40| Ganze Nacht

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Im Auto war plötzlich eine regelrechte Party-Stimmung aufgekommen

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Im Auto war plötzlich eine regelrechte Party-Stimmung aufgekommen. Der eben noch müde und in sich gekehrte O.G., oder besser gesagt Ouissem, war wie ausgewechselt. Mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht und voller Energie rappte er nun textsicher die Lyrics von "My Hood" von 50 Cent mit, seine Stimme fast so laut wie die Musik selbst.

Ich zog mein Handy heraus und begann, den Moment festzuhalten. Es war einfach zu gut, um es nicht zu dokumentieren.

Als ich den Clip beendet hatte, betrachtete ich ihn noch einmal. Sollte ich es posten? Ich hielt kurz inne und dachte darüber nach. Es gab bereits genug Gerüchte um uns beide.

Ich sah auf den Bildschirm, auf das Lächeln in seinem Gesicht, das so selten und kostbar war. Vielleicht würde es Diskussionen auslösen, vielleicht würde es die Gerüchteküche weiter anheizen. Aber in diesem Moment war mir das alles egal. Es war mir egal, was die Leute sagen würden, egal, welche Spekulationen das Video auslösen könnte. Ich wollte diesen Moment teilen.

Ohne weiter zu zögern, klickte ich auf „Posten" und sah zu, wie das Video hochgeladen wurde.

Ich steckte das Handy weg und lehnte mich zurück, den Blick nach draußen gerichtet. Neben mir rappte Ouissem weiter, völlig vertieft in die Musik.


Ouissem ließ das Auto in der Einfahrt zum Stehen kommen, der Motor verstummte.

Er stieg aus, kam zur Beifahrerseite und öffnete mir die Tür. Ein selbstbewusstes, fast herausforderndes Lächeln lag auf seinen Lippen, und ich konnte den Funken in seinen Augen sehen – ein Funken, der nichts Gutes, aber auch nichts Böses, sondern einfach pure, ungezügelte Leidenschaft versprach.

„Komm," sagte er leise, seine Stimme heiser, und reichte mir die Hand. Ohne ein Wort zu verlieren, nahm ich sie, spürte die Wärme seiner Finger, die sich um meine schlossen, und ließ mich von ihm in die Wohnung führen.

Kaum war die Tür hinter uns ins Schloss gefallen, änderte sich die Atmosphäre. Die Spannung, die uns seit dem Studio begleitet hatte, schien sich plötzlich zu entladen. Ouissem drängte mich gegen die Wand des Flurs, seine Augen dunkel vor Verlangen, sein Atem schwer.

Dann fiel er über mich her, seine Lippen fanden meine mit einer solchen Intensität, dass es mir den Atem raubte. Es war kein sanfter Kuss, sondern einer voller Verlangen, voller Besitzanspruch.

Seine Hände wanderten über meinen Körper, grob, fordernd, als könnte er nicht schnell genug von mir bekommen.

Ich spürte, wie mein Herz schneller schlug, die Wärme, die sich in meinem Inneren ausbreitete. Seine Nähe, die Art, wie er mich an sich zog, ließ jeden Gedanken, jedes Zögern verschwinden. Es gab keine Zweifel mehr, kein Zurück. In diesem Moment war ich bereit, mich ihm völlig hinzugeben, die Kontrolle abzugeben und einfach zu fühlen, was er mir gab.

Ein Junge von der Straße | O.G.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt