Im dritten Flugzeug bin ich es leid.
Dante ignoriert mich und Yvonne.
Ich sehe es ihr an, dass es ihr weh tut.
Und Dante sieht es nicht, weil er uns ignoriert.
Okay, jetzt reicht’s..Ich raffe mich auf, was Tegan sofort verhindern will. Doch ich zeige auf Dante. Seine Miene wird noch wütender.
Ja, Tegan mag meine Fähigkeiten nicht. Aber er ist froh, da raus gekommen zu sein.
Ich lasse mich neben Dante sinken.
Ich glaube, dass da noch mehr ist. Und er wird jetzt mit mir reden müssen. Tommaso setzt sich zu den anderen.Dante sieht es. Er weiß das ich neben ihn bin.
Aber er möchte bockig sein.
Ich halte ihm meine Hand hin. Er zögert…
Er schaut auf die Hand.
Er zuckt.
Ich bewege meine Finger.
Er nimmt sie sich.
Ich lehne mich an seine Schulter.
„Ich habe dir doch gesagt, dass ich dich lieb habe Dante. Wenn es in meiner Macht steht, euch lebendig aus so etwas rauszuholen, dann werde ich das immer tun. Und du weißt das. Also wieso bist du wirklich sauer? Wegen Yvonne? Wegen der Hochzeit?“.
Bei dem Namen Yvonne versteift er sich.
„Wieso kann Tommaso diese Liebe treffen und ich nicht?“, seine Augen sehen so voller Sehnsucht aus dem Fenster…Ich gucke ihn erstaunt an.
„Du großer Idiot. Sie hat Tommaso nicht getroffen. Sondern dich. "Tommaso ist eine härtere Nuss, da brauche ich noch ein bisschen Zeit…“
Er starrt mir in die Augen.
Ich sehe diese ganzen Emotionen. Es ist ein Durcheinander von Freude und Furcht. Von Zuneigung und Angst. Verwirrung und Zukunft.
Mein Gott, meine Italiener sind manchmal wirklich schwer von Begriff.
„Ich?“ Er drückt seinen Zeigefinger in die Brust.
„Natürlich“, grinse ich ihn an.
Er bewegt sich immer noch nicht.
„Hattest du Angst, als du ihr in die Augen gesehen hast? Oder hat sie dich trotz der ganzen Umstände erregt? Ich rate dir, dich mit ihr zu unterhalten. Sie ist noch recht neu in der Firma. Sie könnte einiges bei dir lernen…“, sofort ist sein Rücken steif.
Ich lasse ihn los, doch er krallt sich in meine Hand.
„Was ist wenn ich es vergeige?“, ohje.
Mein armer Bodyguard.
„Dann stutze ich dich zurecht und du gehst zum Angriff über…“, jetzt befreie ich meine Hand gewaltsam. Durch diese Angst muss er alleine.
Ich würde ihn trotzdem auffangen.
Als ich mich wieder neben Tegan setze, lächele ich Yvonne an.„Dante würde sich gerne mit dir unterhalten. Mal sehen, was du alles schon drauf hast und wo er dir helfen könnte“, habe ich kaum ausgesprochen, da springt sie auf.
Sie war Knallrot.
Zufrieden lehne ich mich auf meinen Sitz.
„Und wieso war er nun bockig?“, Tomasso und seine Neugierde.
Aber den Spaß lasse ich mir nicht entgehen.
Ich schließe die Augen.
„Er dachte, Yvonne wäre für dich bestimmt“.
Ich spüre, wie Tommaso sich steif macht. Ich spüre, wie er sich wehrt.
„Keine Sorge, du hast noch Zeit", ich bin sehr leise.
Tegan schläft gerade ein.
„Wie kannst du sowas sagen? Ich will niemanden“, wehrt er vehement ab.Ich öffne meine Augen. Liebevoll sehe ich ihn an.
Ich spüre seinen Schmerz, durch diese Fähigkeit verstehe ich endlich, wieso ich die Gefühle und Bewegungen von meinen Jungs so deutlich spüre.„Tommaso Verluste gehören zum Leben dazu. Man lernt aus ihnen und man sollte im besten Fall auch lernen, dass man ohne Liebe nicht lange lebt. Menschen sind Rudeltiere. Wir suchen automatisch die Nähe zu einem anderen. Wir würden ohne Zuneigung zu Grunde gehen. Verschließ nicht so sehr dein Herz”, bitte ich ihn, mit großen Augen nimmt er wahr, was ich sage.
Tegan sucht im Schlaf meine Hand. Als wolle er Tommaso beweisen, dass ich Recht habe.
„Du hast in meiner Zukunft geschaut“, dieser anklagende Ton ist ziemlich scharf.
