Au Pair ^JiKook^

~10~

Nassgeschwitzt schaute Jungkook zu Yoongi.
Dieser hielt grinsend einen Basketball in seinen Händen, während er in Richtung Korb schaute. Gerade standen sie in einer Sporthalle, zusammen mit ihnen andere erwachsene Männer, die ebenfalls Spaß an Basketball hatten.
Und bevor das Geräusch des Spielendes ertönte, warf Yoongi den Ball. Und so wie fast immer traf dieser perfekt den an der Wand hängenden Korb, weshalb Jungkook geschafft den Kopf schüttelte.
Yoongis Team hatte erneut gewonnen.
Sich in die Hände einschlagend liefen die Männer vom Platz. Ihre Zeit war schon wieder vorbei, Jungkook hatte sie sehr genossen. Denn er war viel zu lange nicht mehr beim Training gewesen. Umso erstaunter war Yoongi, seinen guten Freund heute in Shorts auf dem Platz zu sehen.
"Jungkook, was treibt dich wieder hier hin?"
"Nur dich und dein schönes Lächeln, mein Liebster", grinste der Geschäftsmann, weshalb der Universitätsprofessor nur dramatisch seine Augen verdrehte. "Du bist so ein Idiot, weißt du das eigentlich?" "Natürlich, liebster Yoongi."
"Was ist dein Problem?" Lachend schlug der ältere Mann den Familienvater mit seinem benutzten Handtuch, weshalb dieser sich seufzend hinsetzte.
"Ich glaube, ich habe mich verliebt."
Kurz lachte Yoongi, ehe er sich neben seinen Freund setzte.
"Und was bedrückt dich wirklich?"
"Ich habe mich verliebt, Yoongi."
"Das ist doch schön zu hören. Du darfst nach der Sache mit Dasom glücklich werden. Eunsook und ich haben irgendwie darauf gehofft. Du hast dich in letzter Zeit gehen lassen." "Ich hatte keine Zeit, mich um mich und meine Kinder zu kümmern. Meine Babys stehen immer an erster Stelle." "Und dafür hast du meinen Respekt. Ich könnte so etwas nicht. Mir reichen deine Kinder schon für einige Stunden, eigene würden mir wahrscheinlich das Genick brechen." "Ja, Kinder sind sehr anstrengend. Aber ich würde mich nie gegen sie entscheiden. Nur gegen meine Ex. Diese Frau kann in der Hölle schmoren." "Wow. Endlich bist du über sie hinweg."
Lächelnd schaute Yoongi auf Jungkooks Hand. Tatsächlich ruhte dort nicht mehr sein Ehering, den er letztens noch getragen hatte.
Dasom war tatsächlich vergessen.
"Wer ist denn deine neue Flamme? Kenne ich sie?"
"Sie ist Jimin. Mein Au Pair."
"Oh."
"Mhm. Oh trifft es sehr gut."
"Und du möchtest jetzt bestimmt einen Rat von mir, oder?"
Yoongi schien Jungkook zu verstehen. Sie waren schon länger durch diesen Sport Freunde, sie kannten sich ziemlich gut. Jungkook vertraute ihm. Und Yoongi vertraute Jungkook.
"Ich würde sehr gerne deinen Rat wissen."
"Ich habe so auf die Schnelle keinen guten. Lässt du mich heute Abend darüber nachdenken? Ich würde morgen vorbeikommen. Dann kann ich über alles nachdenken."
"Morgen sind Jimins Abschlussprüfungen. Geht auch der Tag danach?"
Yoongi lächelte kurz, während er an seinem Ehering spielte. Er liebte diesem Ring, er trug ihn immer. Er war glücklich, seine Frau gefunden zu haben.
