Lost and found ( lost doesn't mean alone Teil 2)

RED CARPET

Als ich die große Treppe hinunterschritt wartete Harry bereits auf mich. Er strahlte als er mich sah.
Lou hatte ein Wunder vollbracht. Ich trug Nathans Kleid, dazu passende silberne Manolos, silberne Armreifen und Ohrringe und eine kleine Clutch.
Mein Haar war locker hochgesteckt und nur vereinzelte Strähnen hingen herab. Meine Augen leuchteten grün und riesig zu meinen roten vollen Lippen. Ich fühlte mich wie Grace Kelly, mit roten Haaren.
Ich summte die Melodie von Mikas Grace Kelly vor mich hin als ich auf Harry zuschritt.
Er grinste: „Grace Kelly? Setz mir ja keinen Ohrwurm ins Ohr, ich muss heute noch singen!".
Er küsste mich vorsichtig auf den Mund.
„Du bist atemberaubend schön Ariella.", flüsterte er.
Er selbst trug einen anthrazitfarbenen Anzug mit gleichfarbigem Hemd. Sein Haar war offen und von Lou kunstvoll verstrubbelt geföhnt worden.
„Du bist auch ganz okay.", sagte ich frech und er lachte laut.

Es war wirklich nicht sehr einfach mit einem langen Kleid aus einer Limousine auszusteigen. Harry streckte mir seine Hand hin und kicherte, als ich leise fluchend meinen Saum zurecht zog um nicht zu stolpern.
„Sehr damenhaft.", grinste Louis, der gerade neben dem Auto aufgetaucht war.
„Zieh doch selbst mal so ein verdammtes Ding an und dann reden wir weiter.", konterte ich und suchte Mels Haarschopf in der Menge.

Unzählige Fotos wurden am roten Teppich geschossen, Interviews wurden gegeben und ich wurde sicher hundertmal nach meinem Kleid gefragt. Immer wieder verkündete ich stolz Nathans Namen.
Natürlich wurden immer wieder Fragen zu der Australiensache gestellt, doch Harry wich mir nicht von der Seite und verwies immer wieder darauf, dass alle relevanten Infos bereits vor Wochen veröffentlicht wurden.

Im Mittelpunkt der Kameras standen jedoch Zayn und Perrie, Perrie trug das erste Mal ihren Verlobungsring vor Kameras. Stolz streckte sie ihn allen hin und Zayn schien auf Wolken zu schweben, jedes Mal wenn sie seine Verlobte genannt wurde.

Es wurden ein paar Reden gehalten, Simon stand mit vor Stolz geschwollener Brust da und lobte die Band in höchsten Tönen. Er sei so stolz, sie wären so erwachsen und letztendlich würde sich dies auch in ihrer Musik wiederspiegeln.
Als die Jungs endlich die Bühne betraten, war ich richtig aufgeregt.
Ich saß mit El, Perrie, Mel, Lottie, Gemma und Doniya, Zayns älterer Schwester am Tisch.
Der Song war wirklich gut. Harry hatte nur ein kurzes Solo, doch er fixierte mich durchgehend als er es sang.

She knows, she knows
That I've never let her down before
She knows, she knows
That I'm never gonna let another take her love from me now.

Meine Wangen glühten, alle um uns herum grinsten mich an.
„Er ist so süß!", flüsterte Lottie mir ins Ohr und ich nickte. Es war mir zwar peinlich, aber irgendwie war es auch echt süß von ihm.

Nachdem ganzen Spektakel wurde die Bühne umgebaut und ein DJ begann aufzulegen.
Harry kam zu mir und zog mich wortlos in seine Arme.
„Was sagst du?", fragte er und blickte auf mich herab.
„War ganz okay.", kicherte ich, er sah mich finster an.
„Ganz okay? Ich versohl dir gleich deinen Hintern du Frechdachs!", seine Augen funkelten belustigt.
„HAROLD!", er zuckte zusammen und drehte sich um, Anne, seine Mutter stand hinter uns und sah ihn streng an, „Wenn ich noch einmal höre dass du so etwas sagst, dann versohle ich dir deinen! So habe ich dich nicht erzogen!".
Ich brach in schallendes Gelächter aus, Harry stand da und sah betreten auf seine Schuhspitzen.
„Ja Mum.", brummte er und zog mich mit sich nach draußen.

Als wir in der kalten Abendluft standen, legte er mir fürsorglich sein Sakko um die Schultern.
Ich kramte in meiner Tasche und zog meine Zigaretten hervor. Er rümpfte seine Nase und sah mich kopfschüttelnd an. „Irgendwann bringe ich dich dazu dass du damit aufhörst.", seufzte er, ich küsste ihn auf die Wange und zündete meine Zigarette an.
„Oh. Gute Idee.", Mel trat zu mir, ihr Gesicht war emotionslos. Ich blickte sie verwundert an.
„Alles okay?", fragte ich, sie seufzte schwer und schloss für einen Moment die Augen.
„Anscheinend flirte ich mit den Kellnern.", brummte sie.
Liam hatte wohl wieder einen seiner Eifersuchtsanfälle.
„Die sind aber auch wirklich heiß.", scherzte Harry, ich verkniff mir ein Kichern und Mel funkelte ihn wütend an.
„Halt die Klappe.", zischte sie und Harry ging lachend zurück hinein.
„Ich verstehe ihn nicht. Er wird von Mädchen umschwärmt und belagert und ich bin diejenige die angemacht wird wenn sie Trinkgeld gibt, weil der arme Kerl so gestresst aussieht. Ich halte das nicht aus.".
„Mel, ihr führt eine Fernbeziehung, so etwas ist doch nie einfach.", sagte ich leise.
Sie sah mich wütend an. „Es kann nicht jeder schnipsen und plötzlich mit Mr. Harry Styles zusammen sein, eine Modellkarriere starten und in aller Munde sein Ella. Tut mir leid wenn ich dich mit normalen Problemen nerve die Menschen in unserem Alter eigentlich haben sollten.", sie warf ihre Zigarette auf den Boden und ließ mich geschockt zurück.
So hatte sie noch nie mit mir gesprochen.