33| Dopingkontrolle

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Die Fahrt zu seinem Zuhause verlief in angenehmer Stille

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Die Fahrt zu seinem Zuhause verlief in angenehmer Stille. Als wir schließlich in Feuerbach ankamen, hielt O.G. vor einer anderen Wohnung, als ich erwartet hatte. Verwirrt sah ich mich um; die vertrauten Gebäude fehlten, und ich drehte mich zu ihm. „Wohnst du nicht woanders?", fragte ich leise.

Er blickte kurz zu mir, seine Augen ruhig und nachdenklich. „Ich hab zwei Wohnungen. Eine für mich und meine Mutter und die andere hab ich früher für meine Geschäfte benutzt und dort mit meinen Jungs gechillt," erklärte er, während er den Motor ausstellte und das Auto in eine freie Parklücke lenkte.

Seine Worte ließen mich innehalten. Für seine früheren Geschäfte... Hatte er damit aufgehört? Wir hatten nie wirklich darüber gesprochen, und es gab noch so vieles, das ich nicht über ihn wusste. O.G. war verschwiegen, erzählte nicht viel von sich, und die wenigen Informationen, die ich über ihn hatte, schwebten wie lose Puzzleteile in meinem Kopf.

Schweigend stiegen wir aus dem Auto und gingen mit unseren Taschen zur kleineren Wohnung im zweiten Stock. Die Stufen knarrten unter unseren Füßen, während wir in die Dunkelheit des Flurs traten.

Er zog einen Schlüssel aus der Tasche und öffnete die Tür. „Fühl dich wie zuhause," sagte er leise, warf seine Tasche in eine Ecke und trat ein.

Die Wohnung war schlicht und funktional eingerichtet. Keine Dekorationen, keine persönlichen Gegenstände, nur das Nötigste. Die Wände waren kahl, die Möbel minimalistisch. Es war eine Umgebung, die nur für Zweckmäßigkeit geschaffen war, ohne Raum für Sentimentalitäten.

„Wenn du duschen willst, links um die Ecke die zweite Tür, und die erste ist das Schlafzimmer," informierte er mich und ging in seine kleine, aber feine Küche, um den Kühlschrank zu öffnen. „Scheiße. Wieder leer. Nicht mal was zum Saufen," kratzte er sich seufzend am Hinterkopf und gähnte laut.

Bevor ich etwas sagen konnte, fiel mir etwas ein. Ich griff in meine Tasche und nahm meine Cola und sein Desperados heraus. „Fang," sagte ich und warf ihm die Glasflasche zu, die er vorfreudig fing.

„Du bist ein Schatz," lächelte er und öffnete die Flasche mit seinem Feuerzeug, um einen großen Schluck zu nehmen. Er stellte die Flasche wieder auf die Marmorplatte ab, bevor er sich wieder mir zuwandte.

„Ich muss nochmal raus. Du kannst dich aber schon mal ins Bett legen. Ich leg mich dann auf die Couch," informierte er mich, wobei er wieder müde gähnte. Obwohl er müde war, musste er los... und das auch noch um diese Uhrzeit. Es war 2:30 Uhr...

Ich betrachtete ihn einen Moment lang. „Was musst du denn noch erledigen?", fragte ich vorsichtig.

„Nichts Wichtiges, nur ein paar Sachen klären," antwortete er ausweichend und zog seine Jacke an. „Mach dir keine Sorgen." Er lächelte leicht, kam auf mich zu und strich mir kurz über die Haare. „Ich bleib nicht lang."

Er ging zur Tür und wandte sich noch einmal zu mir um. „Leg dich hin und versuch, etwas zu schlafen."

Ich nickte und sah ihm nach, wie er die Wohnung verließ. Ein leises Gefühl der Sorge nagte an mir, aber ich wusste, dass es keinen Sinn hatte, ihn zu hinterfragen. Ich seufzte und machte mich auf den Weg ins Badezimmer.

 Ich seufzte und machte mich auf den Weg ins Badezimmer

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Ich verließ die Wohnung und ließ Nova allein zurück. Ich wollte sie eigentlich nicht alleine lassen, aber es gab etwas, das ich unbedingt klären musste.

Ich schnappte mir mein E-Bike, das in einer Ecke stand, und sprang darauf. Ich trat schnell in die Pedale, denn ich wollte so bald wie möglich wieder zu Hause sein. Außerdem war ich erschöpft und konnte es mir nicht leisten, Nova lange alleine zu lassen. Doch das, was heute Mittag passiert war, konnte ich nicht einfach so auf mir sitzen lassen. Ich kannte den Typen, und deshalb war ich auf dem Weg zu einem meiner ältesten und besten Freunde.

„Was geht, Locky?", sagte ich lächelnd und schlug bei ihm ein, bevor ich ihn in eine kleine Umarmung zog. Es war schon eine Weile her, seitdem wir uns das letzte Mal gesehen hatten. Früher, in unseren Teenagerjahren, hatten wir jeden Tag in der Hood gechillt und Mist gebaut.

„Nicht viel, mein Bruder. Aber warum rufst du mich so spät noch raus? Du weißt, meine Frau hasst es, wenn ich abends noch draußen rumhänge." Ich musste kurz lachen. Seine Liebe zu seiner Frau war echt. Seitdem er mit ihr verheiratet war, hatte er sich wirklich verändert, im positiven Sinne.

„Es geht um einen Typen namens Enes. Erinnerst du dich an ihn?", fragte ich und lehnte mich an die Wand hinter mir.

„Der Fußballer?", hakte er nach.

„Ja, genau.", bestätigte ich und musste erneut gähnen, während ich gespannt auf seine Antwort wartete.

„Ja, ich erinnere mich an den. Der hat bei uns immer Beyda gekauft. Einmal war er bei uns und wollte uns snitchen, weil er nach einer Dopingkontrolle von seinem Verein gefickt wurde und für mehrere Jahre gesperrt war.", erklärte er, woraufhin ich leise nickte.

„Okay, danke, Bruder.", atmete ich tief durch und stieß mich von der Wand ab.

„War das alles, was du wissen wolltest?", fragte er kritisch, eine Augenbraue hebend.

„Ja, das war's eigentlich. Ich hatte das nur im Kopf und wollte es klären. Kanntest du zufällig seine Freundin?", bohrte ich weiter nach. Meine Erinnerungen waren durch das ewige Rein-und-Raus aus dem Knast ziemlich lückenhaft.

„Nee, Mann. Weiß nur, dass er die wohl misshandelt hat und deswegen fast in den Knast gegangen wäre.", schüttelte er desinteressiert die Schultern. Innerlich brannte es in mir, und ich kniff die Augen zusammen.

„Okay, Bruder, ich muss dann auch wieder los.", sagte ich und schlug bei ihm ein, bevor ich mein Bike nahm.

„Komm die Tage mal vorbei.", rief er mir noch hinterher.

„Mach ich.", antwortete ich, stieg auf und fuhr los.

", antwortete ich, stieg auf und fuhr los

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Ein Junge von der Straße | O.G.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt