alleine weiter geben würde. Die Konfrontation mit Dumbledore, während der er gemerkt hatte, dass er nicht in der Lage war, jemanden zu töten, hatte seine Einstellung zu Voldemort verändert. Er hatte Angst und hielt sich daher zurück, aber er würde ihm nicht aktiv helfen. Aus dem gleiche Grund würde es aber auch einfach werden, Draco davon zu überzeugen, den Plan zu befolgen, denn er wusste, dass er nur nach Voldemorts Niederlage wirklich frei sein würde. Und ein Malfoy würde immer sich selbst helfen.

"Sag Potter, es ist mir egal, wie er den Orden überzeugen will, aber wenn sein Plan funktionieren soll, muss es ihm gelingen. Wenn sie mir nicht zuhören werden, bin ich nicht für das verantwortlich, was passiert." Er würde sich trotzdem verantwortlich fühlen, sollten die Schüler sterben, aber die drohende Schuld würde Potter vielleicht zusätzlich anspornen.

Die einzige Nachricht, die Phineas Harry überbrachte, was Snape Einverständnis. Die Warnung wäre vollkommen überflüssig gewesen, da der junge Mann sich dessen bewusst war.

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Mit einem Klirren zersprang ihre Tasse auf dem Boden, als Dobby vor Professor McGonagall erschien, während sie gerade dabei war, sich einen Tee einzugießen. Die Herrschaft der Todesser in Hogwarts hatte sie schreckhaft gemacht, zu oft hatte sie mit ansehen müssen, wie Schüler von ihnen 'bestraft' worden waren, ohne etwas dagegen ausrichten zu können. Es hatte sich eine noch nie da gewesene Anspannung über die Schule gelegt und die Lehrer waren davon nicht ausgeschlossen. Sie hatten zwar schon Slytherins Monster und die Bedrohung durch einen angeblichen Massenmörder erlebt, und auch Umbridges Vorgehen hatte einen dunklen Schatten auf Hogwarts geworfen, aber dass selbst einigen Slytherins unwohl war, zeugte davon, dass die beiden wahnsinnigen Carrows und ein Direktor, dem niemand trauen konnte, eine andere Ebene waren. Sie waren hilflos. Während sie mit einem Schlenker ihres Zauberstabs die Tasse reparierte, fragte sie sich, welche Nachricht der Hauself ihr überbringen würde, zu wessen Bestrafung sie dieses Mal würde erscheinen müssen. Aber etwas war seltsam. Normalerweise, wenn die Carrows ihr eine Nachricht schickten, war der Bote im besten Fall verängstigt und im schlechtesten Fall verletzt. Dieser Hauself hingegen sah nicht so aus, als würde ihm etwas fehlen und er trug auch kein Hogwarts-Handtuch als Toga. Bevor sie beschlossen hatte, was sie mit dem Elfen machen sollte, begann er zu sprechen.

The Story of a Witch in Middle EarthWo Geschichten leben. Entdecke jetzt