Die Party I

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Melli PoV

Vorsichtig tuschte ich mir die Wimpern. Mehr würde ich an meinen Augen definitiv nicht machen! Ich hatte sowieso keine sonderliche Lust auf die Party heute Abend. Was sollte ich dort auch? Nach Möglichkeit wollte ich niemanden sehen und auf Feiern hatte ich erst Recht keine Lust. Wenn man mich fragte keine sonderlich guten Voraussetzungen für eine Party. Aber ich hatte Louis versprochen, dass ich kommen würde, nachdem er mich schon fast auf Knien angefleht hatte. Die Erinnerung zauberte mir ein kleines Lächeln ins Gesicht und ich musste sogar kichern, als ich daran dachte, wie meine Mum zur Tür hereingekommen war, als Louis gerade auf die Knie gehen wollte. Was er dank ihrem Auftauchen zum Glück gelassen hatte, trotzdem hatte meine Mum ihn mehr als komisch angesehen und um weitere Peinlichkeiten zu vermeiden, hatte ich schließlich einfach zugesagt. „Melli? Bist du langsam mal fertig? Ich muss auch nochmal ins Bad.“ „Ja, du kannst rein.“, rief ich zurück. Meike platzte herein und wirbelte zum Schränkchen, wo sie sich irgendein diverses Tübchen herausnahm, dann wandte sie sich zu mir und sah mich begeistert an. „Du siehst wirklich gut aus.“ Unsicher sah ich an mir herunter. Ich trug eine auberginefarbene Hotpants und ein weites Top, das in einem sehr hellen braun war, fast schon beige. Vornedrauf war ein Unendlichkeitszeichen, in das der Schriftzug ‚love’ hineingearbeitet war. „Findest du?“ Meike zwinkerte mir zu: „Glaub mir das Outfit ist wunderschön!“ Ich zuckte die Achseln und beobachtete sie dann wie sie sich einige Tupfer aus dem Tübchen im Dekolleté verteilte. Leicht übertrieben für eine 17-jährige... Sie war gerade fertig, als es klingelte. „Das müssen sie sein.“, meinte Meike begeistert und ich ging zur Tür um aufzumachen. Jana grinste mir entgegen und umarmte mich, direkt hinter ihr drückte Niall sich durch die Tür um mich auch zu umarmen. „Du siehst hübsch aus.“, meinte ich zu Jana und sie bedankte sich lächelnd. Sie trug ein weißes Kleid, dass ihr bis auf die Mitte der Oberschenkel reichte und ihren Körper ab der Taille abwärts locker umspielte. In der Taille hing ein schmaler, geflochtener, brauner Gürtel und im Brustbereich wurde es enganliegend und ging in einen breiten Träger über, der über ihre rechte Schulter lief. Auf der anderen Seite hatte das Kleid keinen Träger. Der Stoff war ziemlich locker und fein und darüber war eine weitere Stoffschicht aus feiner Spitze, in einem weichen weiß. Dazu hatte Jana ihre Haare offen über die Schulter fallen lassen und sich dezent geschminkt. Kurz gesagt, sie sah wunderschön aus. Ich merkte, dass Meike schüchtern zu uns kam und um es leichter für sie zu machen, stellte ich ihr Niall vor. „Niall, das ist meine kleine Schwester Maike. Maike, das ist Niall.“ Meike lächelte und meinte: „Hey.“, während Niall sie fröhlich in eine kurze Umarmung zog, was Meike ebenfalls aufzulockern schien. Sie umarmte Jana zur Begrüßung und gratulierte den beiden dann zu ihrer Beziehung und sagte, dass sie sich wirklich für sie freute. Die beiden bedankten sich und dann fuhren wir los. Ich saß schweigend hintendrin und überlegte mir schon mal einige Gründe, möglichst schnell wieder von der Party zu verschwinden, während die anderen drei sich fröhlich über die Party und das Leben als Berühmtheit unterhielten. Es dauerte nicht lange und wir waren da. Man hörte schon von draußen die Musik, auch wenn sie nicht übermäßig laut zu sein schien und als wir klingelten, riss uns fast sofort jemand die Tür auf. Es war Louis und direkt hinter ihm konnte ich Jean