Louis PoV
Ich drehte mich zur Seite, dann wieder zurück. Ängstlich strampelte ich mit den Beinen. Ich wollte hier weg, so schnell wie möglich, doch es ging nicht. Keuchend schnappte ich nach Luft und ich konnte genau spüren, wie mir ein Schweißtropfen über die Stirn hinuntersickerte. Verzweifelt murmelte ich um Hilfe, obwohl ich wusste, dass keiner kommen würde. Ich wusste, dass das hier ein Traum war und dass mir nichts passieren würde. Trotzdem hatte ich Angst. Verzweifelt zappelte ich, als ich mitansehen musste, wie Harry sich von mir abwandte und wegging. Seine Gesichtszüge waren dabei schmerzlich verzogen und seine Augen waren glanzlos. Ich wollte ihm helfen, doch ich konnte ihm einfach nicht hinterher. „Schatz!“, riss mich eine Stimme zurück in die Realität, aus den Fesseln heraus, die mir im Schlaf auferlegt waren. „Schatz. Es war nur ein Traum. Beruhige dich.“ El zog mich zärtlich an sich und ich spürte, wie sie mir tröstend übers Gesicht und durch die Haare fuhr. Mühsam schlug ich die Augen auf und blinzelte sie mit einem tränenverschleierten Blick an. „Pscht Schatz. Es war nur ein Traum, beruhige dich. Komm her....“ Sie zog mich noch fester an sich und während ich verzweifelt schluchzte, versuchte sie mich zu beruhigen: „Ich bin ja da... Ich bin da. Ganz ruhig, Louis. Du bist in Sicherheit. Alles ist gut... Psch.... Ist doch gut...“ Mit der Zeit beruhigte ich mich wieder und lag zitternd in Eleanors Armen. „Tut mir leid, dass du wegen mir wach bist.“, flüsterte ich. Sie lächelte mich liebevoll an und sagte leise: „Macht doch nichts...“ Mein Versuch zurückzulächeln scheiterte kläglich und so lagen wir nur eng aneinander gekuschelt da und sahen uns an. Nach einer Weile fragte sie: „Geht’s dir wieder besser?“ Zur Antwort nickte ich langsam und zögerlich... Denn auch wenn ich nicht mehr weinte und nicht mehr zitterte, besser oder gar gut ging es mir nicht wirklich. „Bist du dir sicher? Willst du vielleicht über deinen Traum reden?“ „Ich weiß nich...“, nuschelte ich wie ein kleines Kind. El gab mir einen Kuss auf die Stirn und fragte sanft nach: „Wovon hast du denn geträumt?“ „Von Harry...“ Sie runzelte die Stirn: „Von Harry?“ Flüsternd erklärte ich: „Ja... Ich hatte den gleichen Traum schon mal... Eigentlich passiert nichts schlimmes und ich weiß auch die ganze Zeit, dass ich nur träume... aber...aber...“ Ich fand keine Worte, wusste nicht, wie ich die Gefühle, die ich im Traum hatte, beschreiben sollte. „Aber was?“ El lächelte mich erwartungsvoll an und um sie nicht zu enttäuschen, versuchte ich meine Gefühle in Worte zu packen und den Traum zu beschreiben: „Na ja... Ich sehe halt immer wie Harry mich traurig und verletzt ansieht. Und ich weiß, dass davor etwas schlimmes passiert ist, aber nicht was genau... Und dann dreht er sich von mir weg und lässt mich alleine... Ich hab dann versucht ihm hinterherzugehen und ihn zu trösten, aber es ging einfach nicht... Ich konnte einfach nicht zu ihm... Als würde mich irgendwas festhalten oder stoppen lassen oder so...“ Traurig sah ich El an. Es gelang mir einfach nicht, die Panik und die Hilflosigkeit, die ich im Traum und auch jetzt irgendwie noch spürte zu beschreiben. „Das klingt blöd oder?“, fragte ich seufzend. „Nein finde ich nicht. Ich hab so was auch schon mal geträumt, also kann ich verstehen wie du dich fühlst....“, über Els Augen zog sich ein trauriger Schleier und sofort machte ich mir Sorgen: „Was genau hast du geträumt?“ Sie zögerte, doch dann begann sie zu reden: „Es war in der Nacht bevor eure Tour angefangen hat. Du bist in den Tourbus eingestiegen und ich wollte unbedingt bei dir bleiben, aber es ging nicht und das hat mich halb wahnsinnig gemacht. Es war irgendwie unsinnig, aber ich hatte das Gefühl, dass du nie wieder zurückkommen würdest und ich hatte totale Panik, selbst dann noch als ich aufgewacht bin, es hat sich einfach so real angefühlt.“ Jetzt war ich derjenige, der sie tröstend in die Arme zog. „Tut mir leid...“, murmelte ich schuldbewusst. „Das muss dir nicht leid tun... Du bist ja wieder zurückgekommen und das ist alles was zählt!“ „Es tut mir trotzdem leid... Warum hast du mir nicht gleich von dem Traum erzählt? Ich hätte doch...“ Ja was hätte ich eigentlich? Zuhause bei ihr bleiben, hätte ich nicht können, also was hätte ich tun wollen? „Was hättest du dann gemacht Louis? Du hättest mit auf Tour gehen müssen und dabei dann die ganze Zeit Schuldgefühle und schlechte Laune gehabt, das wollte ich nicht...“ „Tut mir leid...“, murmelte ich einfach wieder, weil ich nicht wusste, was ich sonst sagen sollte. Und es tat mir auch wirklich leid. „Ach Schatz... Hör auf dich zu entschuldigen. Mir geht es doch gut oder? Also hör auf dir selbst Vorwürfe zu machen....“ Sie sah mich mit diesem wundervollen, liebevollen, fantastischen, mich verrückt machenden Blick an und ich konnte einfach nicht anders: Plötzlich aber zärtlich zog ich ihr Gesicht zu meinem und küsste sie stürmisch und gleichzeitig sanft auf den Mund. Als wir uns wieder voneinander lösten, sagten wir gleichzeitig: „Ich liebe dich!“, was uns zum lachen brachte. Nachdem wir ein wenig gekichert hatten, machte sie es sich mit dem Kopf auf meiner Brust bequem, schlang ein Bein um meine Hüfte und ließ sich von mir mit liebevollen Streicheleinheiten am Kopf, im Gesicht und am Rücken verwöhnen. Sie streichelte währenddessen über meine Brust und meinen Bauch. So lagen wir eine ganze Weile da, bis ich sagte: „Ich mach mir Sorgen um Harry... Er ist immer noch nicht nachhause gekommen... Dabei war er doch verletzt.“ „Schatz ich sage es dir ja nur ungern... Aber du bist nicht gerade unschuldig, dass er abgehauen ist.“ „Ich weiß...“, seufzte ich „Aber ich war in dem Moment einfach so wütend auf ihn... Er hatte versprochen sich zusammenzureißen und was macht er?! Klar es war nicht richtig, ihn dann wegzujagen, aber ich konnte in dem Moment einfach nicht anders. Ich wollte ihn nicht mehr sehen...“ „Ich will dir ja auch gar keine Vorwürfe machen. Aber trotzdem ich finde es war Chris der übertrieben hat. Denn egal was Harry gemacht hat, er hätte nicht so auf ihn losgehen dürfen.“ Wieder ein Seufzen und ein reumütiges „Ich weiß....“, von mir. El sah zu mir hoch und runzelte wieder mal so süß ihre Stirn: „Wenn du das alles weißt, warum hast du dich dann um Chris und nicht um Harry gekümmert? Und warum hast du Harry weggeschickt? Und dich damit eigentlich auf Chris Seite gestellt?“ „Ich bin zu Chris, weil ich wollte, dass er sich beruhigt und nicht zu Harry, weil bei ihm ja schon Zayn und Niall waren... Liam hätte Chris allein nicht unter Kontrolle bekommen. Und wie gesagt, ich hab Harrys Nähe einfach nicht ertragen für den Moment... Aber damit wollte ich mich eigentlich nicht auf Chris Seite stellen.“, erklärte ich. „Aber für Harry hat es bestimmt so ausgesehen, du weißt doch wie empfindlich er ist, wenn es um euch geht. Ich schätze, was du gemacht hast, hat ihn ganz schön verletzt.“ Und wieder mal ein „Ich weiß...