Kapitel 5: Frisbees - Zu gefährlich für Tim Bergling (Melina)

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Mit einem Mal fühlte ich mich doch recht müde, nachdem ich die Haustür hinter mir geschlossen hatte. Vielleicht lag es an den Sushi, die jetzt tonnenweise in meinem Bauch herumlagen. Die mussten ja auch erstmal verdaut werden.

Ich hängte die Tasche an die Seite, zog die Jacke aus und auch die Schuhe. Das Handy war das Einzige was ich mit nach oben nahm. Irgendwie fühlte ich mich immer sicherer, wenn ich das Handy in greifbarer Nähe hatte.

Oben legte ich das Handy auf den Nachttisch und schloss es ans Ladekabel an, bevor ich rüber ins Bad ging. Nur kurz Zähne putzen.

Nachdem ich schließlich im Bett lag, wanderten meine Gedanken kurz nochmal zu Tim. Nett war er ja. Und eine besondere Augenfarbe hatte er auch. Obwohl die Augenfarbe wirklich nicht das Entscheidende war. Aber irgendwie war mir das im Gedächtnis geblieben.

Und mit Sicherheit wäre es interessant auch Tims Zuhause kennenzulernen. Mit der Einladung war er ja recht voreilig gewesen. Irgendwas schien er also an mir zu finden. Was auch immer es war.

Ich horchte noch einige Zeit auf die Geräusche von draußen, ob John vielleicht wiederkam, aber es passierte nichts dergleichen. Die einzigen Geräusche waren die vorbeifahrender Autos. Dann konnte ich also erstmal beruhigt die Augen zumachen.

Am nächsten Morgen war die andere Bettseite noch immer so unberührt wie ich sie vorgefunden hatte. Also war John auch nachts nicht zurückgekommen. Na gut.

Ich tapste erstmal im Schlafanzug runter in die Küche, stellte die Kaffeemaschine an und schob dann das Toastbrot in den Toaster. Während ich anschließend frühstückte, bemerkte ich, dass auf meinem Handy eine ungelesene SMS angezeigt wurde. Vielleicht von Tim. Ehrlichgesagt hätte mich das nicht gewundert, wenn sie von Tim wäre. So schnell wie er mich zu sich nachhause eingeladen hatte.

Doch die SMS war dann doch von Nicole. Meiner einzigen Freundin hier. Über die Jahre hatte sich das mit den Freunden sowieso verschlechtert. Außerdem sorgte John auch gerne dafür, dass ich mit den „richtigen" Leuten etwas zu tun hatte, wie er es ausdrückte. Nicole hatte er akzeptiert. Wenigstens das.

Hast du Zeit was zu machen? hatte Nicole geschrieben und ich machte mich daran ihr eine Antwort zu schreiben. Nichts ging über einen entspannten Tag mit meiner Freundin. Vielleicht konnte ich ihr von Tim erzählen.

Drei Stunden später öffnete ich gerade die Haustür und wollte Nicole schon begrüßen, als mir eine braune Fellkugel entgegenkam. Eine große braune Fellkugel.

„Und mal wieder ist Leo entschieden schneller.", hörte ich Nicole lachen. Ich konnte gerade nur schwer antworten. Nicoles riesiger Boxerhund Leo war gerade damit beschäftigt, mein Gesicht abzuschlecken. Seine Zunge fuhr wie ein nasser Waschlappen über mein Gesicht. Und dabei hatte ich mich vor einer halben Stunde doch erst geduscht.

„Komm her Leo. Lass die arme Melina noch leben." Nicole packte ihren Hund schließlich entschieden am Halsband und zog ihn zurück.

„Ist schon okay." Ich hob kurz die Hände, „Ich glaube, er freut sich nur mich zu sehen."

„Das tu ich aber auch." Und damit umarmte Nicole mich kurz, während Leo versuchte sich irgendwie zwischen uns zu drängeln. Er konnte es nur schwer leiden, ignoriert zu werden.

„Ich wollte eigentlich mit Leo raus. Seine neue Frisbee ausprobieren.", meinte Nicole, nachdem sie sich wieder von mir gelöst hatte. „Da komm ich gerne mit.", nickte ich. Frisbee spielen mit Leo war immer eine interessante Sache für sich. Leo liebte seine Frisbee nämlich und gab sie manchmal nur schwer wieder her. Da half nur ein Leckerli. In den Härtefällen.

Feeling Good (Avicii-Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt