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"Appa, dürfen wir jetzt zu Jimin?" Mit großen Augen schaute Chanhyun zu dem Mann, der vor ihm auf dem Sofa saß. "Jimin hat ganz dolle Kopfschmerzen, mein Schatz. Magst du nicht lieber mit mir spielen?" "Nein! Ich möchte zu Jimin!"
Bockig stampfte der Junge, weshalb Danbi ihm diese Geste nachmachte. "Channie, lass das. Sonst werde ich gleich wütend, ja? Das möchtest du doch nicht. Und Danbi, du machst so etwas bitte nicht nach." "Ja Appa." Entschuldigend drückte sich das Mädchen auf die Beine ihres Vaters. "Möchte nur mit Chan zu Jimin." "Jimin ist krank, meine Lieben. Soll ich Onkel Jinie anrufen und fragen, ob er mit euch in den Park will?" "Ja! Bitte Appa!"
Aufgeregt sprang Chanhyun auf und ab. Und Danbi machte es ihm sofort nach. "Dann müsst ihr aber leise sein, damit ich telefonieren kann. Sonst klappt das nicht mit Jin." "Komm Danbi!" Aufgeregt nahm Chanhyun seine Schwester an die Hand, ehe sie laut polternd aus dem Raum rannten.
Jimin mochte das Poltern nicht wirklich. Sein Kopf brachte ihn förmlich um, dazu zerrten die verschleierten Bilder an den gestrigen Abend an seinen Nerven.
Er hatte seinen Harten an Jungkook gedrückt.
Es machte ihn fertig.
Der Ältere hatte ihn in seinem Bett liegen gelassen, weshalb Jimin auf der Seite liegend aus dem Fenster starrte. Chanhyun hatte mehrfach laut an der Tür geklopft, bevor Jungkook ihn wieder weggeschickt hatte. Aber trotz allem fühlte er sich grässlich. Er hätte den ganzen Wein nicht alleine trinken sollen. Vor allem dann nicht, wenn er zuvor fast nie wirklich Alkohol konsumiert hatte. Er würde zeitnah auch erst einmal keinen Alkohol konsumieren. Denn die Kopfschmerzen danach waren fürchterlich.
Plötzlich war das Trampeln weg, weshalb Jimin entspannt die Augen schloss. Er liebte die Kinder, aber gerade hatten sie ihm den letzten Nerv geraubt.
Leise wurde die Zimmertür geöffnet, ehe Jungkook durch diese trat. Er trug gerade ein weites Tshirt in einem dunklen Grauton, dazu eine hellgraue Jogginghose. Jimin mochte den Anblick. Jungkook sah dadurch so normal aus, besser, als in seinen schlimmen Anzügen für die Arbeit. Vielleicht lag seine Einstellung auch nur daran, dass er Jungkook immer nur in seinen Arbeitssachen sah. Oder zumindest so gut wie fast immer.
"Ich habe die Kinder von Seokjin abholen lassen. Ich soll dir von ihm ein 'Ich habe es dir doch gesagt' ausrichten. Er hat dir etwas zu Essen da gelassen." Jungkook setzte sich neben Jimin, der murrend seine Hand ausstreckte.
"Legst du dich jetzt wieder zu mir? Wie eigentlich versprochen?"
"Ich muss die Wohnung aufräumen und putzen."
Jimin warf ihm einen finsteren Blick zu. Er würde den Geschäftsmann eigenhändig köpfen, wenn er jetzt anfangen würde, Staub zu saugen oder anderweitig laute Geräusche zu machen. Es war ja schon schlimm genug, dass die Vorhänge geöffnet waren und das viel zu helle Tageslicht in sein Gesicht schien.
"Ich verschiebe meine Pläne anscheinend", lächelte Jungkook, ehe er sich vor Jimin hockte. Zärtlich berührte er dessen Lippen mit seinen. "Oder ist das auch zu anstrengend?"
"Hör auf mich zu ärgern", murmelte Jimin. "Du bist fies." "Ja, das bin ich. Aber immerhin habe ich keinen Kater." "Fuck you!" "Das habe ich verstanden, Jimin."
"I hope you get mad diarrhea and the urge to sneeze!" Jimin fauchte ihn förmlich an. Er verstand gerade echt keinen Spaß. "Das habe ich nicht verstanden", lächelte Jungkook, ehe er das Bett umrundete. "Würdest du mir das gleich in den Übersetzer eingeben?" "No." "Redest du jetzt njr noch Englisch mit mir?" "Yes. I don't wamt to talk to you! You need to live with that from now on. You shouldn't have messed with me!" Jimins Worte lallten ineinander, weshalb Jungkook laut lachen musste. Er fand es niedlich, wie Jimin bockig war. "Magst du trotzdem wieder koreanisch mit mir sprechen? Dann ärgere ich dich auch nicht mehr."
Jungkook legte sich hinter Jimin, ehe er diesen an seine Brust zog. Und dieser ließ ihn grummelnd machen.
"Nur, weil du so gut riechst." "Ja, anders als du habe ich gerade geduscht." "Du ärgerst mich schon wieder." "Mhm. Ich darf das doch, oder?" "Ich kann Mrs Choi auch sagen, dass ich mich hier gemobbt fühle." "Dann müsstest du ihr auch sagen, dass du dich betrunken an mich rangemacht hast." Jungkook grinste selbstgefällig, weshalb Jimin ihm in die Brustwarze kniff. "Get a life, fucker." "Warum jetzt so gemein? Stehst du etwa darauf?" Schelmisch grinsend legte Jungkook Jimins Hand unter sein Tshirt auf seine nackte Brust. Und Jimin stöhnte genervt auf. "Du bist wie Teenager, Jungkook." "Und du gerade fürchterlich anstrengend. Ich will dich gut fühlen lassen und du beleidigst mich auf Englisch." "Vielleicht habe ich dir ja auch nur gesagt, dass ich dich liebe?" "Das sagst du mir ja nicht mal auf koreanisch, dass du mich liebst." "Du mir auch nicht", schmollte Jimin, während er seine zweite Hand unter Jungkooks Tshirt schob. Seine Brust war wie gestern Abend angenehm warm. Zumindest deutlich wärmer als Jimins fies kalte Hände, unter denen sich gerade Jungkooks Brustwarzen erhärteten.
"Okay Jimin", lächelte Jungkook, ehe er Jimins Kinn leicht anhob. Sofort trafen sich ihre Blicke. Und Jimin musste ebenfalls sofort grinsen. "Ich liebe dich."
Jimin verschluckte sich trocken und laut, ehe sein gesamtes Gesicht knallrot wurde. "Also Jimin. Ich liebe dich, und liebst du mich?" "Jungkook, du kannst das ja nicht einfach so sagen!" "Sondern?" "I don't know!" "Ich verstehe dich nicht." "Okay." Tief atmete Jimin durch, ehe er schluckte. Dieses Mal verschluckte er sich nicht, genau so rot blieb er trotzdem.
"Ich liebe dich", hauchte er danach, weshalb Jungkook breit grinste. "Geht doch", lächelte er danach. "Jetzt kannst du Mrs Choi sagen was du willst. Mobbing ist das hier nicht. Das ist nur Necken."
"Oh, come on. Du redest Blödsinn", murmelte Jimin. Dass seine Hände nach wie vor auf der Brust des Mannes ruhten, war beiden anscheinend egal.
"Darf ich dich anfassen? Sexuell?" Jungkook schaute fragend zu dem Amerikaner, der schüchtern zurück schaute. "Wie meinst du das?" "Ob ich dir auch an Stellen fassen darf, an die man sonst nicht so fasst. Dein Hintern zum Beispiel." "Meinen Hintern?" Ungläubig lachte Jimin auf. "Was möchtest du denn von meinem Hintern?"
"Naja." Jungkook schien die nächste Aussage peinlich. Denn auf seinen Wangen zierte sich ein hellroter Schimmer. "Dein Hintern sieht so knackig aus."
"Knackig?!"
"Ja, so groß und trainiert halt."
Jimin konnte nicht anders, als laut zu lachen. "Das hat mir noch nie jemand gesagt", lachte er, während Jungkook versuchte, seine Gesichtsfarbe zu regulieren. "Ist der so schön?"
"Ja."
"Dann fass ihn ruhig an."
Jimin versuchte, sich ein wenig von seinem Lachen zu erholen. Bis Jungkook ihm plötzlich in dem Hintern zwickte. Erschrocken kniff Jimin deshalb in Jungkooks Brust, weshalb dieser ebenso erschrocken aufschreckte.
"Warne mich doch vor, Jungkook!" "Ich habe doch gefragt." "Aber mir nicht gesagt, wann du zugreifst!" "Du hast mir in beide Brüste gekniffen!" "Weil du mich erschreckt hast." "Du hast mich erschreckt!" "Weil du mich-"
Jungkook ließ Jimin nicht aussprechen. Vorher lehnte er sich vor und drückte seine Lippen ein wenig harscher auf die von Jimin, weshalb dieser ein unterdrücktes Winmern von sich gab. Und Jungkook ignorierte das gekonnt. Seine Hände wanderten sofort wieder zurück an Jimins Hintern, ehe er diesen einmal drückte. Überrascht keuchte Jimin auf. Solche Berührungen war er nicht gewohnt, aber sie gefielen ihm. Deshalb ließ er Jungkook einfach führen. Er kannte sich aus, immerhin war er derjenige von beiden, der schon eine Ehe hinter sich hatte.