“ zur Antwort. Mir fiel nichts besseres ein... Denn ich wusste all diese Dinge ja, aber sie von El ausgesprochen zu hören, machte mich wütend auf mich selbst. Ich müsste jetzt eigentlich bei Harry sein! Ihn pflegen, trösten und mich um ihn kümmern. Stattdessen hatte ich ihn verletzt und von mir weggeschickt. Das hatte ich ja mal wieder großartig hingekriegt... „Wie würdest du dich wohl an Harrys Stelle fühlen? Wahrscheinlich ziemlich beschissen, nicht wahr? Ich weiß, es ist nicht immer einfach mit Harry, aber dir sollte bewusst sein, was für ein toller Freund er ist und was er alles für dich tun würde. Du solltest ihn nicht leichtfertig verletzten, denn er ist niemand, der so was aushält oder mitmachen würde. Lass dir das mal ein wenig durch den Kopf gehen und überleg dir am besten schon mal, wie du das wieder hinbekommst...“ Gespielt streng sah El mich an, dann lächelte sie jedoch wieder und murmelte: „Ich liebe dich....“ Vorsichtig kuschelte sie sich erneut an meine Brust und war bald darauf wieder eingeschlafen. Ich dagegen lag wach und dachte über ihre Worte nach. Sie hatte sie nicht böse gemeint, dass wusste ich und trotzdem verletzten sie mich. Sie hatte Recht! Harry war ein toller bester Freund, ganz im Gegensatz zu mir. Und jetzt war er wegen mir sonst wo. Und ich konnte nur beten, dass es ihm gut ging und ihm nichts passiert war. Unfassbar wütend auf mich selbst starrte ich auf die Uhr: Es war halb drei und er war nicht zuhause... Normalerweise meldete er sich, wenn er die Nacht nicht nach Hause kam und er gab auch sonst immer Bescheid. Das er sich jetzt nicht meldete, hieß entweder, dass ihm etwas passiert war oder dass er wirklich richtig heftig verletzt und wütend war. Keine der beiden Varianten gefiel mir sonderlich... Wenn ihm etwas passiert war, dann war es meine Schuld! Ich hatte ihn weggeschickt und ich hatte nicht zu ihm gehalten und ihn damit verletzt! Ganz allein ich war Schuld, dass Harry jetzt nicht sicher und geborgen in seinem Bett lag... Oder in meinem... Ich würde es mir nie verzeihen, sollte ihm was passieren... Ich unterdrückte das aufkommende Wimmern, denn ich wollte El nicht schon wieder wecken. Hoffentlich kam Harry bald nachhause... Und hoffentlich würde er mir verzeihen. Ich brauchte doch meinen Hazza. Wenn er nur endlich nachhause kommen würde, dann würde ich mich um ihn kümmern und ihm meine gemeine Reaktion erklären. Obwohl ich todmüde war, starrte ich die ganze Zeit auf die Uhr. Jede Minute schien mir wie eine kleine Ewigkeit und jede Stunde schien Wochen zu dauern. El murmelte hin und wieder etwas im Schlaf und raschelte ein wenig mit der Bettdecke, doch ansonsten blieb es völlig still im Haus. Verzweifelt wartete ich auf ein Klingeln oder einen sich herumdrehenden Schlüssel im Schloss der Haustür. Doch es blieb ruhig. Als es schließlich dämmerte, hielt ich es nicht mehr aus. Vorsichtig machte ich mich von meinem friedlich schlafenden Schatz los, nahm mein Handy vom Nachttisch und schlich mich runter in die Küche. Müde lehnte ich mich an den Kühlschrank und rief mal wieder Harry an. Gestern Nacht war er die ganze Zeit nicht rangegangen und er hatte auch bis jetzt noch nicht auf unsere Nachrichten reagiert, aber ich hoffte trotzdem, dass er diesmal ranging. Was natürlich nicht der Fall war. Mit einem kleinen Seufzer ließ ich mein Handy wieder sinken und glitt mit dem Rücken am Kühlschrank zu Boden. Ich zog meine Beine dicht an meinen Körper, stützte mein Kinn auf meinen Knien ab und starrte die Bodenfliesen an. Während die Küche dank der aufgehenden Sonne immer heller wurde, malte ich mir zitternd alle möglichen Horrorszenarien aus. Fast alle endeten damit, dass Harry schwerverletzt oder tot in irgendeiner Ecke lag. Das Klingeln der Haustür riss mich gerade aus einem Szenario, in dem mein Hazza verletzt auf die Straße taumelte und von einem Auto erfasst wurde. Erschrocken sprang ich auf und rannte zur Haustür, in der Hoffnung, dass es Harry war und mit der Angst, dass es Polizisten waren, die uns über Harrys Tod informieren wollten. Ängstlich öffnete ich die Tür und starrte geschockt meinen Hazza an. Auch er starrte mich stumm an und sah dabei aus, als würde er jeden Moment zusammenbrechen. Wortlos machte ich Platz und ließ ihn rein, er ging mit gesenktem Kopf an mir vorbei und wollte offensichtlich gleich die Treppe hoch in sein Zimmer. „Harry, warte! Wo warst du? Ich hab mir Sorgen gemacht...“, hielt ich ihn zurück. Zusätzlich wollte ich ihn noch am Arm zu mir und am besten gleich auch in eine Umarmung ziehen, doch er riss sich hektisch von mir los. „Es geht dich nichts an wo ich war...“, murmelte er. Geschockt sah ich ihn an... „A-aber ich hab mir Sorgen gemacht...“ Endlich sah er wieder hoch und sein Blick verletzte mich irgendwo ganz tief drinnen: „Lüg mich nicht an.... Warum solltest du dir Sorgen machen? Du warst doch derjenige der wollte, dass ich gehe!“ „Ich weiß.... Aber es tut mir leid! Wirklich Harry ich wollte das nicht so. Und ich hab mir wirklich Sorgen gemacht! Ich bin so froh, dass es dir gutgeht.“, haspelte ich. Wütend sah er mich an und zischte: „Mir geht es nicht gut! Mir geht es um genau zu sein, sogar richtig beschissen! Ich hab meinen besten Freund verloren, einen riesigen Fehler begangen und dabei jeglichen Stolz verloren... Und das alles in einer Nacht!“ „Du hast mich aber nicht verloren! Ich bin doch immer noch dein bester Freund... Bitte Hazza verzeih mir. Es tut mir wirklich leid, was ich gestern gemacht hab.“ Flehend sah ich ihn an, doch er sagte mit rauer Stimme: „Doch ich hab dich verloren. Wir sind keine Freunde mehr und werden auch nie wieder welche sein... Und jetzt lass mich bitte einfach in Ruhe... Tut mir leid Lou...“ Er wandte sich von mir ab, doch ich hielt ihn zurück: „Harry! Bitte sag so was nicht. Lass uns doch darüber reden, bitte...“ Ich konnte die Tränen nicht mehr länger zurückhalten und spürte, wie sie über meine Wangen liefen, während ich Harry krampfhaft am Arm festhielt. Er machte sich mit abgehackten Bewegungen von mir los und flüsterte: „Lass mich einfach....“, dann wandte er sich von mir ab. Seine Augen schienen wie gebrochen zu sein und er verzog das Gesicht schmerzerfüllt. Dann ging er nach oben und die Worte, die er gerade ausgesprochen hatte, hinderten mich daran ihm hinterherzugehen... Mein Traum war wahr geworden. Und die Realität war leider noch viel schmerzhafter, als der Traum... Denn jetzt konnte ich nicht mehr aufwachen und alles vergessen. Ich hörte oben Harrys Zimmertür knallen und wimmerte leise. Das Schließen der Tür schien so endgültig zu sein. Es kam mir vor, wie das Zeichen für das Ende unserer Freundschaft... Unsere Liebe auf eine Art und Weise... Vielleicht war ich ein wenig melodramatisch, wie ich keuchend und schluchzend die Treppe hochkroch und mich in Els Arme warf... Vielleicht war es übertrieben, dass ich wild in ihren Armen schluchzte und wie ein kleines Kind darüber weinte, dass ich einen der für mich wichtigsten Menschen verloren hatte. Vielleicht war die Realität aber auch einfach zu grausam gewesen... Den Stoß, den mir das Leben gegeben hatte auch einfach ein wenig zu fest und der Riss in meinem Herzen auch einfach ein wenig zu tief und zu groß um nicht melodramatisch zu werden... Wild zitternd versuchte ich wieder richtig Luft zu bekommen und aufhören daran zu denken, wie Harry mich angesehen hatte und wie endgültig seine Worte geklungen hatten. Doch es gelang mir nicht....
