43| Rettung

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Auf dieses Treffen war ich in diesem Moment überhaupt nicht vorbereitet, und umso mehr verwirrten mich seine Art und Weise

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Auf dieses Treffen war ich in diesem Moment überhaupt nicht vorbereitet, und umso mehr verwirrten mich seine Art und Weise. Was hatte er nur vor?

„Bitte verschwinde einfach, und lass mich in Ruhe. Bitte, Enes," sagte ich ruhig und versuchte, das Zittern in meiner Stimme zu unterdrücken, obwohl ich ihn für seine Taten am liebsten erstechen könnte. Ich wusste, wie er war. Sobald ich ihm frech kommen würde, würde sich seine vermeintlich nette Art in Luft auflösen.

Ich wich seinen flehenden Augen aus, die voller Trauer schienen, und ich ließ mich nicht zum hundertsten Mal von ihm verarschen. Ich wollte einfach nur ein Ende. Vor Aufregung und Angst spürte ich, wie meine Arme zitterten und ich begann zu schwitzen.

„Ach komm, Canim. Hast du mich nicht vermisst?" Er grinste und näherte sich mir bedrohlich.

„Was willst du, dass ich sage? Ja, Canim, hab ich." Ich atmete tief durch und hoffte, nicht für meine freche Antwort leiden zu müssen. „Nein, das bekommst du nicht von mir." Ich zeigte kein Anzeichen von Unsicherheit in meinem Gesicht. „Wir sollten nach Hause," probte er rau und stockte, „nach Frankfurt."

„Verstehst du es nicht? Das mit uns ist endgültig vorbei!" brüllte ich und stieß ihn leicht mit den Armen von mir ab. Ich hatte Angst vor einem seiner typischen Ausraster.

Er kam auf mich zu, und ich erkannte immer mehr die vertrauten Züge seines wahren Selbst.

Er war ein gut aussehender Mann, ein südländischer Traum, aber das, was zählte, war der Charakter. Und genau das war bei ihm nicht vorhanden. „Ich seh schon, was hier läuft. Bist die Bitch von diesem Rapper O.G. geworden, was?" Enes' Stimme wurde lauter, und der vertraute, grausame Ton schlich sich zurück, als wir uns bedrohlich näher kamen. Seine dunklen Augen fixierten mich.

„Lieber bin ich eine Bitch, als wieder deine Frau zu sein," sagte ich tapfer, bis sein erster Schlag in mein Gesicht saß und meine linke Wange aufbrannte.

„Ich werd euch beide noch ficken, Nova," fauchte er und fasste mich am Kinn, während ich drei Schritte zurückging, meine Hände vor Schock zitternd.

„Sag nichts, was du bereuen wirst, du kleine Kahba," packte er mich am Handgelenk, und ich versuchte verzweifelt, mich aus seinem Griff zu befreien.

„Enes... bitte," flehte ich, während er mich grob weiterzog. Als ich meinen Arm loszureißen versuchte, packte er brutal mein Haar, zog mich näher an sich heran und ließ nicht los.

Panik ergriff mich, und in einem verzweifelten Moment trat ich ihm mit aller Kraft in die Eier. Er stöhnte auf, und in diesem Moment tauchte Ouissem plötzlich hinter ihm auf. Er brüllte meinen Namen...

Ouissem zögerte keinen Moment. Ohne ein Wort stürmte er auf Enes zu und riss ihn brutal zurück. Mit einem mächtigen Schlag landete seine Faust auf Enes' Gesicht, und ich hörte das dumpfe Geräusch, als Knochen auf Knochen trafen.

Enes taumelte, doch Ouissem ließ ihm keine Zeit, sich zu fangen. Ein weiterer Hieb folgte, dieses Mal in den Magen, und Enes brach zusammen, sein Körper vor Schmerz gekrümmt.

„Du hast sie angefasst, du Wichser!" brüllte Ouissem, seine Stimme voller Hass. Jeder Schlag, den er austeilte, war gnadenlos, und der Zorn in seinen Augen ließ keinen Zweifel daran, dass er bereit war, Enes komplett fertigzumachen.

Enes versuchte, sich zu wehren, doch er hatte keine Chance. Ouissem war unerbittlich, seine Schläge trafen immer wieder ihr Ziel, bis Enes blutend am Boden lag.

„Wenn du es noch einmal wagst, in meine Hood zu kommen, knall ich dich ab. Verstanden?" Ouissems Stimme war jetzt bedrohlich leise, fast ein Flüstern, aber die Worte trugen ein Gewicht, das unmissverständlich war.

Er packte Enes am Kragen, hob ihn mühelos hoch und warf ihn dann grob zurück auf den Boden, wo Enes benommen liegen blieb.

Ouissem trat einen Schritt zurück und wischte sich das Blut von den Knöcheln. Sein Atem ging schwer, aber er schien keine Anstrengung zu spüren.

Er sah Enes an, der jetzt schwach und zitternd auf dem Boden lag, und schüttelte verächtlich den Kopf. „Verpiss dich, bevor ich es mir anders überlege."

Enes rappelte sich mühsam auf, seine Augen voller Angst, und stolperte rückwärts weg. Ohne einen weiteren Blick zu riskieren, drehte er sich um und rannte, so schnell ihn seine Beine trugen. „Es ist noch nicht vorbei," rief er und verschwand in seinem Auto.

Als Ouissem sicher war, dass Enes verschwunden war, drehte er sich zu mir um. Seine Augen, die eben noch kalt und hart gewesen waren, weichten auf, als er mich ansah.

Er kam auf mich zu, seine Schritte langsam, als wolle er mich nicht erschrecken.

Als er vor mir stand, nahm er vorsichtig meine Hände in seine, ihre Wärme durchflutete mich und begann, den Schock zu vertreiben.

„Habibti. Du bist in Ordnung," sagte er mit einer ruhigen, aber dennoch festen Stimme.

Die Anspannung in mir brach plötzlich auf, und obwohl ich versuchte, es zu verhindern, spürte ich, wie sich Tränen in meinen Augen sammelten.

Ouissem bemerkte es sofort und zog mich behutsam in seine Arme. Er hielt mich fest, seine Hände streichelten beruhigend über meinen Rücken. „Schhh, es ist vorbei," flüsterte er leise, seine Stimme war wie Balsam für meine aufgewühlten Nerven.

Ich ließ meinen Kopf gegen seine Brust sinken und schloss die Augen, während ich versuchte, meinen Atem zu beruhigen.

„Ich bin hier, niemand wird dir noch mal wehtun, okay?" Er lehnte seinen Kopf leicht gegen meinen und hielt mich noch enger, als könnte er mich so vor all dem Schmerz und der Angst schützen, die ich gerade erlebt hatte.

Für einen Moment schloss ich die Augen und ließ alles andere verblassen, während ich mich in seiner Nähe vergrub, dankbar, dass er genau in dem Moment da war, in dem ich ihn am meisten brauchte.

Für einen Moment schloss ich die Augen und ließ alles andere verblassen, während ich mich in seiner Nähe vergrub, dankbar, dass er genau in dem Moment da war, in dem ich ihn am meisten brauchte

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Ein Junge von der Straße | O.G.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt