Shopping *_* I

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Laura PoV

„Na eben! Ich bezahl heute für dich!“, lachte er mich fröhlich an. Was sollte das? „Zayn, das ist wirklich lieb von dir, aber das kann ich nicht annehmen!“, sagte ich total baff. Wieder grinste er mich so megalieb an: „Du kannst das annehmen! Du musst sogar! Komm schon Laura, ich will einfach, dass wir einen richtig schönen Tag haben und wegen Geld brauchst du dir echt keine Sorgen zu machen.“ Hm... Sollte ich das vielleicht doch annehmen? Wenn ich jetzt stur blieb und weiter ablehnte, wäre er bestimmt enttäuscht und außerdem würde ich mir eine super Gelegenheit zum shoppen entgehen lassen. Hin und hergerissen zwischen dem Wunsch mit Zayn zu shoppen zu gehen und meinem schlechten Gewissen, sagte ich schließlich: „Okay! Wir gehen shoppen auf deine Kosten. Aber in normale Läden und nicht zu irgendwelchen überteuerten Marken! Und wir gucken nicht nur für mich sondern auch für dich!“ Zayns Strahlen wurde noch breiter und er umarmte mich stürmisch: „Ich wusste doch, dass dir die Idee gefällt. Aber wegen der ersten Bedingung reden wir nachher nochmal.... Aber jetzt auf!“ Total begeistert zog er mich mit sich. Und tatsächlich gingen wir in einen ganz normalen Laden. So langsam fing die Sache an mir richtig Spaß zu machen... Ich liebte es schon eh und je shoppen zu gehen und mit Zayn machte es richtig viel Spaß. Er konnte super beraten und fand immer neue Sachen, die ich unbedingt anprobieren sollte. Dabei machten wir ständig Witze und suchten natürlich auch Sachen für ihn. Am Ende hatten wir beide einen riesigen Stapel Klamotten vor uns liegen und das im ersten Laden. Zayn wollte schon zur Kasse gehen, doch ich hielt nochmal zurück. „Zayn, dass sind viel zu viele Sachen! Das können wir doch nicht alles kaufen... Überleg mal, wir sind erst im ersten Laden, lass uns die Stapel ein wenig ausmisten.“ Er zögerte kurz, nickte dann aber und ging zu seinem Stapel und legte zwei T-Shirts weg. Dann ging er zu meinem und nahm ein Top und eine Hose weg. Nun wandte er sich wieder zu mir um und lächelte stolz: „Fertig!“. „Das meinst du doch jetzt wohl nicht Ernst? 0.0 Zayn lass mich mal gucken, ich miste jetzt mal aus.“ Ich wollte zu den beiden riesigen Stapeln hingehen, doch er hielt mich fest und winkte rasch zwei Verkäuferinnen herbei. „Könnten sie das bitte zur Kasse bringen? Ich und die Dame kommen gleich zum Bezahlen, wir möchten uns nur noch kurz umsehen...“ Die beiden jungen Frauen sahen ihn erstaunt an, folgten dann aber seinem Wunsch. „Zayn! Was soll das? So viel Zeug kauf ich sonst ja nicht mal in allen Läden!“, zischte ich. Er hielt mich noch immer fest und sagte mit einem eindringlichen Blick: „Laura lass mich einfach machen okay? Die Sachen sahen alle super aus, ergo müssen wir nichts ausmisten. Mach dir bitte keine Sorgen, wegen Geld... Genieß den Tag einfach...“ Wir sahen uns ziemlich lange in die Augen und schließlich kapitulierte ich und nickte ergeben. Fröhlich drückte er mir einen Kuss auf die Wange und ging dann mit mir zur Kasse, wo die beiden Frauen noch immer damit beschäftigt waren die Klamotten in mehrere Tüten einzupacken, als sie endlich fertig waren (ich hatte hochrot zugesehen) zahlte Zayn völlig ruhig. Während mir bei dem Preis für einen Moment lang die Luft wegblieb. Ich verschluckte mich und nahm hustend die sieben(!!!), großen und schwer gefüllten Einkaufstaschen entgegen. Zayn nahm mir sofort vier ab und ging dann vor mir her aus dem Laden raus. Für ihn selbst waren drei dieser Tüten, aber trotzdem... Noch nie wirklich noch nie war ich mit vier vollen XXL-Tüten aus einem Laden herausgekommen.... Wir schleppten die Tüten zu den Schließfächern und belegten zwei von ihnen, dann nahm mich Zayn an der Hand und führte mich zum nächsten Laden. Auch dort kamen wieder zwei riesige Stapel zustande, doch diesmal konnte ich mich durchsetzen und sortierte kräftig aus. Am Ende gingen wir zwar trotzdem mit jeweils zwei großen, schweren Tüten hinaus, aber immerhin besser wie im ersten Laden. Jetzt übernahm ich die Führung und ging in einen kleinen Schmuckladen, den ich einfach liebte. Der Laden war nur für Frauen und doch hatte Zayn richtig Spaß dabei, Stücke für mich rauszusuchen. Waren wir bei Klamotten fast immer der gleichen Meinung gewesen, so konnten wir uns jetzt gar nicht mehr einigen: „Zayn! Bist du verrückt? So eine Kette würde ja noch nicht mal meine Oma tragen!