Jimin merkte, wie die Berührungen, die von Jungkook ausgingen, ihn erregten. Und anders als gestern Abend führte Jungkook seine Gesten ein wenig weiter so wie auch intensiver aus. Jimin schien praktisch zu schmelzen, so sehr gefiel ihm das ganze.
Bis Jungkooks Handy und das Klingeln jenes die beiden aus ihrer Blase riss.
Mit einem schmatzenden Geräusch entfernte sich Jungkook.
"Bleib genau so liegen, du siehst so echt heiß aus. Ich muss eben schauen, wer das ist."
"Du siehst heiß aus." Jimin wusste nicht, warum er so schwer atmete. Aber er bemerkte, wie sich sein Penis wieder aufstellte. Nur war es ihm dieses Mal nicht so peinlich wie gestern Abend. Denn nun konnte er klar denken. Er wollte das. Er wollte so von Jungkook angefasst werden. Er wollte diesen Ständer. Und er wollte diesen auch durch Jungkooks Hilfe wieder los werden.
"Namjoon?" Fragend setzte sich Jungkook auf, ehe er die Bettdecke von seinen Beinen legte. Jimin fiel sofort auf, dass Jungkooks Schritt fast genau so aussah wie seiner. Er hatte auch einen Harten bekommen.
"Was ist passiert?!"
Hektisch sprang der Familienvater auf, ehe er verängstigt zu Jimin schaute.
"Wir sind auf dem Weg! Fahr bitte mit ihr mit, ja? Sie muss Angst haben. Sag ihr, Appa und Jimin sind auf dem Weg. Appa kommt!"
Jimin konnte dem Gespräch nicht folgen. Er sah nur, wie sehr das Gespräch Jungkook aus der Fassung brachte. Denn dieser stürmte gefühlt zu dem Kleiderschrank, ehe er sich den erstbesten Pullover aus diesem nahm.
"Mach dir keinen Vorwurf, Namjoon. Sag Danbi, dass ich komme. Appa ist auf dem Weg."
"Was ist los?"
Verwirrt setzte sich Jimin auf. Die Euphorie von gerade schien wie weggefegt. Denn plötzlich hatte ihn die Besorgnis erfasst.
Jungkook schaute nur kurz zu Jimin, ehe er sich den Pullover über den Kopf zog.
In seinen Augen lag Angst, sah Jimin.
Irgendetwas stimmte gewaltig nicht.
Vor allem dann nicht, wenn Namjoon ihn anrief. Denn die Kinder waren erst vor wenigen Minuten zu ihm gefahren.
Jungkook schmiss sein Handy achtlos auf das Bett, ehe er seine Arme durch die Ärmel des Pullovers schob.
"Was ist passiert?", fragte Jimin erneut nach. Jungkook schien ihn erst jetzt wieder wahrzunehmen.
"Danbi ist die Treppe runtergefallen. Namjoon meinte, sie blutet stark am Kopf. Und ihr Arm oder ihr Bein hätte so furchtbar geknackt, er hat es nicht richtig mitbekommen. Seokjin ist mit ihr auf den Armen gestolpert. Und dann ist Danbi unter ihm gelandet und die Treppe runter und-" "Atme tief durch."
Trotz der unangenehmen Kopfschmerzen stellte sich Jimin hin. Denn der Geschäftsmann sah aus, als hätte er einen Geist gesehen.
"Fahren sie ins Krankenhaus?" "Namjoon hat einen Rettungswagen gerufen. Ich habe Danbi nur laut schreien hören. Ich muss zu ihr. Jetzt." "Schaffst du es mit dem Auto zu fahren?"
"Ich muss ins Krankenhaus, sie hat bestimmt Angst. Tut mir leid."
Verstehend nickte Jimin.
"Ruf mich an, wenn du bei ihr bist. Ich mache mir sonst auch Sorgen."
"Mache ich."
Jungkook schaute nicht ein mal zurück, sondern er rannte förmlich aus dem Schlafzimmer. Jimin konnte nur das Knallen der Wohnungstür hören, ehe die Stille alles einnahm.

Au Pair ^JiKook^Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt