24| Entschuldigung

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Louis und Ersin hatten das Studio verlassen und ließen uns alleine in der Spannung zurück

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Louis und Ersin hatten das Studio verlassen und ließen uns alleine in der Spannung zurück.

Ich saß still da, während O.G. desinteressiert auf seinem Handy herumtippte. Es war offensichtlich, dass er das Thema nicht klären wollte. Wow...

Ich atmete tief durch, die Stille im Raum war erdrückend. „Also, was jetzt?", fragte ich schließlich, meine Stimme leise, fast verzweifelt.

O.G. hob kaum den Blick von seinem Handy. „Was meinst du? Du willst doch unbedingt den dritten Beat. Fang an, yallah. Ich hab auch nicht ewig Zeit."

„Es geht nicht nur um den Beat", entgegnete ich frustriert. „Es geht darum, wie wir miteinander umgehen. Wie soll das funktionieren?"

Er legte sein Handy schließlich weg und sah mich an, seine Augen schienen kurz zu flackern. „Ich bin hier wegen der Musik, nicht wegen Drama. Wenn du nicht damit klarkommst, dann ist das dein Problem." Meine Augen weiteten sich. Er ging einfach wieder nicht auf meine Frage ein.

„Mein Problem? Du bist derjenige, der sich wie ein Kind benimmt", sagte ich und spürte, wie meine Wut wieder hochkochte. Meine Stimme wurde lauter, meine Hände ballten sich zu Fäusten.

Er stand auf, seine Haltung angespannt. „Weißt du, ich habe keine Zeit für diesen Scheiß. Wenn du wirklich was erreichen willst, dann hör auf, dich über jeden kleinen Scheiss aufzuregen und konzentrier dich auf die Musik. Als ich mit Musik angefangen hab, war das Business dreckig." Er schüttelte den Kopf und steckte seine Hände in die Taschen seiner Jeans, als ob er damit das Gespräch beenden wollte.

„Du verstehst einfach nicht, worum es geht", sagte ich und stand ebenfalls auf. „Wenn wir das nicht hinbekommen, wird auch die Musik leiden." Ich war wirklich am Verzweifeln. Er wollte keinen Kompromiss eingehen, und das machte mich wütend und traurig zugleich.

Er schnaubte abfällig. „Respekt muss man sich verdienen. Und bisher sehe ich nichts, was du getan hast, um meinen zu verdienen." Sein selbstgefälliges Lächeln brachte mich zum Kochen.

„Ahhh!" Ich keuchte laut auf und fuhr mir durch die Haare, bevor ich mich auf meinen Stuhl zurückfallen ließ. Meine Gedanken rasten, und ich fühlte mich, als ob ich gegen eine Mauer ankämpfte.

Für einen Moment herrschte eine tödliche Stille. Seine Augen funkelten vor Zorn, und ich konnte den Muskel an seinem Kiefer zucken sehen. Es war, als ob wir in einem stummen Krieg gefangen wären, keiner bereit, nachzugeben.

Er schloss die Augen und drehte den Kopf. „Okay," hauchte er widerwillig. „Was soll ich tun, damit wir uns besser verstehen?" Ein erneuter Seufzer entwich seinen schmalen Lippen, und ich konnte die Erschöpfung in seiner Stimme hören.

Ich sah ihn an, überrascht von seinem plötzlichen Einlenken. „Vielleicht könnten wir einfach mal reden... richtig reden, ohne das ganze Drama," schlug ich vor, meine Stimme jetzt sanfter. „Es geht nicht nur um Respekt, sondern darum, dass wir ein Team sind."

Er nickte langsam. „Okay," sagte er schließlich, und in seinen Augen flackerte ein Hauch von Verständnis.

Ich zuckte nur mit den Schultern. Ich wusste doch selbst nicht, warum ich so angepisst war. Normalerweise würde mich Ignoranz und Desinteresse nicht wirklich interessieren. Aber bei ihm regt es mich auf. Ich will, dass er voll bei der Sache ist und wirklich alles gibt.

„Dann fang ich an," sagte er und nahm die Hände aus den Taschen. Er blickte mir tief in die Augen, in seinen pechschwarzen Pupillen sah ich meine eigene Spiegelung. „Warum hast du mir nicht geantwortet?"

Ich zuckte erneut mit den Schultern. „Ich hatte viel um die Ohren", murmelte ich. Lüge!

Plötzlich spannte er seinen Kiefer wieder an, Wut flammte in ihm auf. „Hör auf zu labern!", brüllte er.

„Darf ich nicht beschäftigt sein? Weißt du, wie viele Leute mir am Tag schreiben?" Jetzt war ich diejenige, die seiner Frage auswich und ignorant wirkte. Verdammt, ich war so verwirrt.

„Du lügst..." O.G. kam ruckartig auf mich zu, packte fest meinen Arm und zog mich näher zu sich. „Das tut weh", murmelte ich und versuchte, mich ihm zu entziehen, während mein Blick nach oben zu ihm gerichtet war.

Es war wie mit Enes früher. Das Geschrei. Die grobe Berührung und der Ausdruck. Ich hasste es...

„Hör auf, mir auszuweichen. Wenn wir das hier durchziehen wollen, rede mit mir!", fauchte er.

Ich riss mich los, und er schien zu realisieren, was er gerade getan hatte. „Sorry", sagte er leise und ließ den Kopf hängen.

Ich massierte meinen Arm, nickte langsam und sah sein reuevolles Gesicht an. Wenigstens tut es ihm leid.

Ich schnaufte. Ich muss es einfach sagen... „Ich war sauer," begann ich leise, meine Stimme zitternd vor unterdrückten Emotionen. „Dass du, nachdem wir uns geküsst hatten, es so auf die leichte Schulter genommen hast," gestand ich schließlich ein, während mir die Bedeutung dieser Worte allmählich bewusst wurde.

„Hä...?" murmelte er verwirrt und zog eine Augenbraue hoch. Seine Überraschung war offensichtlich, als ob er nicht verstehen konnte, wovon ich sprach.

Beschämt spielte ich mit meinen Händen, meine Finger verkrampft und rastlos.

O.G.'s durchdringender Blick haftete auf mir, schien mich zu durchbohren, und ich konnte ihm einfach nicht standhalten. Meine Augen wanderten nervös durch den Raum und suchten nach einem Fluchtweg aus diesem unangenehmen Moment.

Ein wissender Seufzer entfuhr O.G., und ich spürte, wie seine Haltung weicher wurde. Ich wagte es, einen kurzen Blick zu ihm zu werfen. „Ich habe vergessen, dass du keine billige Sharmuta aus dem Club bist," sagte er und schlug sich mit der Hand gegen die Stirn, als ob er sich selbst für seine Gedankenlosigkeit rügte. Dann ließ er sich breitbeinig auf die Couch sinken, seine Körperhaltung entspannter.

„Das war echt scheiße," gab er leise zu. O.G. entschuldigte sich... das war etwas, das ich nie für möglich gehalten hätte. Und ich denke, die Jungs in seiner Hood genauso.

Ich blieb stumm und brachte kein Wort heraus. Meine Kehle war wie zugeschnürt, und ich konnte einfach nicht sprechen.

Schließlich stand er auf und ging zum Mischpult, seine Bewegungen langsam und nachdenklich. „Lass uns den Song verschieben. Ersin und Louis kommen eh nicht wieder. Lass uns gehen," probte er heiter.

Langsam nickte ich und stand auf, meine Beine fühlten sich schwer an. „Okay," stimmte ich zu und griff nach meinen Sachen.

 „Okay," stimmte ich zu und griff nach meinen Sachen

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Ein Junge von der Straße | O.G.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt