Kapitel 32 - Kaya

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Kaya?"

Das Bett knarzte unter ihrer Bewegung, als sie sich in Fangs Richtung drehte, der sie bereits seit einiger Zeit zu beobachten schien.

„Hm?", ihr Herz klopfte aufgeregt in ihrer Brust und obwohl sie müde war und wusste, dass sie die Erholung für den morgigen Tag brauchen würde, konnte sie vor Angst nicht einschlafen. Ihre Augen brannten und sie rückte unwillkürlich etwas näher an Fang heran, der sofort einen Arm um sie schlang und sie ganz dicht zu sich heranzog.

„Erinnerst du dich noch an unser Training?"

Sie runzelte über die Frage irritiert die Stirn und versuchte im Halbdunkel Fangs Gesichtszüge besser auszumachen. Durch das wenige Mondlicht, das durch das kleine Fenster an ihrer Seite hereinfiel, konnte sie seine glänzenden Augen und vollen Lippen ausmachen, die sich unentwegt bewegten, als er mit ihr sprach, aber sie nahm kein einziges Wort wirklich wahr.

Zu groß war die Angst um den morgigen Tag. Die Angst, dass sie versagen würde und, dass dieses Versagen das Ende für das Rudel bedeutete. Sie hatte Angst um Fang und um all die anderen Mitglieder, die sie in der kurzen Zeit bereits begonnen hatte, zu ihren Freunden zu zählen. Sie stellte sich vor, dass es Maeve und Xandyr Zuhause bei ihr sicher ähnlich ging.

Ihre Hand legte sich an Fangs Wange und sie fuhr sanft die Kante seines Kiefers entlang und spürte seinen beschleunigten Puls gegen ihre Finger hämmern. Auch Fang war nervös. Er hatte in diesem Krieg bereits zu viel verloren. Und sie würde es nicht ertragen, wenn er noch mehr verlor, bis das alles ein Ende fand.

„Kaya.", sein Körper bebte leicht unter ihren Fingern, als ihm ein angespanntes Lachen entfuhr und er griff nach ihren Wangen. Sie schüttelte benommen den Kopf und löste sich von der Trance, die sie so plötzlich befallen hatte. Es kostete sie enorme Anstrengung seinen Worten zu lauschen.

„Tut mir Leid.", flüsterte sie peinlich berührt und Fang lehnte sich als Antwort nach vorne und verteilte sanfte Küsse auf ihren geschlossenen Augenlidern und ihrer Nasenspitze. Und dann küsste er erst ihren rechten und dann ihren linken Mundwinkel, bevor er sich zurückzog und sie ein weiteres Mal ernst musterte.

„Erinnerst du dich daran, dass ich dir erzählt habe, dass Eric und Ever Gefährten sind? Und was das bedeutet?"

Kaya lächelte müde und nickte. Sie erinnerte sich an so gut wie alles, was Fang ihr jemals erzählt hatte. Sie hatte seine Worte immer aufgesaugt, wie ein Schwamm, der nie genug bekam.

„Als du dich das erste Mal verwandelt hast...", begann er und plötzlich schien die Welt stillzustehen, als Kaya verstand auf was er hinaus wollte. Ihr Herz begann heftiger gegen ihr Brustbein zu hemmern und sie riss voller Überraschung die Augen auf.

„Ich habe einen Zug gemerkt.", unterbrach sie ihn und legte ihre linke Hand auf ihr eigenes Herz, während sie die andere zu seiner Brust fallen ließ, wo seines im Einklang mit ihrem schlug, „Genau hier."

Ein ehrliches Lächeln umspielte seine Lippen. Das erste, das sie seit Tagen gesehen hatte. Fang nickte langsam - beinahe bedächtig.

„Ja, das Band.", murmelte er und fuhr mit zittrigen Fingern ihre Lippe nach. Seine Augen folgten der Bewegung und er riss sich mit Mühe los, um ihr wieder in die Augen zu schauen.

„Was du mir sagen willst, ist, dass wir Gefährten sind?", platzte es aus ihr heraus und Fang hielt in der Bewegung inne. Seine Augen funkelten mit dem Mond in den Sternen draußen um die Wette und sie wusste, dass sie ins Schwarze getroffen hatte.

Um die vor Anspannung und Nervosität aufgeladene Stimmung etwas zu lockern kicherte sie amüsiert und ein freches Grinsen umspielte ihre Lippen, als sie ein „Seelenverwandte, so wie die Protagonisten in meinem Lieblings- Werwolfs-Roman." hinzufügte.

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