"Natürlich. Wann immer du Zeit hast, Jungkook. Es geht hier um etwas für dich sehr wichtiges. Vielleicht verändert es dein Leben für immer. Du hast Dasom vergessen, du hast den nächsten Schritt gewagt und deinen Ring abgelegt. Obwohl ihr seit drei Jahren geschieden seid." "Ich habe schon ein wenig an allem gehangen, Yoongi. Ich habe sie geliebt. Sie ist der Grund, dass ich meine zwei bezaubernden Kinder habe. Ich werde sie wahrscheinlich für immer ein wenig lieben, da sie mit meinen Babys schwanger war."
"Aber du hast verstanden, dass dir diese Ehe nicht gut getan hat. Sie hat dich erst vor kurzem über diese scheiß Anzeige kontaktiert, bis davor hat sie sich einen Dreck um dich und die Kinder gekümmert."
Jungkook schaute betrübt auf den abgetragenen Hallenboden. Seine Ehefrau war mit Danbi schwanger geworden- ungeplant, und hatte dadurch in ihren Augen viel verloren. Jungkook hatte die zweite Schwangerschaft versucht so gut wie es ging für sie da zu sein, bis sie angefangen hatte, sich zu verändern. Jungkook hatte es immer auf die Hormone geschoben, bis sie nach Danbis Geburt verschwunden war.
Und sie offenbart hatte, dass sie neben Jungkook noch einen anderen Mann hatte, mit dem sie regelmäßig Sex gehabt hatte. Bis zu dem Punkt, bei dem sie nicht mehr wusste, ob Danbi Jungkooks Kind war oder nicht. Und nach der Geburt und den eindeutigen Zeichen, dass Danbi von Jungkook war, hatte sie sich endlich getrennt.
Und Jungkook alleine mit einem Kleinkind und einem Baby gelassen.
Jetzt wollte sie plötzlich das Sorgerecht haben, sie kannte ihre eigene Tochter nicht einmal. Jungkook verstand sie nicht, aber er wusste, dass seine Freunde ihn während dieser schweren Zeit immer unterstützen würden.
Denn Jungkooks Gedanken waren plötzlich nicht nur noch bei dem Sorgerechtsstreit, sondern auch bei Jimin gelandet.
"Ich habe einfach Angst, dass ich allem nicht länger gerecht werde. Irgendwie habe ich diese ständige Müdigkeit." Jungkook atmete tief durch, ehe er sich die nassen Haarsträhnen aus der Stirn strich.
Besorgt schaute Yoongi zu ihm.
"Die Arbeit macht dich kaputt, Jungkook. Das können Depressionen sein. Oder andere schlimme gesundheitliche Probleme. Bitte achte auf dich, ja?"
"Und die Arbeit?! Ich muss meine Kinder umsorgen können. Und Jimin wohnt jetzt auch bei uns. Ich möchte, dass es niemandem an etwas fehlt."
"Das tut es nicht. Aber ihnen wird etwas fehlen, wenn du nicht mehr du bist, Jungkook. Ich muss gleich leider los. Eunsook und ich wollen ins Kino gehen. Ich möchte sie nicht verärgern, wenn ich kurzfristig absage."
"Alles in Ordnung, wirklich. Danke Yoongi."
Jungkook schnappte sich seine Sporttasche, ehe er die Halle verließ. Und Yoongi schaute verunsichert hinter seinem Freund hinterher.
Er freute sich, dass er nun wieder seinen Hobbys nachkommen konnte. Aber die blasse und erschöpfte Erscheinung des Geschäftsmannes ließ Yoongi doch besorgt werden.
Jungkook wurde langsam krank.
Die Arbeit würde ihn noch umbringen, dachte Yoongi. Er hatte Angst, dass er damit recht behalten würde. Aber er freute sich, dass er nun wieder nach einer Beziehung Ausschau hielt. Er würde sich freuen, wenn er mit jemandem wie Jimin zusammen kommen würde. Denn Jimin war in seinen Augen ein guter Mann. Und vor allem eine vertrauenswürdige Person, wenn es um Jungkooks Kinder ging. Denn diese würden für immer an seiner ersten Stelle stehen, käme, was wolle.