und El erkennen. Dann entstand erstmal ein kleines Durcheinander, weil jeder jeden begrüßen wollte und es dauerte eine Weile, bis ich und Jana jeden umarmt hatten, Niall Jean vorgestellt wurde und Meike Louis und El. Die anfängliche Schüchternheit meiner kleinen Schwester, war vollkommen verschwunden und sie alberte direkt mit Louis herum. Seufzend ging ich ins Wohnzimmer, wo schon die meisten versammelt zu sein schienen. Vielleicht zwanzig Leute oder auch mehr, aber laut Louis waren noch nicht mal alle da. Ich begrüßte einige Leute, die ich kannte und dann wurde ich plötzlich an der Schulter angetippt. Als ich mich herumdrehte, sah ich direkt in das grinsende Gesicht von Tete. Sie trug eine Jeans Hotpants im Destroyed-Look und ein weites graues Top, dessen Ärmelausschnitte ziemlich weit herunterhingen, so dass man ein Bandeau-Top im Ethno-Muster mit grauen, blauen, grünen und rosafarbenen Tönen sehen konnte. Ich umarmte sie, froh, dass sie da war. Nachdem wir uns kurz unterhalten hatten, kam Liam dazu und begrüßte mich gut gelaunt, dann meinte er, Louis würde wohl nach mir suchen und ich seufzte: „Na ja.. Ich guck dann mal wo er ist. Bis irgendwann nachher.“ „Ciao.“, grinste Tete und wandte sich Liam zu. Mit den Augen rollend, sah ich mich nach Louis um und fand dann statt ihn Laura, die in der Küche stand und sich mit Veronica, einer Schulfreundin von uns unterhielt. Veronica trug einen blauen Rock mit weißen Punkten und ein weißes Top, während Laura ein dunkelrotes, knielanges Bustierkleid trug. Ich begrüßte sie und Laura freute sich übertrieben sehr mich zu sehen, was ich leicht unheimlich fand. Stürmisch umarmte sie mich und meinte: „Du siehst gut aus. Endlich bist du da! Ich freu mich so.“ Ich schob sie wieder von mir weg und meinte: „Danke, du siehst auch gut aus. Weißt du wo Louis ist?“ Sie zog die Augenbrauen hoch und meinte, nach kurzem Überlegen: „Ich hab ihn und El vorhin im Garten gesehen. Guck da mal nach.“ „Danke.“, murmelte ich noch rasch und hastete dann hinaus in den Garten, wo ich Louis tatsächlich fand: er stand bei El und zwei Männern, die ich nicht kannte. Zögerlich ging ich zu ihnen hin, als El mich entdeckte und Louis am Ärmel zupfte. Er sah hoch und als er mich bemerkte, winkte er mich fröhlich näher. „Liam hat gemeint, du würdest mich suchen...“, murmelte ich und sah die beiden anderen schüchtern an. „Stimmt! Ich will dir jemanden vorstellen!“ Er deutete auf die beiden Männer, wobei der eine bei näherem Betrachten, wohl eher noch ein Junge war und mir auch irgendwie bekannt vorkam. „Das ist Phil, ein alter Schulfreund von mir, der hier in London studiert und das ist Luke. Vielleicht kennst du ihn ja, er ist von der Band 5 Seconds of Summer.“ Ich lächelte beide freundlich an und während ich Luke forschend betrachtete, machte es plötzlich klick bei mir. „Die Vorband von euch nicht wahr?“, fragte ich an Louis gewandt und als der nickte, strahlte ich Luke an: „Dann bist du Luke Hemmings. Ich fand euch bei dem letzten Konzert in London wirklich toll.“ Luke grinste ein schiefes Lächeln und sah mit den Händen in den Hosentaschen kurz auf den Boden, ehe er sagte: „Danke. Es freut mich, dass dir unsere Musik gefällt.“ Ich hatte den Eindruck, dass er ein wenig schüchtern war, was ich irgendwie süß fand und es war wirklich schön mit den drei Jungs und El über Musik zu reden. Auch wenn ich manchmal nicht so ganz mitreden konnte, da ich mich meistens mehr für die Musik und weniger für den Künstler interessierte und das Gespräch, gerade mehr über die Künstler ging. Phil schien es genau wie mir zu gehen und so redeten wir nebenher auch noch über Schule und Studieren um nicht einfach nur blöd rumzustehen... Plötzlich kam Jean zu unserem kleinen Grüppchen und sah mich mit Hundeaugen an. Nachdem er fröhlich in die Runde gegrüßt hatte, bat er mich: „Kannst du mal bitte mitkommen? Ich muss dir was zeigen.