~Amelia~
„Dashiell Blackwood." Ich trat aus meinen Schatten neben seiner Zimmertür, wo ich gewartet hatte, bis er herauskam.
Er drehte sich nur fragend zu mir um, als hätte er fast schon erwartet, dass ich mit ihm sprechen wollte.
„Was ist?"
Ich musterte seine Erscheinung einen Moment. Er war nicht erschrocken, was ihm schonmal einen Pluspunkt einbrachte.
„Auf ein Wort." Ich deutete über meine Schulter den Gang hinunter, wo ein unbenutzter Raum lag.
Schweigend ging ich voraus und vertraute darauf, dass er mir folgte. Mit einem zufriedenen Lächeln vernahm ich schließlich seine Schritte hinter mir.
„Habe ich etwas verbrochen?", fragte er beton lässig, als ich die Tür hinter uns beiden geschlossen hatte.
Er gab sich entspannt, doch ich wusste, dass er durchaus einen gesunden Respekt vor mir hatte. Das bewies seine aufrechte Haltung und sein wachsamer Blick.
„Um ehrlich zu sein warte ich noch darauf", antwortete ich und beobachtete seine Reaktion. Seine Mine verschloss sich und er zog die Augenbrauen zusammen.
„Ach ja?"
Ich seufzte. Er war wirklich schwer zu knacken.
„Hör zu", sagte ich und sah ihm fest in die Augen. „Ich weiß, dass Elyanor langsam wichtig für dich wird. Es hat keinen Sinn das zu bestreiten. Ich sehe das. Aber ich möchte, dass du weißt, dass sie mir ebenfalls sehr viel bedeutet."
Ich machte eine kleine Pause um mich zu versichern, dass er mich soweit verstanden hatte.
„Wenn du also irgendetwas abziehst und sie verletzt, bist du tot. Also überlege dir besser zweimal was du tust, bevor ich meinen Job machen und dich erledigen muss." Er nickte knapp, wohl nicht fähig, mir zu antworten.
„Ich hoffe, wir verstehen uns", sagte ich daher und bemaß ihn mit einem ernsten Blick.
„Ja, ich denke das tun wir." Dashiell verschränkte die Arme. „Kann ich jetzt gehen?"
Ich nickte. „Denk an meine Worte."
Mit wachsamem Blick beobachtete ich, wie er zur Tür ging und dann Inne hielt, als würde er noch etwas sagen wollen. Doch dann überlegte er es sich offenbar anders, drückte entschlossen die Türklinke hinunter und verließ den Raum.
Seufzend wandte ich mich ab und trat mit verschränkten Armen an das Fenster. Dashiell war seltsam. Das ließ sich nicht bestreiten. Ich sollte besser herausfinden, was er verbarg.
Schließlich wandte ich mich ab und machte mich auf den Weg in mein Büro. Ich hoffte, dass es bereits Neuigkeiten in Bezug auf den Anschlag gab. Elyanor wollte unbedingt ihre Reise nach Thalassia antreten und ich musste ihre Sicherheit gewährleisten.
Ich betrat die Geheimgänge, in denen der einzige Zugang zu meiner Zentrale lag. Dann betätigte ich den Mechanismus, der die Tür öffnete und schlüpfte in den Raum. Die meisten meiner Leute waren unterwegs oder sammelten Informationen, der Rest blätterte in Unterlagen oder verfasste Berichte.
„Gibt es Neuigkeiten über den Anschlag?", fragte ich die nächstbeste Person. Sie notierte etwas auf einem Notizzettel und sah dann auf.
„Amelia!" Überrascht sprang sie auf und begann dann in ihren Unterlagen zu wühlen, bis sie eine hellblaue Akte in den Händen hielt.
„Bisher gibt es nichts Konkretes zu dem Anschlag, aber es gibt einen Abschlussbericht zu den Abgeordneten Thompson. Außerdem haben wir die neuen Umfragen und Statistiken zur Selection reinbekommen."
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Selection - Elyanor
FantasyEndlich ist es soweit. Die Selection der jungen Königin Elyanor von Arvandor steht bevor. Zweiunddreißig junge Männer sind in den Palast gekommen und kämpfen um ihr Herz. Aber nicht alles verläuft nach Plan und als Königin hat Elyanor noch ganz ande...