Melli PoV
Unfassbar erschöpft schleppte ich mich ins Badezimmer. Es war gerade mal vier Uhr morgens, doch ich hatte die ganze Nacht nicht schlafen können und es jetzt einfach nicht mehr im Bett ausgehalten... Ich betrachtete mich im Spiegel und hätte kotzen können, als ich meine total verheulten, roten und geschwollenen Augen sah. Grummelnd drehte ich das Wasser auf und klatschte mir dann eine eiskalte Portion ins Gesicht. Direkt danach noch eine zweite und eine dritte, dann drehte ich das Wasser wieder ab und trocknete mein Gesicht. Ich sah zwar noch genauso aus wie vorher, aber fühlte mich trotzdem ein minimalistisches Stückchen besser. Mit einem prüfenden Blick betrachtete ich meine Haare, dann meine Haarbürste und schließlich wieder meine Haare. Auch wenn sie eigentlich dringend gekämmt hätten werden müssen, trottete ich wieder aus dem Badezimmer, ohne die Bürste angerührt zu haben. Im Gang kam mir meine Katze Ginger entgegen und drückte sich schnurrend an meine Beine. Vorsichtig hob ich sie hoch und trug sie in die Küche. Dort gab ich ihr ein wenig zu fressen und überlegte ob ich nicht vielleicht auch etwas essen sollte, aber ich hatte einfach überhaupt keinen Appetit. Mit einem Seufzer ließ ich die zufrieden schmatzende Ginger allein und ging wieder in mein Zimmer. Ich ließ mich auf mein Bett fallen und verkroch mich wieder unter der Decke. Etwas in mir wollte zu Chris, ihm verzeihen und ihn die Arme nehmen. Er würde mich trösten und sich um mich kümmern... Zumindest der Chris in den ich mich verliebt hatte... Der Chris in den ich mich verliebt hatte und den ich immer noch über alles liebte, hätte nie jemanden verletzt und wäre nie so ausgerastet. Klar wir hatten uns manchmal gestritten und waren dabei laut geworden, aber egal wie wütend wir waren, er hatte mir nie Angst gemacht. Gestern Abend jedoch, als ich gesehen hatte wie er Harry geschlagen hatte und wie er mich geschubst hatte, hatte ich Angst vor ihm bekommen. Ich hatte nicht mehr gewusst, wie ich mich verhalten sollte, denn ich wusste nicht mehr wie Chris reagieren würde. Es klang grausam auf eine Art und Weise, doch ich war froh Schluss gemacht zu haben, denn ich wollte keinen gewalttätigen Freund. Ich wollte keinen Freund, der so ausrastete und die Kontrolle über sich selbst verlor. Es war unverzeihlich, dass er Harry geschlagen hatte.... Ich spürte wie mir eine Träne über die Backe lief und boxte verzweifelt in mein Kissen. Der Schlag war befreiend und so schlug ich gleich noch ein paarmal zu. Doch dann realisierte ich die Parallelen zu Chris Verhalten von gestern Abend und hörte leise aufschluchzend wieder auf. Ein Gefühl von Hilflosigkeit übermannte mich und schleuderte mich gedanklich wieder in den Moment zurück, in dem Harry mich an den Kühlschrank gedrückt hatte und mich zu einem Kuss gezwungen hatte. Es klang verrückt, doch ich hatte in diesem Moment lange nicht so Angst gehabt, wie in dem, in dem Chris mich geschubst hatte. Und dann in dem Moment, in dem ich und Jana im Schlafzimmer eingeschlossen gewesen waren und er wie ein Wilder gegen die Tür gehämmert hatte. Harry hatte ich wenigstens noch einschätzen können und ich hatte gewusst, dass er mir nie ernsthaft etwas tun würde, doch bei Chris hatte mich diese Sicherheit urplötzlich verlassen. Dass er ohne zu zögern einen Jungen schlug hatte ich gestern gelernt, doch gestern war es sogar soweit gegangen, dass ich nicht mehr wusste, ob er nicht auch mich oder eine meiner Freundinnen schlagen würde.... Und das nicht zu wissen bzw. überhaupt diese Befürchtung zu haben, war ein schreckliches Gefühl. Hoffnungslosigkeit machte sich in mir breit... Es war ja nicht einfach so, dass ich eine Trennung hinter mir hatte. Es fühlte sich eher so an, als hätte ich mit dem neuen Chris meinen alten Chris und meine große Liebe verloren. Er war mein erstes Mal gewesen, meine erste richtige Beziehung, meine erste richtig große Liebe und wie es aussah war er jetzt auch mein erster richtig großer Liebeskummer. Es fühlte sich an, als würde ein Teil von mir sterben und mein Herz langsam und qualvoll verdursten, vor Sehnsucht nach der Liebe von meinem alten Chris... Ein gequälter Schmerzenslaut brach sich über meine Lippen und die Tränen brannten sich ihren Weg auf meinen Wangen. Wie lange und intensiv konnte man wohl weinen? Hörten Tränen überhaupt je auf, wenn man so verletzt war? Hatte man überhaupt die Chance wieder glücklich zu werden und wieder ehrlich lachen zu können, wenn man einen Teil von sich verloren hatte und innerlich entzwei gerissen worden war? Es fühlte sich nicht so an....
So viel Zeit für dieses Häufchen Elend 0.0 tut mir wirklich leid, dass es in letzter Zeit immer so lange dauert, aber ich streng mich wirklich an, dass das wieder besser wird :)
Ich hoffe ihr fandet das Kapitel nicht ganz so schrecklich wie ich^^
xo laudea :)
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They don't know about us
FanfictionJana, Theresa, Laura und Melissa wohnen in der Nähe von London und sind gerade im letzten Schuljahr. Durch den Freund von Melissa lernen sie One Direction kennen. Das bringt natürlich nicht nur schöne Dinge mit sich sondern auch viele Probleme und v...