Nachdem wir das Auto auf einem der kleineren Parkplätze etwas außerhalb geparkt hatten, machten wir uns auf den Weg zum Marktplatz.
Es war ein Wunder gewesen, dass wir heil und sicher angekommen waren, denn Misas Fahrstil grenzte sehr an dem eines Verkehrsrowdys. Nach 3 Autos, die wir beinahe angehauen hätten, hatte ich aufgehört zu zählen, meine Augen geschlossen und gebetet, dass wir schnell ankamen.
Je näher wir dem Marktplatz kamen, desto mehr Pärchen kamen uns entgegen.
Und Laura hatte nicht zu viel versprochen, es war so, wie sie es erzählt hatte: die Frauen waren alle mit Kleidern fein herausgeputzt, die Männer kamen zwar nicht in Anzügen, sahen aber trotzdem extra für dieses Event gepflegt aus. Über all leuchteten die Lichterketten, Lampingongs und egal wo man hinsah, man sah immer ein Paar, eine Familie oder einen Herzluftballon.
"Wah, nicht schlecht", stieß ich aus und sah mich weiter in der Gegend um. Ich konnte gar nicht genug kriegen. Die Stadt war wie gewandelt, wie verzaubert, und dieser Zauber hatte mich in seinem Bann.
"Ich will ja nichts sagen, aber ich habe es euch doch gesagt", Laura warf mir einen Blick über ihre Schulter hinzu und lächelte zufrieden.
"Okay, ich nehme alles zurück, was ich gesagt habe zu du übertreibst. Ausnahmsweise hatttst du recht", auch Misa schien fasziniert zu sein.
Laura lachte kurz auf, sah nach vorne, blieb stehen und sah daraufhin wieder zu uns.
"Wir sind jetzt am Marktplatz, der Brunnen ist dahinten. Zum Glück hat der Tanz noch nicht angefangen, aber es ist so schon schwer genug, sich nicht zu verlieren. Bleibt dicht hinter mir."
"Alles klar", beinahe zeitgleich nickten Misa und ich. In der Menge wären wir ohne Lauras Orientierungssinn aufgeschmissen gewesen, da selbst Misa, die Größte von uns Dreien, nicht über die Menschen, die auf dem Marktplatz herumstanden und auf die Eröffnung warteten, hinweg sehen konnte.
Tatsächlich schafften wir es, ohne das auch nur Eine von uns nur einmal verloren ging, zum Brunnen. Selbst in den Brunnen hatten sie rosa-rote Konfetti gekippt, die eine Herzform hatten und nun von den Fontänen geschoben durch das Wasser schwammen.
Unsicher stellten wir uns heran und sahen uns um, ob wir schon von irgendwo die Jungs sehen könnten.
"Sie kommen sicher bald, es wird nämlich gleich Zeit", hörte ich Laura von der Seite murmeln. Ihr aufgeregter Unterton ließ auch in mir die Schmetterlinge wieder aufbrausen und meine Nervosität kehrte zurück, welche nun mit jedem Moment zu wachsen schien.
Nur Misa schien die Ruhe zu bewahren, obwohl sie eigentlich am aufgeregtesten hätte sein müssen. Oder spielte sie uns nur etwas vor?
Sie würde sich schließlich bald entscheiden und mindestens eine Person enttäuschen müssen...
"Guten Abend die Damen!"
Eine Stimme von hinten ließ uns erschrocken zusammen- und herumfahren.
Zufrieden mit unseren überraschten Gesichtern grinste uns dort Chen entgegen, der jedoch schnell zu Laura hinunter sah, welche ganz große Augen bekommen hatte.
Er selbst trug ein schönes, weinrotes Hemd und eine schwarze Hose. Es war zwar kein Anzug, passte aber trotzdem super. Er könnte sich glatt zu den weinroten Lampignongs gesellen.
"Chen", stieß Laura aus und fing an zu lachen. "Du hast mich total erschreckt!"
Auch Chen lachte auf, trat noch einen Schritt näher zu Laura heran, beugte sich leicht vor und küsste sie. Der Kuss dauerte ein wenig, beinahe hätte ich weggesehen, es war komisch, die Beiden küssen zu sehen. Es erinnerte mich irgendwie an Chan und sofort machten die Schmetterlinge in mir einen Salto. Wie sollte ich diesen Abend überleben?
"Tut mir Leid, Kleines. Du siehst bezaubernd aus", hauchte Chen, als er seine Lippen von Laura gelöst hatte, die mittlerweile mindestens so rot wie die Herzdeko war. Ob es am Kuss oder am Kompliment lag, konnte ich nicht feststellen.
"S-schon okay und danke.."
Beiläufig fragte ich mich, wann sie sich daran gewöhnen würde, ihre gemeinsame Beziehung öffentlich, zumindest in unserem Freundeskreis, zu haben.
"Wo sind die Anderen?", drängte sich Misa an mir vorbei.
Einen kurzen Moment überlegte Chen, dann zuckte er ratlos mit den Schultern. Gleichzeitig schlug die Rathausuhr am Marktplatz 9.
"Exo-K hatte heute noch ein Fotoshooting, mehr weiß ich aber nicht. Und wollten sie nicht mit Kwan-irgendwas kommen?"
"So spät?", entfuhr es mir leise und unwillkürlich musste ich in die Menge sehen, welche soeben sofort zu Tanzen begonnen hatte. Hoffentlich kamen sie bald...
"Sie sind bestimmt schon auf dem Weg", Chen nickte Misa und mir aufmunternd zu, sah kurz in die Menschenmenge, dann wandte er sich an Laura.
"Der Tanz hat begonnen", merkte er an und trat einen Schritt zurück, um Laura mit einer ausholenden Bewegung seine Hand anzubieten.
"Dürfte ich um diesen Tanz bitten?"
"Aber natürlich!"
Ihre komische Formulierung ließ Beide auflachen. Sanft legte Laura ihre Hand in Chens und trat einen Schritt auf ihn zu, schon bereit, tanzen zu gehen.
"Ich entführe sie fürs Erste, ist das okay?", spielerisch grinste Chen Misa und mich an.
"Wir können alleine warten, geht ihr ruhig tanzen. Viel Spaß!", ich nickte und auch Misa zeigte mit einer Handbewegung, dass die Beiden ruhig gehen könnten.
Das ließen sich Beide nicht zweimal sagen. Kaum einen Augenblick später waren sie auch schon in der tanzenden Menge verschwunden.
"Hachja", Misa neben mir seufzte. Flüchtig warf ich ihr einen Blick zu und überraschenderweise konnte ich so etwas wie Nervosität in ihren Gesichtszügen sehen. Ja, sie strich sich sogar nervös durch die Haare!
War sie vorhin vielleicht so wild gefahren, weil sie aufgeregt war?
"Was guckst du so komisch?", riss mich Misa aus meinen Gedanken und warf mir einen skeptischen Blick zu. Hatte ich in Gedanken versunken gestarrt?
"N-nichts!", sofort wandte ich meinen Blick wieder in die Menge.
"Meine Güte, entspann dich!", Misa neben mir lachte auf. Hatte ich mich vielleicht doch getäuscht und sie war gar nicht nervös?
Bevor ich etwas entgegen konnte, japste Misa auch schon neben mir auf.
"Ich glaube, ich rufe die Jungs an und Sorge dafür, dass sie sich beeilen. Ich habe keine Lust, Ewigkeiten hier zu warten! Die hätten sich ruhig ein Beispiel an Chen nehmen können", erklärte sie und kramte aus ihrer Umhängetasche ihr Handy. Mit einer Handbewegung schaltete sie es an und sah, während es hochlud, zu mir.
"Ehm, wenn du meinst", unsicher sah ich von ihr zu der tanzenden Menschenmenge und wieder zurück, in der Hoffnung, der Anruf würde nicht nötig werden.
"Wen genau rufst du an?"
"Kwangsoo. Exo-K wollte doch mit ihm kommen, soweit ich weiß. Hachja. Ich habe doch gesagt, seine Handynummer würde nützlich werden", ihr Blick glitt auf das Handy herunter.
Stumm nickte ich, sah dann in die Menge. Und dann entdeckte ich sie.
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EXO Next Door AU
Fanfiction"Viel Spaß euch Beiden", murmelte ich Ji noch zu und ging ein paar Schritte zurück, gerade rechtzeitig, als man Chanyeol in der Ferne auf uns zurennen sehen konnte. Für einen Moment wollte ich bleiben, Ji und Chanyeol nicht einander lassen, doch ich...