“ Ich runzelte die Stirn: „Wohin denn?“ „Rasch mit zu mir rüber.“, meinte er und ich kräuselte die Lippen. „Kann das nicht warten? Ich hab grad eigentlich keine Lu...“ Bevor ich meinen Satz beenden konnte, hatte Jean auch schon bettelnd gejammert: „Bitte, komm schnell mit. Es dauert auch nicht lange. Und ich glaube es wird dir gefallen.“ Ich seufzte und Louis warf ein: „Geh doch schnell mit.“, wozu El bestätigend nickte. „Wollt ihr mich loswerden oder was?“ Sie schüttelten zur Antwort ein wenig zu schnell die Köpfe und ich seufzte genervt auf: „Ist gut, ich geh mit.“ Dann verabschiedete ich mich von Phil und Luke mit einem Lächeln und trottete hinter dem erleichterten Jean her. Zu dem kleinen Törchen, das die beiden Gärten verband und dann auf das gemütliche, große Haus zu. „Also was ist jetzt?“, fragte ich, während wir über die Veranda in die Küche kamen und Jean deutete zur Antwort auf die Tür, die, wie ich wusste, zum Wohnzimmer führte. Aufschnaubend ging ich auf die Tür zu und öffnete sie schwungvoll um im nächsten Moment wieder zurückzuweichen. Das Wohnzimmer war in warmes Kerzenlicht getaucht und in der Mitte des Raumes standen Harry und ausgerechnet Chris. „Was soll das hier?“, fragte ich wütend und wirbelte herum um schnell wieder zu gehen, doch Jean stand direkt hinter mir und hielt mich auf. Sanft aber bestimmt hielt er mich am Arm fest und sagte: „Hör den beiden doch kurz zu.“ „Vergiss es! Ich will IHN weder sehen noch ihm zuhören.“ „Dann hör wenigstens mir zu.“, ertönte Harrys Stimme bittend hinter mir und ich verkrampfte mich, als Chris daraufhin sagte: „Bitte Melli...“ Ich drehte mich wieder um und hätte Chris am liebsten ins Gesicht geschlagen, doch Jean hielt mich noch immer fest. Harry ging einige Schritte auf mich zu: „Wir wollen nur kurz mit dir reden. Es ist wichtig.“ Jean drückte mich ebenfalls einen Schritt auf Harry zu und innerlich schimpfte ich die beiden Verräter. Noch letzte Woche, hatte Harry sich bei mir entschuldigt und ich hatte ihm gesagt, dass ich nichts mehr mit Chris zu tun haben wollte und nun bat er mich Chris zuzuhören. Ich hätte sagen können, dass ich nicht wollte... Ich wusste, sie hätten mich gehen lassen. Ungern und zögerlich vielleicht, aber sie hätten mich nicht gezwungen zuzuhören. Und trotzdem blieb ich. Nicht um Harry oder Jean einen Gefallen zu tun, nicht weil ich Chris noch immer liebte und auch nicht weil ich gerne zuhören wollte. Ich war nur einfach neugierig. Chris hatte Harry verletzt und die beiden hatten sich immer gehasst. Was gab es also, das ausgerechnet die beiden mit mir besprechen wollten?! Ich machte mich von Jean los und baute mich vor Chris und Harry auf, denn ich wollte selbstbewusst und gelassen wirken, auch wenn ich keins von beidem war und es mir schon weh tat, Chris einfach nur anzusehen. „Ich hör euch zu, aber sollte mir nicht gefallen, was ihr sagt, bin ich ganz schnell wieder weg.“ Harry nickte erleichtert und Chris hörte auf, sich die Unterlippe zu zerbeißen. „Ich lass euch dann mal allein.“, meinte Jean hinter mir und ging weg, wobei ich sofort die Wärme vermisste, die sein Körper ausgestrahlt hatte. Jean war einfach einer dieser Menschen, in deren Nähe man sich wohl und sicher fühlte und dass er jetzt ging, machte die Sache nicht gerade leichter. Fragend sah ich Harry und Chris an und wartete ab, dass einer von beiden zu reden begann, doch sie schienen sich unsicher zu sein und sahen mir nicht mal ins Gesicht. „Was ist jetzt?