Kapitel 37

38 1 0
                                    

In Schottland, Großbritannien, tat sich in einer den meisten Menschen unbekannten Schule plötzlich ein blau flackerndes Portal auf. Es erschien mitten in der Großen Halle, zwischen dem Ravenclaw Tisch und dem Hufflepuff Tisch, vor den Augen von Harry Potter, den Lehrern und den Schülern des fünften, sechsten und siebten Schuljahres, die gewillt waren, ihr Leben für die Schule und die jüngeren Schüler zu riskieren. Professor Sprout hatte erst protestiert, als die ersten Fünftklässler sich für den Kampf gewappnet hatten, aber als Harry darauf hinwies, dass er im vierten Jahr gezwungen worden war, am Trimagischen Turnier teilzunehmen, akzeptierte sie das Recht der Schüler, selbst zu entscheiden. Nun hielten etwa 150 Leute den Atem an und fürchteten das schlimmste. Nichts und niemand hätte den Schutz um die Schule durchdringen dürfen, aber hier war etwas, das ihnen das Gegenteil bewies. Ron war es, der die Frage stellte, die ihre einzige Hoffnung zu sein schien.


"Harry, hast du etwas damit zu tun? Wenn das ein Teil deines Plans ist, hättest du uns warnen können", schimpfte er. Aber Harry schüttelte den Kopf, wandte selbst dabei den Blick nicht ab von dem blauen, undurchdringlichen Licht.

"Ich habe nichts damit zu tun."

Angespannt, mit den Zauberstäben in der Hand, auf das Portal gerichtet, warteten die Schüler und Lehrer ab, was geschehen würde. Kurz war die Frage aufgekommen, warum sie das Portal nicht einfach schließen konnten. Die Möglichkeit bestand, aber der Gedanke war sofort verworfen worden, da sie nicht garantieren konnten, dass der Eindringling es nicht erneut versuchen würde und das Portal dann womöglich an anderer Stelle erscheinen würde. Jetzt hatten sie zumindest den Vorteil, ihn, sie oder es in Empfang nehmen zu können.

All die Sorge und Aufregung zerbarst, als die dunkle Silhouette einer Gestalt sich in dem flackernden Blau abzeichnete und, ebenfalls mit einem Zauberstab in der Hand, mit wachsamen Blick hinaus trat. Sie nahm keinen Anstoß an den auf sie gerichteten Zauberstäben, sondern strahlte über das ganze Gesicht, als sie erkannte, wo sie war, und wer vor ihr stand. Jene brauchten einen Moment, um zu verstehen, was geschehen war, da sie trotz Snapes Versicherung, nichts über Hermines Verbleib gehört zu haben, mit dem Schlimmsten gerechnet hatten.

"Hermine?!" Es war Harry, der ihren Namen als erster rief, ungläubig und über alle Maßen glücklich, dass es der Freundin gut ging, er sie nicht einem grausamen Schicksal überlassen hatte. Aber er wusste auch, dass es gefährlich war, nach dem bloßen Aussehen zu urteilen, weshalb er den Zauberstab nicht senkte, sondern ihr stattdessen eine Frage stellte, deren Antwort die Todesser nicht einmal würden erraten können.
"Weshalb habe ich nicht versucht, dich zu finden?"

"Du konntest nicht, weil du mir einen unbrechbaren Schwur geleistet hast, es nicht zu tun", antwortete sie zum Erstaunen aller. Seltsamerweise war Professor McGonagall entsetzt von dieser sehr Gryffindor typischen Handlung, wohin gegen Professor Snape, der die Aufopferungsbereitschaft der Gryffindors verabscheute, ihr anerkennend zunickte. Auch wenn es ihm nicht gefiel, hatte er für den Orden doch nichts anderes getan, als sein Leben für das Wohl anderer zu riskieren, weil er ansonsten gar keine Chance auf ein freies Leben haben würde. Harry senkte den Zauberstab und wollte auf Hermine zugehen, um sie in den Arm zu nehmen, doch Ron kam ihm zuvor und stürmte auf die Frau zu, die er noch immer als seine zukünftige Frau ansah. Er hatte sie gerade an sich gezogen, als eine Hand seinen Arm packte und ihn von Hermine wegdrückte.

Unbemerkt von den Hexen und Zauberern, die auf Hermine fixiert gewesen waren, glücklich über ihre scheinbar unversehrte Heimkehr, waren die Zwerge und Bilbo aus dem Portal getreten, und Thorin war nicht glücklich, als er den Rotschopf erblickte, der seine Hexe umarmte. Dicht gefolgt von Kili trat er daher zu den beiden und löste die Umarmung gewaltsam.

"Das reicht", knurrte er den dünnen, hochgewachsenen jungen Mann an, der verwirrt zurück stolperte. Kili stellte sich sofort vor ihn und funkelte ihn von unten herauf an. Auch er hatte nicht vergessen, dass Hermines Beschreibung ihres ehemaligen Freundes genau auf eben diesen Menschen zuzutreffen schien. Bevor er seiner künftigen Tante noch einmal nahe kommen würde, mussten erst einige Dinge geklärt werden.

The Story of a Witch in Middle EarthWo Geschichten leben. Entdecke jetzt