„Ja, aber nur weil du mich an dem Tag angefasst hast, als du an den Schrank wolltest. Es war eher so, dass du sie mir aufgezwungen hast. Ich schätze deine Unterbewusstsein will um jeden Preis eine Heilung. Wenn du also keine Liebe willst, Tommaso musst du dich irgendwie heilen. Deine Wunden sind zu groß, als dass sie von alleine verschwinden“.
Er nimmt alles sehr gefasst auf. Und ich weiß das er es sich zu Herzen nimmt. Eigentlich will er genau diese Liebe haben. Er hat nur Angst. Angst, dass dieser Schmerz von diesem Verlust wieder kommt.„Tomasso? "Bist du auf die Idee gekommen, dass sie dich nicht für immer verlassen hat?“, seine Augen sind leer.
Der Schmerz ist gerade zu groß, um andere Wege, andere Möglichkeiten zu sehen.
Vorsichtig setze ich mich neben ihn.
„Gib mir deine Hand“, er weigert sich.
Wie sein verdammter Bruder, ist er stur.
„Tommaso Gib mir deine Hand. Ich werde dir Helfen“,
Skeptisch schaut er auf meine Finger.
„Ich will nicht.”..
"Das bringt mich um“, seine Stimme ist so voller Schmerz.
„Es wird dich nicht umbringen. Niemals wieder tut es so weh. Ich gebe dir mein Wort andernfalls soll es mich genauso treffen”, verspreche ich ihn aus vollem Herzen.Die Überraschung in seinem Gesicht ist echt.
Er legt vorsichtig seine Hand in meiner.
Als hätte er Angst, jeden Augenblick in Flammen zu stehen.
Ich lächle ihn an und gebe ihm das Gefühl von Sicherheit.
Und dann zeige ich ihm die Kinderhände. Die Frauen Hand auf seiner Schulter. Denn Kuss, der Frau auf seiner Wange. Seine unglaubliche, überwältigende Liebe zu den drei….Ich kann fühlen, wie Tommasos Schmerz weniger wird.
Ich spürte seinen Drang zu heilen. Ich helfe ihm ein Stück. Seine Schultern sinken nach unten.
Sein Herz schlägt leichter.
„Siehst du? Ich halte mein Versprechen. Ihr Italiener seit sowas von stur“.
Ich ziehe ihn sanft wieder zurück.
Hinterlassen nur das Gefühl von Hoffnung.
Seine Augen sind weniger schmerzerfüllt.
„Wie kann das sein?“, fragt er mich völlig ratlos, er ist platt von der Erkenntnis.„Ich habe Theorien. Aber die sind mir in Moment zu kitschig. Nimm’s mir nicht übel Tommaso ich habe heute mehr Weiber Kram über mich ergehen lassen als in den letzten 28 Jahren. Mein Gott für den Mann würde ich notfalls ein rosa Kleid Tragen. Aber heute ist Schluß noch mehr verträgt der Girly-Teil in mir nicht mehr."
Wieder schließe ich erschöpft die Augen.„Ich habe echt geheiratet, oder? Das war kein Traum“,
„Nein, kein Traum, wie es aussieht“, nuschelt es neben mir verträumt.
Ich habe es längst geahnt. Tommaso träumt schon länger von dieser Frau.
Es wird aber auch Zeit, dass er es zugibt.
Jetzt müssen wir nur noch Jackson erledigen.
Und der Rest, der diese Welt dreckig und hohl macht.
Erst dann bin ich zufrieden.Aber jetzt genieße ich die Schwere meiner Ringe.
Leises Gekicher drängt sich an meine Ohren.
Dante hat sich so sehr die Liebe gewünscht, ich gönne es ihm so sehr.
Ich habe nichts gemacht. Die haben sich von ganz alleine gefunden. So wie die Liebe mich gefunden hat.
Und wie sie mich gefunden hat, ein Güterzug wäre sogar noch sanft gewesen.In dieser verdammten Blechkiste.
Nein.
Vor meinem Studio.
Wer weiß wo ich heute stehen würde, wenn er sich mir dort vorgestellt hätte.
Aber diese Augen.
Die werde ich niemals vergessen.Mein Körper wird immer schwerer. Ich weiß nicht, wann wir landen, ich will endlich ein Bett haben.
Plötzlich rieche ich Minze.
Tegan hebt mich in seine Arme.
Sofort rutscht mein Kopf in seine Halsbeuge.
Womit habe ich diesen Mann bloß verdient.„Ich glaube ein blinder würde sogar dieses Band zwischen Elena und Tegan sehen. Beneidenswert“, Yvonne ist nur noch ein Neben-Geräusch.
Ich spüre, wie ich in die schwärze rutsche.
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Meine Bodyguards ~2
Misterio / SuspensoEine aufregende und lehrreiche Zeit liegt hinter Elena. Gefahr, Flucht und Liebe durfte sie nun kennenlernen, jetzt ist es an der Zeit zu lernen, wie man sich wehrt. Kämpfen zu lernen, um sich gegen den Mordenden Psychopathen Jackson Hill zu wehre...