“, fragte ich schnaubend und Chris zuckte zusammen. Harry dagegen ging noch einen Schritt auf mich zu und meinte mit einer gewissen Feierlichkeit in der Stimme: „Wir haben uns versöhnt.“ „Verarschen kann ich mich auch selbst.“, fauchte ich und wollte herausstürmen, so dass die beiden meine Tränen nicht sahen. Niemals hätte ich gedacht, dass Harry so ein Arsch sein könnte und mit meinen Gefühlen spielen könnte. Ich war schon auf der Veranda, als mich warme, große Hände zurückhielten. Ohne aufzusehen, wusste ich, dass es Harry war, der mich an den Schultern packte und mich zu sich herumdrehte. Mühevoll zwang ich die Tränen, die sich in meinen Augen sammelten, zurückzubleiben und starrte auf den Boden. „Warum tust du das?“, fragte ich ihn wütend und schubste ihn zurück, als er mich umarmen wollte. „Wir meinen es ernst. Er hat sich bei mir entschuldigt, ich mich bei ihm und wir haben uns versöhnt. Wir sind vielleicht keine Freunde, aber uns tut beiden leid, was wir gemacht haben. Also komm bitte wieder mit und hör uns zu.“ Ich funkelte ihn an: „Er hat dich geschlagen. Wie kannst du ihm so einfach verzeihen?“ Ein Grinsen umspielte Harrys Lippen, als er mir antwortete: „Ich bin eben nicht nachtragend.“ Ich blies stoßweise die Luft aus der Nase aus und drückte mich dann an Harry vorbei um wieder ins Wohnzimmer zu gehen. Er ging mir eilig nach. Chris saß auf einer Lehne des Sesseln und hatte das Gesicht in den Händen vergraben. Sein Anblick schnitt mir ins Herz, doch ich versuchte es mir nicht anmerken zu lassen und meinte: „Ihr habt euch also versöhnt...“ Als Chris mich bemerkte, sprang er eilig auf und nickte mit traurigen Augen. Auch Harry nickte und sah Chris auffordernd an, woraufhin der zögerlich zu reden begann. „Hör zu, Melli... Ich weiß, was ich getan ist schrecklich und ich hätte auch nie gedacht, dass ich so ausrasten könnte. Ich hab mich bei Harry ehrlich entschuldigt und ich bin froh, dass er es mir nicht nachträgt.“ „Und ich hab ihm verziehen, weil ich finde, dass man wirklich merkt, dass es ihm leidtut. Außerdem hab ich mich auch entschuldigt ihn immer so provoziert zu haben.“ Prüfend sah ich die beiden an und zucke dann mit den Schultern. „Schön und gut, dass ihr euch vertragen habt, was hab ich damit zu tun?“ Die beiden sahen zu Boden und ich wartete ungeduldig auf die Antwort. „Ich glaube, das solltest du besser allein mit Chris bereden.“, meinte Harry plötzlich und ging Richtung Tür. Verzweifelt hielt ich ihn am Arm fest und sah ihn bittend an. Er sollte mich nicht mit Chris allein lassen. Ich hatte definitiv nicht die Kraft mich mit Chris auseinanderzusetzen. Es tat einfach noch zu weh... Doch Harry löste sanft meine Finger von seinem Ärmel, nickte mir aufmunternd zu und schloss dann leise die Tür hinter sich. Ich dachte ich könnte ihm vertrauen und jetzt ließ er mich mit Chris allein. Unsicher sah ich auf den Boden und überlegte Harry einfach hinterherzugehen, doch etwas hinderte mich daran. Ich wollte Chris nicht einfach hier stehen lassen und irgendwo wollte ich auch hören, was er zu sagen hatte. Immerhin hatten wir mal eine wunderschöne Beziehung und diese Beziehung verdiente zumindest eine Aussprache an ihrem Ende. „Du hasst mich, nicht wahr?“, fragte Chris plötzlich und ich sah überrascht auf. Bedröppelt stand er vor mir und guckte mich traurig an. Den Kopf schief legend, überlegte ich. Hasste ich ihn wirklich? Ich dachte an all die schönen Momente, die wir gemeinsam hatten und schüttelte langsam den Kopf. „Ich hasse dich nicht. Zumindest nicht den Chris, in den ich mich mal verliebt habe. Ich hasse dich nur, wenn du zu diesem aggressiven, besitzergreifenden Chris wirst, der keine andere Meinung außer seiner zählen lässt und keine Kritik abkann.“ „Liebst du mich noch?“ Ich schnappte nach Luft, bei seiner Direktheit. Am liebsten hätte ich Nein gesagt, doch das wäre eine Lüge gewesen, allerdings wäre ein Ja auch eine gewesen und so murmelte ich nur: „Ich weiß es nicht.“ Eine Weile schwiegen wir beide und keiner schien zu wissen, was er tun oder sagen sollte. Dann mit einem Mal begann Chris zu reden und während er sprach wurden meine Augen immer größer und mein Herz immer schwerer. „Es tut mir leid, dass ich so ausgerastet bin. Ich weiß, du willst keinen Freund, der aggressiv und besitzergreifend ist, doch ich verspreche dir, ich kann mich ändern und wieder zu dem alten Chris werden. Ich hatte in letzter Zeit einfach viel Stress. Mein Studium hat gerade erst begonnen und mir wächst schon jetzt alles über den Kopf. Natürlich war es nicht in Ordnung, dass ich dich darunter hab leiden lassen, aber bitte glaub mir, ich wollte dich nie verletzen. Ich liebe dich, Melli. Und ich wünsche mir nichts, mehr, als dass du mir verzeihst und wir wieder zusammen sein können. Aber ich weiß, dass das nicht so einfach ist und dass du nicht einfach alles vergessen kannst, was ich getan hab und das kann ich auch wirklich verstehen.“ Chris überwand mit wenigen Schritten den Abstand zwischen uns und sprach dann weiter: „Gib mir die Chance, dir zu beweisen, dass unsere Beziehung noch eine Zukunft haben kann.“ Bei seinem letzten Satz, sah er mir tief in die Augen und flüsterte fast nur noch: „Lass mich um dich kämpfen.“ Ich zitterte leicht und schüttelte wie in Trance den Kopf: „Nein Chris... Ich will nicht, dass du um mich kämpfst. Ich will dich so schnell wie möglich vergessen, alles andere tut zu sehr weh.“ „Sei kein Feigling, Kleines. Lass es uns probieren. Ich verlange doch gar nicht mehr, als dass du es mich versuchen lässt.“ Ich zuckte zusammen, als er mich Kleines nannte und trat bewegt einen Schritt zurück. „Ich will, aber nicht, dass du es versuchst.“, meinte ich trotzig, obwohl ich es eigentlich sehr wohl wollte. Vielleicht hatte Chris ja recht und unsere Beziehung hatte noch eine Zukunft. Vielleicht konnte ich ihm ja wirklich verzeihen, wenn er wieder zu dem Chris wurde, der mich immer zum Lachen brachte und den ich über alles liebte. Chris sah mich traurig und bittend an und schließlich hob er die Hand, um mir sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht zu streichen. Ich zuckte bei der Berührung zusammen und er senkte seine Hand rasch wieder. Meine Wange kribbelte angenehm, genau wie früher wenn er mich berührt hatte. Selbst wenn es nicht klappte, er hatte Recht. Ich sollte ihm wenigstens eine Chance geben. Einem ‚Uns’ eine Chance geben. Da ich nicht wusste, wie ich es formulieren sollte, nickte ich einfach nur und lächelte schwach und zögerlich. Chris Augen weiteten sich, offensichtlich hatte er nicht mehr damit gerechnet, dass ich es versuchen würde. Er lächelte ebenfalls nur zögerlich zurück und murmelte dann leise: „Danke... Das bedeutet mir wirklich viel.“ Ich zuckte nur mit den Schultern. Noch wusste ich nicht so genau, was das eigentlich heißen sollte, er wolle um mich kämpfen und erst recht wusste ich nicht, ob ich meine Entscheidung nun positiv oder negativ finden sollte. Chris fand sie offensichtlich sehr positiv, denn er ging mit den Worten: „Ich hab noch eine Überraschung für dich.“, in die Küche. Die Augenbrauen hochziehend wartete ich ab. Das fing ja schon mal gut an... Chris kam wieder ins Wohnzimmer und ein Lächeln umspielte seine Lippen, als er hinter seinem Rücken einen Strauß Blumen hervorzog. Alpenveilchen... meine Lieblingsblumen. Der Strauß war eher schlicht, so dass auch wirklich die Blumen im Vordergrund standen, was mir gut gefiel. Lächelnd nahm ich den Strauß entgegen und fuhr eins der seidigen Blütenblätter mit den Fingerspitzen nach. „War gar nicht so leicht, die Blumen zu bekommen...“, meinte Chris und ich hörte den Hauch Stolz in seiner Stimme. Als ich eine Weile nichts gesagt hatte, sondern nur weiterhin die Blumen betrachtete, fragte er unsicher geworden: „Gefällts dir nicht? I-ich...“ Ich unterbrach ihn: „Doch, ich mag die Blumen und ich find es schön, dass du mir welche gekauft hast... Das hast du früher nie getan.“ Chris zuckte verlegen mit den Schultern: „Ich weiß... aber lieber zu spät damit anfangen, als nie oder?“ Ich verdrehte die Augen, doch meine Mundwinkel zuckten nach oben. „Weißt du noch, als wir zusammen den Tanzkurs gemacht haben?“, fragte er mich und ich nickte, bei der Erinnerung lächelnd. Chris war ein fabelhafter Tänzer, leider hatten wir mit der Zeit nicht mehr so oft getanzt. „Ich weiß noch genau, wie traumhaft du beim Ball aussahst! Für mich gab es an diesem Abend keine Schönere. Hab ich dir das eigentlich je gesagt?“ Überrascht sah ich ihn an und schüttelte den Kopf, woraufhin er leicht beschämt den Kopf senkte und dann plötzlich zur Musikanlage neben dem Fernseher eilte. Er drückte zwei Knöpfe und drehte dann am Lautstärkeregler. Mir klappte die Kinnlade nach unten, als ich hörte, dass er meinen Lieblingssong abspielen ließ. Genau in der richtigen Lautstärke wallte die Musik durch den Raum und ich wiegte automatisch meine Hüften. Chris kam auf mich zu, legte vorsichtig de Strauß beiseite und machte eine kleine Verbeugung vor mir. „Darf ich dich zum Tanzen auffordern?“ Ganz der Gentleman, hielt er mir den Arm hin, als ich fassungslos nickte. Ich hakte mich ein und er führte mich in die Mitte des Raumes, wo er sanft die Hand unter mein Schulterblatt legte. Ohne, dass ich wirklich wusste, was ich da tat, legte ich meine Hand auf seiner Schulter ab und begann mich von ihm führen zu lassen. Wir harmonierten beim Tanzen noch genau wie früher miteinander, was aber auch daran liegen könnte, dass wir unseren Lieblingstanz, den Cha-Cha-Cha tanzten. Chris wirbelte mich sanft umher und ich genoss das sichere Gefühl, von ihm festgehalten zu werden. „Ich verspreche dir ich werde mich bessern. Und klar, du kannst mir nicht gleich verzeihen, aber ich werde alles probieren, dass du es kannst. Ich liebe dich und ich...“ „Sei jetzt endlich still.“, schmunzelte ich und verdrehte die Augen. Er sollte einfach aufhören, mir Versprechungen zu machen, denn ich wollte das Alles einfach auf mich zukommen lassen. Den Moment genießen und nicht an Morgen oder unsere Nicht-Beziehung denken.

Hey :DD Ich habs gepackt: Das neue Kapitel ist fertig ;) zwar mit einem Tag Verspätung, aber ich hab mich wirklich beeilt :)

diesmal auch ohne Drama ^.^ niemand ist zusammengebrochen, hatte wilden Verzweiflungssex und die 'Versöhung' war (meiner Meinung nach ;)) auch nicht übertrieben kitschig... nur deswegen ist des Kapitel auch leider wesentlich kürzer geworden, wie ursprünglich gedacht :/ 

ich hab leider keine Ahnung, wann das nächste Kapitel kommt, da ich die nächsten paar Tage kaum Zeit zum Schreiben hab, aber ich geb mir alle Mühe, dass ihr sobald wie möglich wieder ein neues Kapitel bekommt :) 

und jetzt hör ich endlich auf euch zuzumüllen ;P

xo laudea :)

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