Als ich meine Augen aufreiße ist immer noch alles dunkel. Mein Zeitgefühl ist in Eimer.
Hier ist es immer noch dunkel.
Ich drehe meinen Kopf Richtung Nachtisch.
Der digitale Wecker zeigt in roten Ziffern 5:22 an.
Okay, ich habe über vierzehn Stunden geschlafen.
Wann habe ich das letzte Mal so lange geschlafen?
Vor meiner Ausbildung.
In meinem alten Kinderzimmer.
Ohja, ich habe dermaßen lange im Bett gelegen, weil ich meinen Kater ausschlafen musste. An zwei Abende zuvor habe ich mich mit Alkohol zugeschüttet.
Das war der Tag, an dem ich meine Mutter verlassen habe. Ich war überzeugt, sie verlassen zu müssen, um diesen Job, diese Ausbildung überhaupt anfangen zu können.
Ich weiß nicht, ob das richtig war, aber ich weiß dass es sich in dieser Zeit richtig angefühlt hat.
Als ich Elena ansehe, sehe ich erst jetzt, dass sie sich umgedreht hat. Das hat sie in all den Tagen nicht einmal gemacht.
Ihr Kopf liegt friedlich auf meiner Brust.
Und irgendwie ist es mir nicht mehr so warm.
Ja, mein Blick bestätigt es. Elena hat sämtliche Decken von uns herunter getrampelt. Lediglich eine Wolldecke liegt noch über uns.
Sie fühlte sich auch nicht mehr heiß an. Sondern einfach nur angenehm warm.
Zwar kleben ihr die Haare regelrecht an Kopf vom Schwitzen. Und unser Geruch ist auch nicht der beste. Aber ich fühlte mich erleichtert.
Ich habe hier die wunderschönste Frau auf diesem verdammten Planeten im Arm. Wieder gebe ich ihr einen Kuss auf die Stirn.
Es ist mir furchtbar egal, dass wir zwei eine Dusche brauchen. Es ist mir total egal, dass meine Jeans mittlerweile so ausgeleiert ist, dass nur noch der Müll in Frage kommt.
Es geht mir besser, weil es Elena besser geht. Der Tropf ist zwar noch dran, aber nicht mehr lange.
Sobald sie wach ist, wird sie was trinken.
Und essen.
Und wie sie das wird.
Ich kenne mein Mädchen.
Sie wird vollständig ausgehungert sein.
Mein Gott, mein Herz fühlt sich leichter an.
Als wäre ein Zement Brocken drauf gewesen.
„Du zitterst. Ist alles okay?“, ihre brüchige Stimme gibt mir den Rest.
Die Tränen kann ich einfach nicht zurückhalten. Doch sie sieht nichts.
Und sie wird es auch nicht sehen.
Sie hat so gelitten, ein Teufel wird sie tun und mich trösten. Ich lege meinen Kopf auf ihren, so dass sie eingeklemmt ist.
„Gott Elena. Ich hab mir solche Sorgen gemacht“.
Zwar ist meine Stimme nicht verschlafen, aber man hört nichts anderes.
Ich bin ein Mann verdammt.
Als ob Männer nie heulen.
Ich bin ja so was von gefährlich.
Am Arsch.
Nicht wenn es um Elena geht.
„Tut mir leid. Ich hätte nicht gedacht, dass es so schlimm wird“, sie klingt so kraftlos. Verdammt.
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Meine Bodyguards ~2
Misteri / ThrillerEine aufregende und lehrreiche Zeit liegt hinter Elena. Gefahr, Flucht und Liebe durfte sie nun kennenlernen, jetzt ist es an der Zeit zu lernen, wie man sich wehrt. Kämpfen zu lernen, um sich gegen den Mordenden Psychopathen Jackson Hill zu wehre...