-Thirty one-

33 1 0
                                    

—💔—

Ich wollte dich nie verletzten. Schon seit dem Louis aus meinem Zimmer gegangen ist, schoss mir dieser Satz die ganze Zeit durch den Kopf. Selbst jetzt obwohl schon einige Stunden vergangen sind und ich in der Küche beim Esstisch sitze und mein Müsli esse. Du glaubst mir nicht. Oder? Wütend steche ich mit meinem Löffel in die Schüssel, dabei spritzt ein wenig Milch auf den Tisch. 

Was fällt ihm eigentlich ein mich zu fragen ob ich ihm das glaube oder nicht! Nach alldem was er mir gesagt hat oder getan hat, wäre ich doch total naiv und dumm, wenn ich ihm das einfach so glauben würde. Vor allem, was hat er sich damit erwartet? Das ich ihm einfach um den Hals falle und ihm verzeihe? War das überhaupt ein Versuch von ihm, ihm zu verzeihen oder weshalb hat er das gesagt? Oder fühlte er sich schlecht, dass er mich all die Monate, ohne Grund, so schlecht behandelt hat?

Egal was es war, ich würde ihm das nie verzeihen und wenn das wirklich irgendein Versuch war, um sich bei mir zu entschuldigen, müsste er sich mehr einfallen lassen, als nur ein Ich wollte dich nie verletzten. Vor allem war das gar keine Entschuldigung. Vielleicht wollte er sich ja auch nicht entschuldigen? Ach ich weiß nicht was ich denken soll...

Erschöpft lege ich meine Stirn neben meiner Müslischale auf den Tisch ab und schließe meine Augen. Am liebsten würde ich hier und jetzt einfach einschlafen, denn nachdem Louis gegangen war, habe ich keine Sekunde geschafft meine Augen zu schließen und die Müdigkeit zeigt sich gerade so heftig, dass ich nicht einmal merkte das jemand in die Küche kam. Erst als ich eine Hand auf meiner Schulter spüre. 

Vor schreck schrecke ich auf und blicke in die Augen meines Vaters. Doch wegen des Schlafmangels und wegen der plötzlichen Bewegung, wird mir kurz schwarz vor den Augen. Um meine Sicht wieder zu klären, blinzle ich paar Mal mit meinen Augen. "Ist alles in Ordnung?" fragt mich mein Vater und lächelt mich dabei sanft an. Nachdem ich es endlich geschafft hatte meine Sicht zu klären, nicke ich ihm mit einem müden lächeln zu. "Mir geht's gut. Konnte die Nacht nur nicht richtig schlafen." Verstehend nickt mein Vater mir zu und setzt sich neben mich auf den Stuhl. 

Allerdings setzt er sich seitlich hin, dabei legt er seinen rechten Arm auf die Tischplatte und seinen anderen Arm an der Stuhllehne. "Mein Engel, meine Kleine. Du kannst mit mir immer über alles reden. Das weißt du doch, oder?" fragt er mich und schaut mich dabei intensiv an. Meine Augen wechseln die ganze Zeit zwischen seiner linken und rechten Brust. Denn wenn ich meinem Vater in's Gesicht sehe, breche ich sicher zusammen und das möchte ich nicht. Ich möchte nicht das meine Eltern von alldem wissen. 

Und wenn ich meinem Vater ehrlich sage wie es mir geht, würde er sofort herausfinden wollen, weswegen ich mich so fühle und er würde erst locker lassen, wenn ich ihm alles erzähle. Doch da er trotzdem auf eine Antwort von mir wartet, nicke ich im schwach zu. Um den intensiven Blick meines Vaters zu entkommen, drehe ich mich wieder ganz zu meiner Schüssel hin und stopfe mir einen vollen Löffel nachdem anderen in den Mund.

Mein Vater gibt ein schnaufen von sich und aus dem Augenwinkel her kann ich erkennen, dass ihm mein stumm sein traurig macht. Er lässt nämlich seine Schultern hängen und blickt, mit traurigen Augen, nach rechts. Bei diesem Anblick zieht sich mein Magen zusammen. Ich hasse es meinen Vater so zu sehen, aber ich kann ihm nicht die Wahrheit sagen. Egal wie sehr ich das möchte, ich kann es einfach nicht. Denn wie würde mein Vater bitte reagieren, wenn ich ihm alles erzählen würde? 

Bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, was er davon halten würde und wie er reagieren würde, wurde die Küchentüre abermals geöffnet und dieses Mal kam ein müd aussehender Louis in die Küche. Seine dunklen Augenringe und sein blasses Gesicht lässt mich vermuten, dass er ebenfalls eine schlechte Nacht hatte. Dabei entgeht mir natürlich auch nicht seine angespannten Schultern. 

War er wegen mir die ganze Nacht wach und hat an seine Worte nachgedacht? Oder plagte ihn was anderes? 

Louis geht an dem Esstisch vorbei Richtung Kaffeemaschine und als das surren von der Maschine erklang, unterbrach ich den einseitigen Augenkontakt und starte stattdessen in meine Schüssel. 

Der Appetit ist mir seit dem betreten von Louis vergangen, denn sein schlaffes aussehen, lässt mich schlecht fühlen. Ich weiß nicht wieso, denn schließlich ist es nicht meine Schuld an unsere Situation. Aber wie schon vorhin gesagt, vielleicht plagt ihn ja auch was anderes, weswegen meine schlechten Gefühle unnötig sind.

Ein schwaches Vibrieren in meiner Hosentasche holt mich aus meinen Gedanken heraus. Seufzend fische ich mein Handy aus meiner Hosentasche raus und schalte das Display ein. 

-Hey, Fiona. Ist bisher alles in Ordnung bei dir?- Luca


—💔—

I Love You, butWo Geschichten leben. Entdecke jetzt