◇ Zwischen den Zeilen

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Live in a reckless paradise
The house is burning, trapped inside
A reckless paradise
The wheels are turning truth to lies
In reckless paradise
Could cut the tension with a knife
In reckless paradise
It's up to us to read between the lines

Live in a reckless paradiseThe house is burning, trapped insideA reckless paradiseThe wheels are turning truth to liesIn reckless paradiseCould cut the tension with a knifeIn reckless paradiseIt's up to us to read between the lines

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"Brauchen wir dieses.... äh...Mycopheno-... irgendwas."

Izumi stand auf einer Fußbank und wühlte sich engagiert durch die Schränke der rheumatologischen Arztpraxis, als wollte sie mir unbedingt beweisen, dass sie mir eine Hilfe war.

Ich unterdrückte ein Seufzen und machte mir kaum die Mühe den Kopf zu heben, um zu sehen, welches Medikament sie mir diesmal unter die Nase hielt. Zudem ich auch ohne Hinzusehen wusste, was sie da in der Hand hatte.

"Mycophenolatmofetil. Ein Immunsuppressivum. Wird häufig bei Autoimmunerkrankungen, aber auch bei Organtransplantationen eingesetzt, um Abstoßung zu vermeiden."

Izumi runzelte die Stirn und starrte dann wieder nachdenklich auf die Packung zurück. Ihre Lippen verzogen sich kurz und ein Ausdruck von Unbehagen huschte über ihre Miene.

"Also...nein?", fragte sie unsicher und legte die Packung langsam wieder in den Schrank zurück.

"Nein", entgegnete ich knapp und öffnete nebenbei die nächste Schublade. "Es sei denn, du hast vor ein Ersatzherz bei jemanden einzupflanzen."

Der Kommentar war beiläufig, aber in dem Moment, in dem ich die Worte aussprach, fiel mir auf, wie sie für den Bruchteil einer Sekunde erstarrte, bevor sie ihren Blick hastig abwandte. Das leise Rascheln der Schachteln drang wieder zu mir, als sie sich weiter, diesmal fast hektisch, durch den Schrank wühlte.

Ich runzelte die Stirn. Mir fiel nicht zum ersten Mal auf, dass sie versuchte, bestimmte Themen zu meiden, aber Organtransplantationen? Hatte das etwas mit dem zu tun, was ich auf ihrem Herzultraschall gesehen hatte? Normalerweise kümmerten mich die Probleme anderer nicht, doch in ihrem Falle könnte es nützlich sein. Da schien es etwas zu geben, das sie bewusst geheim hielt. Geheimnisse waren wertvoll. Und Menschen mit Geheimnissen ließen sich leichter lenken.

Ich beschloss, die Information im Hinterkopf zu behalten, während ich weiter die Schubladen der Praxis durchforstete. Irgendwann würde sie sich offenbaren, ob sie wollte oder nicht. Es ging nur darum, den richtigen Moment abzupassen.

"Halte vor allem nach Antibiotika und Anästhetika Ausschau. Die brauchen wir am dringendsten", sagte ich, obwohl es vermutlich sinnlos war. Sie konnte nicht mal Aspirin von Amoxicillin unterscheiden. Wahrscheinlich würde sie am Ende noch Vitaminpräparate mitnehmen und denken, sie hätte etwas Nützliches gefunden.

Ein Teil von mir fragte sich, warum ich sie überhaupt mitgenommen hatte. Im Moment hielt sie mich eher auf, als eine brauchbare Hilfe zu sein. Es war lächerlich - sie hatte keinen blassen Schimmer von Medizin und stolperte über jeden komplizierten Namen, den sie las. Und trotzdem konnte ich mich nicht davon abhalten, diese Entschlossenheit irgendwie faszinierend- ja, fast ein wenig niedlich zu finden.

ᴛʜᴇ ᴄʜᴇꜱʜɪʀᴇ ᴄᴀᴛ'ꜱ ʜᴇᴀʀᴛ - I.) The BeachWo Geschichten leben. Entdecke jetzt