Ragnar spürte, wie die Kälte der Schlangenbisse sich durch seinen Körper fraß, bevor sein Bewusstsein langsam schwand. Die Dunkelheit umhüllte ihn sanft, und als er sich mühsam wieder zu Bewusstsein kämpfte, fühlte er sich auf einer weichen Unterlage liegen. Sein Blick war verschwommen, doch er konnte schemenhaft eine Gestalt erkennen, die über ihm wachte, bevor alles wieder schwarz wurde.
Als Ragnar das nächste Mal erwachte, lag er auf einem rustikalen Bett mit einer warmen Schaffswolldecke, die seinen Körper umhüllte. Er spürte, wie seine Glieder schwer waren, doch ein Hauch von Wärme umfing ihn. Ein sanftes Lächeln brachte ihn dazu, den Kopf zu heben, und er entdeckte eine ältere Frau, die aus einem Nebenraum trat. Ihr Gesicht zeigte eine Mischung aus Besorgnis und Erleichterung.
"Du hast viel Glück gehabt, junger Mann", sagte sie leise, während sie näher trat. Ihre Stimme war weich und beruhigend, anders als alles, was Ragnar je gehört hatte. "Wie fühlst du dich?"
Ragnar war sprachlos. Diese Frau, die so viel älter war als er, behandelt ihn mit einer Zartheit, die er nicht kannte. Er spürte einen starken Respekt vor ihr, als sie ihm half, sich zu erholen und seine Kräfte zurückzugewinnen. Sie kümmerte sich um ihn wie eine Mutter, die ihrem Sohn wieder auf die Beine half. In den ruhigen Momenten, wenn sie neben ihm saß und seine Hand hielt, fühlte Ragnar eine seltsame Ruhe, die ihn tief berührte.
Die Tage vergingen, und Ragnar begann, der Frau bei ihren täglichen Aufgaben zu helfen. Beim Tragen von Wasser aus dem Brunnen oder beim Holzhacken fühlte er, wie sein Körper stärker wurde. Doch mehr als das, fühlte er sich innerlich gestärkt durch die Anwesenheit dieser Frau. Sie teilte ihre Weisheit und Erfahrung mit ihm, und in ihren Gesprächen fand er Trost und Klarheit.
"Du bist stark, Ragnar", sagte sie einmal, während sie zusammen auf einer Bank am Feuer saßen. "Aber Stärke liegt nicht nur in deinen Muskeln, sondern auch in deinem Herzen und deinem Verstand."
Ragnar sah sie nachdenklich an, seine Augen von den Flammen des Feuers gefesselt. Er hatte nie zuvor solche Worte gehört, Worte, die tiefer gingen als jede Kampfschule es ihm je beigebracht hatte. "Was meinst du damit, Mutter?" fragte er leise, seinen Blick auf ihr sanftes Gesicht gerichtet.
Die Frau lächelte leicht und legte eine Hand auf seine. "Ich meine, dass wahre Stärke darin liegt, Verantwortung zu übernehmen und sich um diejenigen zu kümmern, die man liebt. Du hast eine Familie, Ragnar, und sie brauchen dich."
Sein Herz zog sich zusammen bei ihren Worten. Gedanken an Gyda, seine kleine Tochter, und Lagertha, die ihm solch eine tiefe Liebe entgegenbrachte, füllten seinen Verstand. Er nickte langsam, als er verstand, dass sie recht hatte. Er musste mehr sein als nur ein Krieger. Er musste ein Mann sein, der für seine Familie da war.
An einem sonnigen Morgen kehrte Ragnar von einer Holzfällertour zurück und fand die Frau in den Armen von Fremden, die sie bedrohten und ausraubten. Ein Schrei der Wut entrang sich seiner Kehle, und er stürmte auf die Angreifer zu. Sein Schwert blitzte im Sonnenlicht, als er sich ihnen entgegenstellte. Sie waren schnell besiegt und flohen in die Wälder zurück, aber die Frau war zutiefst erschüttert.
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Oneshots (Alles mögliche)
Short StoryOneshots über alle möglichen Schauspieler, Film/ Serien Charakter, Anime Charakter usw. mit Reader Auf Anfrage können Oneshots erstellt werden > beachtet bitte dabei das ich nicht alle Serien und Filme kenne. Achtung ! Die Bilder gehören nicht mir. ...