♡ Kampfgeist

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I′m bulletproof, nothing to lose
Fire away, fire away
Ricochet, you take your aim
Fire away, fire away
You shoot me down, but I won't fall
I am titanium
You shoot me down, but I won′t fall
I am titanium

I′m bulletproof, nothing to loseFire away, fire awayRicochet, you take your aimFire away, fire awayYou shoot me down, but I won't fallI am titaniumYou shoot me down, but I won′t fallI am titanium

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Zurück auf meinem Zimmer warf ich einen flüchtigen Blick in den Spiegel, wo mir zuallererst der Verband ins Auge stach, der noch immer wie ein unerwünschtes Souvenir an meinem Hals klaffte. Ich bemerkte, dass der weiße Stoff ein wenig verrutscht war und damit den Blick auf die unansehnliche Haut darunter freigab, die sich an manchen Stellen bereits abzupellen begann.

Deshalb also Chishiyas forschende Blicke vorhin.

Inzwischen hatte die Wunde angefangen unangenehm zu jucken, weshalb ich versuchte den Verband wieder ein wenig zurechtzurücken, um mich selbst davon abzuhalten sie wieder aufzuscharren. Ich beschloss Chishiyas Rat zu befolgen und Ann nach dem Salbentüll zu fragen, das er auf dem Dach erwähnt hatte, in der Hoffnung, dass das den Juckreiz ein wenig lindern würde. Sein Ratschlag vorhin kam unerwartet, beinahe so, als würde er auf seine eigene, eigenwillige Weise versuchen, mir zu helfen. Trotz allem blieb dieser Kerl ein wandelndes Rätsel für mich. Einerseits war da sein ständiges arrogantes Grinsen, das er fast dauerhaft auf seinen Lippen trug und mit dem er mich regelmäßig zur Weißglut brachte. Dieses überhebliche Lächeln, das mein Herz jedes verdammte Mal unfreiwillig in einen Ausnahmezustand versetzte.

Auf der anderen Seite war da aber auch etwas unter dieser rauen Oberfläche, das ich noch nicht genau benennen konnte. Er war anders als die Menschen, die ich bisher getroffen hatte. Seine Augen strahlten eine ungewöhnliche innere Ruhe und Gelassenheit aus, die mich auf eine eigenartige Weise in ihren Bann zog. So wie ich ihn bisher einschätzte, schien er fast leichtfertig durchs Leben zu gehen, ohne die stetige Sorge um den bevorstehenden Tod. Jeder andere hätte die sofortige Chance ergriffen, sich dem Beach zu stellen, um keine schlimmeren Konsequenzen zu erfahren, doch er wählte bewusst den gefährlicheren Weg. Es war bewundernswert, aber zugleich auch riskant. War er nur zu stolz offen zuzugeben, dass er derjenige war, der mich gerettet hatte oder weigerte er sich, weil er sich andernfalls dazu verpflichten müsste, Ann bei ihrer ärztlichen Tätigkeit zu unterstützen?

Nach dem Filmabend mit Kuina, war meine Stimmung zum ersten Mal wieder ein wenig ausgelassener. Wir teilten ein paar witzige Anekdoten von früher miteinander und lachten bis spät in die Nacht hinein. Unser Gelächter war vermutlich so laut, dass es mich nicht gewundert hätte, wenn selbst Chishiya nebenan uns hören konnte. All das hatte mich jedoch wieder ein klein wenig von den düsteren Gedanken abgelenkt, die mich, insbesondere seit dem letzten Spiel, plagten.

Normalerweise war es schwer meinen Optimismus zu durchbrechen, aber ab einem gewissen Punkt, an dem die Krankheit mich damals fest im Griff hatte, war es, als hätte mir eine höhere Kraft die Freude am Leben schlagartig entrissen. Meine anfangs unerschütterliche Hoffnung, schrumpfte stetig weiter in sich zusammen, bis sie nur noch ein winziger Funke in der Finsternis war. Doch trotz all der schrecklichen Dinge, die mir hier in Borderland bis jetzt widerfahren sind, spürte ich, wie der Funke langsam wieder an Stärke zurück gewann und die alte Tsuki wieder ans Tageslicht trat. Vor allem der Gedanke, dass ich den Kampf gegen die tödliche Krankheit an diesem Ort nicht länger austragen musste, gab mir in gewisser Weise Zuversicht. Auch, wenn ich dabei zusehen sehen musste, wie zahlreiche Menschen vor meinen Augen starben, merkte ich, dass mein Kampfgeist, der lange Zeit im Dornröschenschlaf verweilt hatte, langsam wieder neues Leben eingehaucht bekam. Und genau das war der Moment, in dem ich glaubte, alles schaffen zu können, egal wie herausfordernd es auch sein mochte. Vielleicht hatte Makoto ja doch Recht und es gab diese höhere Macht namens Schicksal, die etwas anderes für mich vorgesehen hatte als den baldigen Tod. Schließlich hatte ich eines der schlimmsten Spiele in Borderland überstanden, wenn auch nur knapp. Mein eiserner Überlebenswille bewahrte mich jedoch davor, trotz der schmerzlichen Entscheidungen, die ich hatte treffen müssen, aufzugeben. Obwohl es eine der qualvollsten Erfahrungen für mich war, entschloss ich mich, mich nicht davon besiegen zu lassen. Für die Zukunft nahm ich mir vor, meine ewigen Gewissensbisse endgültig hinter mir zu lassen und nach vorn zu blicken, so wie Chishiya es mir geraten hatte. Ein unterschwelliges sanftes Kribbeln durchzog meine Eingeweide, als ich an ihn dachte. Schon jetzt schaffte ich es kaum, ihn aus meinen Gedanken zu verjagen. Was hatte dieser Typ nur an sich, dass er sich einfach immer wieder wie ein unerwünschter Parasit in mein Hirn zwängte?

ᴛʜᴇ ᴄʜᴇꜱʜɪʀᴇ ᴄᴀᴛ'ꜱ ʜᴇᴀʀᴛ - I.) The BeachWo Geschichten leben. Entdecke jetzt