Schließlich verbringe ich vier Stunden an verschiedenen Sportgeräten. Vier Stunden Hausbeschallung.
Ich bin mächtig angepisst, das Adrenalin schießt seit Stunden durch meine Adern. Meine Muskeln zittern und mein Herz pocht so hart in meiner Brust dass ich zwischendurch was trinke und eine Minuten Pause einlege.Aber etwas lässt mich nicht locker, meine Wut. Eigentlich bin ich wirklich nie zickig.
Außer ich habe Hunger, aber es ist keine Nahrung in der Nähe.
Natürlich kann ich aus der Haut fahren, aber diese Wut. Als wäre sie nicht meine.
Es fühlt sich fremd an. So verdammt eigenartig. Ich kann es kaum in Worte fassen.
Meine Hände werden langsamer. Der Boxsack vor mir taumelt nur noch.Irgendwas stimmt nicht.
Mein Kater ist längst vergessen. Nach der Dusche war ich längst wieder fit. Spätestens nach dem Kaffee.
Aber diese Wut.
Ich war im ersten Moment sauer auf Dante. Das ist wirklich ein übler Streich, aber eben nur ein Streich.
Wäre einer von ihnen so betrunken gewesen, hätte ich mir weiß Gott was für einen Spaß erlaubt. Also warum fühle ich diese kratzende Wut?Wieso bekomme ich das nicht weg?
Ich stürme nach oben in die Küche.
Dante und Tegan sitzen am Küchentisch wie zwei nachsitzende Schuljungs. Erst will ich lachen, doch da fühle ich wieder eine Welle Wut.
Dante beobachtet mich. Tegan schaut jedoch, als würde er ein wildes Tier fangen müssen.
„Spürt ihr das?”, frage ich gerade aus.Ich kann es nicht beschreiben, es ist ein Gefühl.
Ich sehe aus dem Fenster.
Boha, es fühlt sich an wie ein Sturm. Ein richtig wilder Sturm. Mir wied schlecht.
Könnte auch vom Sport kommen. Immerhin sind Stunden vergangen und ich habe kaum eine Pause gemacht.
Nein, mein Bauchgefühl ist deutlich.
Verdammt deutlich.
„Da kommt was verdammt übles auf uns zu“, hauche ich, wie eine schlechte Vorahnung. So würde ich es am ehesten beschreiben.„Mhmm“. Als ich Tegan ansehe, sehe ich ihn sofort an, dass auch er das merkt. Ich sehe zu Dante.
Ja, auch er ist wachsam. Plötzlich stürmt Tomasso in die Küche, dicht gefolgt von Graham.
Abrupt bleiben sie stehen.Wie schlitternde Hunde auf einer spiegelglatten Fläche.
„Sebastian hat den Alarm ausgelöst“, brüllt Graham uns an.
Kaum hat er sich ausgesprochen, fängt es an.
Tegan schnappt mich und wirft mich auf die Schulter. Dante reißt beim Vorbeigehen ein Bild von der Wand und holt eine Sporttasche voller Waffen raus. Tommaso tut das gleiche auf der anderen Seite. Graham wiederum zieht den Schlüssel von der Wand.Der Alarm bedeutet nichts anderes als Gefahr.
Jackson Gefahr.
Er oder einer seiner Leute wurde gesichtet. Hier in der Nähe. Plötzlich werde ich richtig still, dabei wuselen alle vier Männer wie fremd gesteuert umher.
Tegan steigt mit mir in den schwarzen SUV. Sofort werde ich in den Fußraum gedrückt. Kaum ist das geschehen, fliegen Tagen die zwei Taschen entgegen.Respekt, die Jungs sind echt stimmig in ihren Bewegungen. Sehr beeindruckend.
Und irgendwie Heiß.
Das alles passiert so schnell. Gerade stand ich noch wütend in der Küche. Und nun quietschen die Reifen. Ich werde übel in die Tür gedrückt weil Dante die Kurve verdammt nochmal nur auf zwei Rädern mit nimmt.Verdammt, ich weiß ja das wir es eilig haben. Aber ein verdammter Autounfall bringt uns jetzt erst Recht nichts.
Erst als wir wieder standen, merke ich, dass Tegan seine Hand an meinen Hinterkopf gelegt hat. So dass mein Kopf wenigstens nicht an die Tür knallt. Dabei schaut er konzentriert aus dem Fenster.Ich weiß nicht, wie der Mann es geschafft hat, aber er ist bewaffnet bis unter die Zähne.
Vier kleine Schusswaffen an einem Bein befestigt. An den anderen sind zwei mittelgroße Messer und ein größeres in einer Scheide. Wie ein Gürtel quer über seine Brust sind nochmal drei Schusswaffen. Und irgendwie sieht es aus, als hätte er Granaten daran.
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Meine Bodyguards ~2
Mystery / ThrillerEine aufregende und lehrreiche Zeit liegt hinter Elena. Gefahr, Flucht und Liebe durfte sie nun kennenlernen, jetzt ist es an der Zeit zu lernen, wie man sich wehrt. Kämpfen zu lernen, um sich gegen den Mordenden Psychopathen Jackson Hill zu wehre...