“, „So was kannst du nicht tragen! Damit siehst du ja aus wie ein Punk!“ ,„Um Gottes Willen, Federohrringe sind ja wirklich schön, aber bevor du die trägst, kannst du dir gleich ein ganzes Huhn an die Ohren hängen!“, „Nein, nein, nein und nochmals nein! Ich trage keinen Schmuck mit Katzen dran!“ Obwohl wir uns eigentlich die ganze Zeit gegenseitig runtermachten und den anderen anschrien, lachten wir total viel und hatten jede Menge Spaß. Letzten Endes gaben wir dann aber auf. Mit einem Mustachering (den ich einfach haben musste), einer langen Kette mit einem kleinen Elefantenanhänger (das einzige Schmuckstück, das uns beiden richtig gut gefallen hatte), ein paar Armreifen (auf die Zayn bestand) und roten Federohrringen (die Zayn scheußlich fand) gingen wir dann zur Kasse. Die Verkäuferin, sie war noch ziemlich jung (wohl kaum älter als ich) sah uns prüfend an und fragte dann schüchtern: „Entschuldigung... aber bist du... also sie... sind sie Zayn Malik von One Direction?“ Sie zitterte ein wenig und sah total aufgeregt Zayn an. Er zögerte kurz, nickte dann aber und murmelte im selben Moment: „Aber bitte nicht schreien oder so! Ich möchte nicht von jedem erkannt werden.“ Dabei lächelte er sie total lieb an und sie nickte aufgeregt. „Okay! Natürlich nicht... Kann ich bitte ein Autogramm von di... ihnen haben?“ Er lachte leise und sagte: „Du kannst ruhig du zu mir sagen. Wie heißt du denn?“ Ich lächelte und blieb locker stehen, als er zu ihr hinter die Theke ging und sie umarmte. Total geschockt aber offensichtlich sehr glücklich stotterte sie: „Ich heiße Clara...“ Er nickte und umarmte sie noch einmal, dabei bedeutete ich ihm, dass er die Sonnenbrille absetzten solle. Als er Clara wieder los ließ, zog er die Sonnenbrille tatsächlich ab und unterschrieb in ein kleines Büchlein, dass Clara plötzlich in der Hand hielt. Dabei plapperte sie total aufgeregt, wie toll sie 1D fand, dass er ihr absoluter Liebling war und dass sie auf einem Konzert ihrer Tour war und wie toll es war. Er hörte ihr aufmerksam zu und unterhielt sich mit ihr, mich schienen die beiden total vergessen zu haben, doch das machte mir nichts: Ich fand es total süß wie Zayn sich um Clara kümmerte und ich hatte ja auch nicht erwarten können, dass er unerkannt blieb. Schließlich wollten die beiden auch noch ein Bild machen. Clara holte ihr Handy raus, sie stockte und sah mich dann schüchtern an. „Wenn du willst, kann ich das Bild machen. Ich bin übrigens Laura.“, sagte ich freundlich zu ihr. Sie nickte und murmelte: „Das wäre nett. Tut mir leid, dass ich dich gar nicht beachtet hab, aber... hm ja keine Ahnung... Bist du mit Zayn zusammen? Wenn ich fragen darf... Ich würde es auch keinem verraten.“ Eigentlich fand ich ja nicht, dass sie das sonderlich was anging, aber sie schien eigentlich ganz nett zu sein und sie wirkte auch nicht eifersüchtig oder so und so meinte ich freundlich:  „Nein Zayn und ich sind nicht zusammen. Wir sind nur gute Freunde. Na komm, gib mir dein Handy, ich mach ein Bild von euch beiden.“ Sie lächelte mich vorsichtig an, anscheinend hatte sie nicht damit gerechnet, dass ich so nett war und gab mir ihr Handy. Ich nahm es und schoss rasch ein paar Bilder von den beiden. Zayn hatte die ganze Zeit nur locker einen Arm um Clara gelegt, doch plötzlich drückte er sie enger an sich und gab ihr einen Kuss auf die Wange, hastig schoss ich wieder ein Bild. Sie machte total große Augen, wurde rot und wirkte gleichzeitig einfach nur total happy. Verträumt sah sie sich die Bilder an und begann dann unsere Einkäufe zu scannen. Zayn zog sich seine Brille wieder auf und zückte schon mal seinen Geldbeutel, während sie sich bestimmt hundert mal bedankte. Als wir bezahlt hatten, umarmte sie Zayn nochmal und nach einem, kurzen fragenden Zögern auch mich, danach winkte sie uns fröhlich hinterher. Als wir wieder draußen waren, wollte ich eigentlich direkt weiter gehen, doch Zayn stupste mich sanft an und sagte: „Danke, dass du so nett und geduldig warst.“ Ich lachte leise: „Ist doch selbstverständlich! Clara war ja eigentlich echt ganz nett und ich fand es einfach süß, wie du dich um sie gekümmert hast. Da hab ich gern gewartet und Bilder gemacht.“ „Also ich find es nicht selbstverständlich, dass du wartest und so nett zu meinen Fans bist.“ „Na ja, wäre Clara jetzt so total verrückt gewesen und gleich eifersüchtig, weil ich mit dir unterwegs bin, wäre ich nicht so freundlich gewesen... Aber so?“, lächelte ich zurück. Wir grinsten uns an und wollten eigentlich gerade weitergehen, als hinter mir ein fragendes „Laura?!“, ertönte. Total überrascht drehte ich mich um und blickte in ein paar leuchtendgrüne Mädchenaugen. „Mira?“ Tatsächlich da stand sie und strahlte mich überrascht an. Ich breitete die Arme aus und schon flog sie mir entgegen und umarmte mich stürmisch. Ich drückte sie eng an mich. Es war jetzt schon über ein halbes Jahr her, dass ich Joshs zwölfjährige Schwester Mira zuletzt gesehen hatte und erst jetzt merkte ich, wie sehr ich sie eigentlich vermisst hatte. Wir lösten uns wieder voneinander und lächelten uns glücklich an. Jetzt bemerkte ich auch ein Mädchen und einen Jungen die ein wenig abseits standen und uns etwas unwohl beobachteten. Ohne die beiden weiter zu beachten fragte ich: „Wie geht’s dir Kleines?“ „Mir geht’s gut und dir?“, gab sie zurück. „Mir geht’s auch gut... Was machst du hier?“ Sie lächelte und winkte dabei den Jungen und das Mädchen heran: „Ich bin mit Danny und Lilian shoppen. Danny? Lilian? Das ist Laura, die von der ich euch erzählt habe. Laura? Das ist Lilian eine neue Klassenkameradin und Freundin von mir und das ist Danny... mein Freund.“ Überrascht sah ich sie an. Vor noch einem halben Jahr, war sie unsterblich in einen anderen Jungen verliebt gewesen... „Du hast von mir erzählt? Ich hoffe doch nur gutes? ;) Hallo ihr beiden, schön euch kennenzulernen.“ Ich lächelte Danny und Lilian freundlich an. Zayn räusperte sich hinter mir, wahrscheinlich wollte er auch vorgestellt werden, doch ich zögerte noch ein wenig, denn Mira war ein riesiger 1D Fan und ich wollte nicht, dass sie anfing zu kreischen oder so. „Ehm Mira? Das ist Zayn. Du kennst ihn, er ist von One Direction.... Er ist ein Freund von mir, aber bitte kreisch nicht!“ Mira, Lilian und Danny sahen uns total geschockt an, während Zayn freundlich lächelte und den drei zuwinkte. „Woher kennst du Zayn?“, fragte Mira mich total erstaunt. „Das ist eine lange Geschichte... Ich erzähl sie dir ein andermal.“ „Ein andermal? Du meinst in einem Jahr, wenn wir uns zufällig treffen?“ Uh Oh! Jetzt kam die Wut, auf die ich schon die ganze Zeit ängstlich gewartet hatte. „Ich weiß Mira, es war nicht richtig von mir, mich nicht mehr zu melden. Aber ich hatte einfach nicht die Kraft dazu, dein Bruder hat mir sehr weh getan weißt du? Es tut mir leid Kleines.“ Wütend und mit Tränen in den Augen blinzelte sie mich an: „Es tut dir leid? Du hast mich einfach total im Stich gelassen. Ich weiß, dass Josh ein Arsch war, aber ich hätte dich trotzdem gebraucht. Ich hab dich vermisst, die letzten Monate.“ Ihre Worte waren Stiche in meinem Herzen: „Ich hab dich doch auch vermisst. Und glaub mir ich wollte dich nie im Stich lassen, aber ich konnte nicht mehr in der Nähe von deinem Bruder sein. Mir ging es sehr schlecht damals.“ Sie schnaubte: „Damals! Du hättest ja gar nicht kommen müssen, aber wenigstens anrufen hättest du können. Mir ging es auch nicht gerade blendend. Uns allen nicht.“ Besorgt runzelte ich die Stirn: „Was meinst du damit, dass es euch allen nicht gut ging?“ Ich ging gar nicht mehr auf ihre Vorwürfe ein, konnte mich nur noch darauf konzentrieren, dass sie gesagt hatte, dass es ihr nicht gut gegangen war. Auch wenn ich sie schon so lange nicht mehr gesehen hatte, kamen sofort die alten Beschützerinstinkte hoch. Sie zögerte und sah mich abschätzend an, doch dann schien sie zu dem Schluss zu kommen, dass sie mir immer noch vertrauen konnte und murmelte mit belegter Stimme: „ Papa ist wieder schlimmer geworden... Und Josh war überhaupt nicht mehr da. Er ist nur noch Party machen und hängt wieder mit den falschen Leuten ab. Genau wie Nick, der geht schon so gut wie gar nicht mehr zur Schule. Mit den beiden Kleinen läufts auch nicht so gut. Es ist keiner mehr da, der sich um sie kümmert und Lukas hat schlimme Albträume seitdem du nicht mehr da bist. Ich glaube er vermisst dich.“ Mira sah traurig nach unten und schien nur mühsam die Tränen unterdrücken zu können. Der Junge, Danny, stellte sich beschützend neben sie und legte einen Arm um sie und auch Lilian streichelte ihr beruhigend über den Arm. Unwillkürlich musste ich lächeln: Im Gegensatz zu ihren beiden älteren Brüdern schien Mira nicht das Talent zu haben sich die falschen Freunde zu suchen. Ich wusste nicht was ich sagen sollte und instinktiv sah ich Hilfe suchend zu Zayn. Der schien zu verstehen und stellte sich dicht neben mich, zusätzlich legte er eine Hand auf meinen Rücken und streichelte mich tröstend. Schon ein wenig gestärkt konzentrierte ich mich wieder auf Mira und sagte traurig: „Das tut mir leid... Versuch einfach mal mit Josh zu reden, er liebt euch mehr als alles andere und wenn du ihm verständlich machst, wie schlecht es euch geht, dann wird er auch wieder der Alte. Und wenn das wirklich nicht klappen sollte, dann ruf mich an... Ich werde dich nicht nochmal alleine lassen okay? Ab sofort halten wir Kontakt zueinander und wenn du mich brauchst, kannst du mich immer anrufen oder zu mir kommen.“ Überrascht sah sie mich, anscheinend hatte sie nicht mit so was gerechnet, und nickte dann mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. Ich löste mich von Zayn und ging einen Schritt auf sie zu dabei streckte ich einladend die Arme aus. Auch sie löste sich von Danny und umarmte mich. Sanft strich ich ihr über den Kopf und flüsterte ihr zu: „Ich hab dich wirklich vermisst Kleines...“ „Ich dich auch... Und danke!“, flüsterte sie zurück. Wir lösten uns langsam wieder voneinander und strahlten uns an. Ich hatte nie Geschwister doch in diesem Moment fühlte es sich an, als würde ich meine kleine Schwester wiederbekommen. „Wir müssen jetzt los. Lilians Dad wartet auf uns in der Pizzeria. Ich hab dich lieb Laura.... Und es war schön dich kennenzulernen...“, sagte Mira mit einem Seitenblick auf Zayn. Okay?! Anscheinend war ihr 1D-Fieber abgeklungen... „In Ordnung. Ich hab dich auch lieb und ruf mich mal an, wenn du mit Josh geredet hast.“ Sie nickte und ging dann mit Danny und Lilian, die uns beide schüchtern anlächelten, weg. Ich schüttelte den Kopf... Anscheinend hatten die letzten Monate sie erwachsener werden lassen... Für einen Moment hatte ich Zayn neben mir total vergessen, doch dann fragte er vorsichtig: „Was war das denn jetzt?“ Ich zuckte beim Klang seiner Stimme zusammen und murmelte dann: „Lange Geschichte...“ „Was hältst du davon, wenn wir einen Kaffee trinken gehen und du sie mir erzählst?“ Ich überlegte... Wollte ich mit Zayn reden? Wollte ich das wirklich? Er sah mich abwartend an und sagte nach einigen Minuten: „Komm schon Laura... Du kannst mir vertrauen.“ Dabei lächelte er mich lieb an und sah mir tief in die Augen. „In Ordnung. Das mit dem Kaffee ist eine gute Idee.“ Er lächelte mich glücklich und aufmunternd an, dann nahm er meine Hand und zog mich an den Läden vorbei zu einem kleinen Eiscafé. Wir suchten uns einen Platz ganz hinten und er setzte sich mit dem Rücken zum Eingang, so dass er nach Möglichkeit unerkannt blieb. Wir studierten gemeinsam die Karte und als der Kellner kam, hatte ich Zayn zum Glück dazu überredet sich mit mir einen der riesigen Eisbecher zu teilen. Dazu nahmen wir beide einen Cappuccino. Während wir auf unsere Bestellungen warteten, suchte ich im Kopf, nach Worten, wie ich Zayn meine Beziehung zu Joshs Geschwistern beschreiben konnte, doch ich kam zu nichts. Zayn schien zum Glück zu bemerken, dass ich noch nicht reden konnte und ließ mich in Ruhe, abgesehen davon, dass er mich ständig aufmunternd anlächelte und mir immer mal wieder sanft über den Arm strich. Schließlich brachte uns der Kellner die Cappuccinos und sagte: „Euer Eisbecher braucht noch ein bisschen...“, dabei sah er Zayn seltsam an, sagte jedoch nichts weiter. Dankbar trank ich einen großen Schluck (genau wie Zayn). Als Zayn die Tasse wieder absetzte, hatte er einen richtig schönen Milchschaumschnurrbart. Ich lachte auf und ums Herz herum wurde mir schon wohler, auch Zayn lachte und leckte sich den Schaum ab. Wir grinsten uns an und dann ganz unvermittelt begann ich zu reden: „Wie du ja bestimmt mitbekommen hast, ist Mira Joshuas kleine Schwester. Josh hat aber noch eine weitere kleine Schwester und zwei kleine Brüder. Er hat sie eigentlich alle selbst mehr oder weniger groß gezogen... Sein Dad hat ein ziemliches Alkoholproblem und seine Mum... na ja... ein Psychologe würde es wahrscheinlich als manisch-depressiv bezeichnen. Josh hatte also wirklich nicht gerade eine leichte Kindheit und als ich ihn mit 15 kennenlernte war er wohl das, was man als Bad Boy wenn nicht sogar als Sozialfall bezeichnen würde. Aber nicht wenn er zuhause war, dann hat er alles für seine Geschwister getan. Und dann sind wir zusammen gekommen, ich war damals der erste ruhige Pol in seinem Leben. Der erste sichere Hafen... Und das wurde ich auch ziemlich bald für seine Geschwister. Mit Niklas, er war damals 13, hab ich für die Schule gelernt, für Mira wurde ich eine Art große Schwester und um die beiden Kleinen, Nathalie und Lukas, hab ich mich eigentlich ständig gekümmert. Gerade um Lukas mache ich mir jetzt auch Sorgen. Ich hab mich sein halbes Leben lang um ihn gekümmert und dann auf einmal war ich nicht mehr da.... Josh und ich waren für sie alle eine Art Elternersatz und ich wurde immer wichtiger für ihren Alltag und auch sie selbst und dann war meine Beziehung mit Joshua vorbei und ich so kaputt, dass ich mich einfach nicht mehr gemeldet hab....“ Ich stockte, weil ich so heftig zitterte, dass ich nicht einmal mehr die Tasse zum Mund führen konnte. Das schlechte Gewissen drückte mich nach unten und ließ mich nur schwer Luft holen. Zayn hatte mir die ganze Zeit mit großen Augen zugehört und irgendwann nach meiner Hand gegriffen, die er auch jetzt noch fest drückte. Er wollte gerade etwas sagen, als der Kellner wiederkam und uns unseren Eisbecher brachte. Ich kam mir einfach schrecklich vor, als ich merkte, dass mein schlechtes Gewissen noch nicht einmal meinen Appetit beeinflussen konnte. Genauso gierig wie vorhin betrachtete ich den Eisbecher, der ein wahrer Schokoladentraum war. Wieder warf der Kellner Zayn einen komischen Blick zu und ging dann wieder ohne ein weiteres Wort. Vorsichtig zog ich den riesigen Becher (na ja eher Pokal^^) zwischen uns und begann zu essen, während ich Zayn ängstlich abwartend ansah. Der nahm sich seinen Löffel und probierte erst einmal vom Eis, ehe er sagte: „Was du gerade erzählt hast, ist ganz schön heftig. Versteh mich nicht falsch aber ich hab einfach nicht erwartet, dass hinter dir und Joshua noch so viel mehr steckt. Noch so viel mehr schlimmes vor allem... Aber du solltest dir jetzt keine Vorwürfe machen, dass du dich nicht mehr gemeldet hast... Es hätte den Kindern auch nicht geholfen, wenn sie mitbekommen hätten, dass du und Joshua nur noch streitet und wie fertig du bist.“ Zweifelnd sah ich ihn an: „Trotzdem... Zayn ich war wie eine große Schwester wenn nicht sogar Mutter für sie und dann war ich urplötzlich einfach weg und hab ich mich nie mehr gemeldet! Sie haben doch auch so schon genug Schwierigkeiten und zu wenig ruhige, normale Bezugspersonen.“ Zitternd stopfte ich mir einen weiteren Löffel Eis in den Mund und unterdrückte die aufkommenden Tränen. Zayn seufzte leise und drückte meine Hand noch ein wenig fester, als er sagte: „Übertreib doch nicht... Du hast dich nicht nie mehr gemeldet, du kannst dich ja jetzt wieder melden... Und du hast gerade genau das richtige gesagt: Sie haben schon genug problematische Beziehungen, da wäre es für sie nicht gerade hilfreich gewesen, zusehen zu müssen wie du, einer ihrer ruhigsten Pole, zusammenbrichst und dich komplett veränderst. Ich glaube es war vielleicht gar nicht so schlecht, dass sie diesen Teil in deinem Leben nicht mitbekommen haben.“ Unsicher sah ich ihn an: Anscheinend ziemlich von dem überzeugt was er gerade gesagt hatte, saß er da, seine warmen Augen sahen mich tröstend an und genussvoll löffelte er Eis.  Unwillkürlich musste ich grinsen, als ich daran dachte, wie er sich vorhin noch gegen den Eisbecher gewehrt hatte und wie er ihn jetzt mit voller Begeisterung mitaß. „Glaubst du wirklich?“, fragte ich ihn leise. Er nickte voller Überzeugung und sagte fest: „Auf jeden Fall! Und ich bin mir sicher, dass sie dir alle verzeihen werden, wenn du dich wieder bei ihnen meldest und dich wieder ein wenig um sie kümmerst.“ Ich nickte und ließ mir, dass was er gesagt hatte eine Weile im Kopf herumgehen, dann fragte ich unvermittelt: „Wirst du mir dabei helfen?“ Überrascht sah er hoch, lächelte dann aber und nickte. „Gut! So und jetzt hör auf das ganze Eis leer zu fressen!“, lachte ich und nahm im nächsten Moment einen großen Löffel, des schon ziemlich verschmolzenen Eises. Er lachte laut und wir wurden beide wieder lockerer und ärgerten uns gegenseitig ein wenig. Zur Rache dafür, dass er sich die letzte Eiswaffel gekrallt hatte, schmierte ich mir ein wenig später mit voller Absicht die Lippen mit Schokoladeneis voll. Dann rutschte ich zu ihm und drückte ihm einen Schmatzer auf die Wange auf. Zärtlich sagte ich: „Danke, dass du mich getröstest hast.“ Er schnaubte und wischte sich mit einer Serviette die Schokobrühe von der Wange. „Wääh...“, murmelte er dabei. Fröhlich kicherte ich und zwinkerte ihm zu. Er verdrehte ein wenig die Augen und verschwand dann auf der Toilette um sich die klebrige Wange richtig zu waschen. Schadenfroh rieb ich mir die Hände: Jetzt hatte ich die (kläglichen...) Reste vom Eis allein für mich. Nach einige Minuten kam er sich immer noch die Wange reibend wieder zurück und entdeckte mich, wie ich zufrieden mein Bäuchlein reibend vor einem leeren Becher saß. Er prustete los und setzte sich kichernd wieder. Da ich mir das ja nicht gefallen lassen konnte, rutschte ich wieder näher an ihn heran und spitzte die Lippen. Erschrocken wich er zurück und während er noch: „Laura wehe!“, sagte rutschte er von der Bank auf den Boden hinab. „Autsch!“, jammerte er laut auf während ich wild kicherte (immerhin waren meine Lippen noch nicht mal verklebt). Zayn hatte wohl ein wenig zu laut gejammert, denn plötzlich drehten sich ein paar Weiber und die gesamten Leute aus der Schlange an der Eistheke zu uns um. Dann kreischte ein junges Mädchen los: „Das ist Zayn Malik!“ Und jetzt drehte sich wirklich das gesamte Café in unsere Richtung und anscheinend auch ein paar Leute die außerhalb standen. Zayn und ich sahen uns erschrocken an und murmelten beide: „Uh oh!“ Er konnte sich gerade noch aufrappeln, als unser ganzer Tisch auch schon von Leuten (vor allem Mädchen) umringt war und alle anfingen zu kreischen und versuchten ihn zu berühren. Geschockt wich ich soweit das eben ging auf der schmalen Bank zurück. Ich bemerkte, dass viele der Mädchen mir prüfende bis böse Blicke zuwarfen, wenn sie nicht gerade Zayn anstarrten. Sie schrien alle Fragen durcheinander und bettelten ihn um Autogramme, Fotos, Umarmungen und sowas an. Zayn selbst blieb relativ ruhig und versuchte seine Fans ein wenig zu beruhigen, was ihm erst nach einiger Zeit so halbwegs gelang. Als sie endlich nicht mehr alles zusammenschrien und nur noch in gemäßigter Lautstärke Zayn anhimmelten und anbettelten, winkte Zayn mich herbei. Unsicher sah ich ihn, entschied mich aber ihm einfach mal zu vertrauen und quetschte mich an drei Mädchen, die mich bitterböse anguckten, vorbei und ging zu ihm. Kaum stand ich neben ihm schrie jemand: „Ha! Wusst ichs doch!“ Verwirrt sah ich mich um und entdeckte unseren Kellner (!!!) wie er Bilder von uns schoss. Deswegen hatte er Zayn also ständig so komisch angeguckt! Er war wahrscheinlich freier Fotograf und hatte auf ein gutes Foto gehofft. Na toll... Auch Zayn neben mir schnaubte wissend, dann lehnte er sich aber zu mir und murmelte: „Ignorier ihn einfach! Ist jetzt sowieso zu spät... Hör zu, ich regel das hier. Geh du zu Clara und warte dort auf mich.“ „Sicher?“, fragte ich, absolut unsicher. Er nickte und ich drehte mich seufzend um und schnappte verzweifelt nach Luft, als ich mich einer mich böse anstarrenden Mädchenmeute gegenüber sah, durch die ich mir einen Weg nach draußen quetschen sollte. Zayn gab mir einen kleinen Schubs und rief den ganzen Weibern zu: „Macht mal bitte Platz. Sobald sie draußen ist, kümmer ich mich um euch, aber lasst sie erst mal raus.“ Die sahen nicht gerade begeistert aus und machten mir nur sehr murrend ein wenig Platz, dabei fragten viele natürlich auch, wer ich sei und eine rief sogar: „Was ist das für ne blöde Schlampe?“, doch als ich mich wütend umsah, konnte ich nicht ausmachen, wer das gerufen hatte. Gequält seufzend bahnte ich mir einen Weg nach draußen, wobei ich die ganze Zeit böse angeguckt und ständig angerempelt wurde. Mir war durchaus bewusst, dass diese ganze Szene auch noch von dem Fotograf/ Kellner festgehalten wurde. Nach einigen Minuten, in denen Zayn immer wieder bat, mir Platz zu machen und dabei die Fragen wer ich sei ignorierte, hatte ich mich endlich durchgekämpft. Noch einmal warf ich Zayn einen Blick zu der mit den Lippen ‚Tut mir leid’ formte, lächelte ihn aufmunternd an und machte dann, dass ich wegkam. Ich rannte schon fast zu Clara in den kleinen Schmuckladen und stolperte hinein. Clara saß gerade hinter der Theke am Computer und sprach mit einer älteren Dame. Erstaunt sahen die beiden mich an und ich entschuldigte mich hochrot. Während die Dame bezahlte, tat ich so als würde ich mich umsehen, doch kaum war sie aus dem Laden heraus, hörte ich mit meiner Show auf und erklärte der etwas geschockten Clara was passiert war. Sie fand das ganze eher lustig als schlimm und als sie ein glockenhelles Lachen ertönen ließ bei meiner (eeetwaaas übertriebenen ;D) Schilderung der bösen Blicke musste ich auch wieder lachen. Zum Glück fand sie es nicht schlimm, dass ich bei ihr im Laden warten sollte und wenn sie nicht gerade einem Kunden half, konnten wir uns leise unterhalten. Schnell fand ich heraus, dass sie ein Jahr jünger war als ich und in dem Laden arbeitete, weil sie sich ihr Taschengeld ausbessern wollte. Sie war schon seit den Anfängen von 1D ein großer Fan und mochte außerdem The Wanted, Justin Bieber, Robbie Williams und Demi Lovato. Bei dieser Mischung musste ich unwillkürlich lachen... Auch Clara kicherte, doch dann stoppte sie plötzlich und sah stumm über meine Schulter zum Eingang. Dort stand ein keuchender Zayn, der zwar noch immer seine Mütze trug, aber seine Sonnenbrille war weg und er hatte einen dunkelroten Lippenstiftabdruck auf der Wange. Ich und Clara begannen zu kichern, während er versuchte wieder zu Atem zu kommen. Irgendwann japste er: „Tut mir leid, dass ich erst jetzt komme.... Aber da waren ein paar total verrückte Weiber... Die konnten einem richtig Angst machen.“ Clara lachte noch lauter, doch ich sah etwas verwirrt auf die Uhr: Ich wartete tatsächlich schon fast zwei Stunden auf ihn, ohne es wirklich mitbekommen zu haben. Sein Atem hatte sich wieder beruhigt und er kam auf uns zu und entschuldigte sich ein weiteres Mal: „Tut mir leid, dass du solange warten musstest. So sollte das eigentlich nicht ablaufen.“ Breit grinsend zog ich ein Taschentuch hervor, rieb ihm sanft über den Abdruck auf der Wange und sagte dabei: „Macht doch nichts... Ich fand es eigentlich ganz witzig.“ „Bis auf die bösen Blicke!“, warf Clara prustend ein und ich nicke zustimmend. Auch Zayn lachte, runzelte dann jedoch genervt die Stirn als ich ihm die Lippenstiftreste im Taschentuch zeigte. „Ich sag ja total verrückte Weiber. Sogar die Sonnenbrille haben sie mir abgenommen. Und die Mütze konnte ich auch nur knapp retten.“ Clara und ich kicherten erneut los, doch Zayn schien wirklich genervt zu sein. „Sag mal habt ihr hier auch Sonnenbrillen?“, fragte er jetzt Clara. Sie zögerte und sagte dann: „Also für Männer eigentlich sowieso nicht, aber ich kann mal im Lager gucken, ob ich ein paar unauffällige finde.“ Zayn seufzte und nickte. Sie verschwand hinter einer Tür und Zayn und ich waren für den Moment allein. Wir standen dicht voreinander und lächelten uns an. Vorsichtig ließ ich meine Handy zu seinem Kopf gleiten und richtete ihm die Haare und die Mütze. Zayn schloss die Augen und schien die Berührungen zu genießen. Ohne einen bestimmten Grund, einfach aus einer Eingebung heraus, fragte ich ihn flüsternd: „Hast du Kopfweh?“ Überrascht öffnete er die Augen und nickte leicht: „Ein wenig von dem ganzen Kreischen und von dem vielen Parfüm der Mädchen...“ Leise lächelnd, streichelte ich ihm kurz über die Wange und begann dann mit den Fingerspitzen seine Schläfen und den Bereich vor und über den Ohren zu massieren. Erschöpft aber mit einem Lächeln auf den Lippen schloss er die Augen wieder. Kurz darauf murmelte er: „Das ist etwas was ich an dir so mag...“ „Was genau meinst du?“, fragte ich neugierig. Er lachte leise: „Du benutzt nicht so ein schweres, süßes Parfüm.“ Ich grinste: „Und was ist mit meinen Massagekünsten?“ „Die sind auch nicht ohne!“ Wir lachten beide und wurden dann aber von dem Geräusch des Hinunterdrückens der Türklinke aufgeschreckt. Rasch ließ ich meine Hände wieder sinken, Zayn trat einen Schritt zurück und danach sahen wir beide zur Tür aus der jetzt eine breit grinsende Clara kam.„Hier! Ich hab ein paar gefunden. Probier mal an.“ Sie gab Zayn die vier Sonnenbrillen. Er bedankte sich und probierte alle vier an, letztlich entschied er sich dann für eine einfach schwarze, die komplett umrahmt war. Nachdem wir bezahlt hatten, verabschiedeten wir uns noch einmal von Clara. Wobei ich mir sicher war, dass ich sie wiedersehen würde, da wir uns bei Facebook geaddet hatten. Zayn und ich schlenderten durch die Passage und guckten uns noch ein wenig um. Doch plötzlich grinste er und zog mich in einen edlen Laden, dessen Eingang schon ‚teuer’ schrie. Ich wollte protestieren, doch Zayn brachte mich mit einem Blick zum Schweigen und winkte eine der Verkäuferinnen herbei.


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Hey Leuts ^.^ ich hab das Kapitel jetzt mal in zwei Teile aufgeteilt, weil ich keine Ahnung hab, wann ich wieder zum schreiben komme -.- keine zwei Tage Schule und alle Lehrer wollen schreiben :/ 

ich hoffe euch gefällts und schreibts bitte, wenn ich Fehler gemacht hab, denn ich komm jetzt einfach nicht mehr zum Korrektur lesen :)

xo laudea °__° 

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