Wir standen einfach nur da und umarmten uns. Keiner wollte den anderen loslassen, er war mein Rettungsring und ich kurz vor dem Ertrinken. Kein Kuss, bloß seine Arme, die sich stark und sicher um meinen Körper wickelten.
„Wie wäre es damit...", begann er, „Wir setzen uns jetzt gemütlich in den Whirlpool, reden über alles und ab morgen beginnen wir ganz neu, wenn du das noch willst?!", er sah mich fragend an.
„Ich denke wir sollten eine Flasche Wein mitnehmen.", sagte ich und grinste schief.
Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus.
„Dann ab in deinen Bikini, in zehn Minuten treffen wir uns draußen.", mit diesen Worten ließ er mich los und gab mir scherzhaft einen Klaps auf den Po.Ich rannte die Treppe hoch und stürmte in mein Zimmer. In meinem Bett saß Mel und sah mich fragend an.
„Du siehst glücklich aus.", stellte sie verwirrt fest.
„Reden wir morgen, ich lade dich zum Frühstück ein!", trällerte ich und riss mir die Klamotten vom Leib.„Du bist irre.", murmelte sie und trottete kopfschüttelnd aus meinem Zimmer.
Als ich auf die Terrasse trat, saß er bereits im Wasser. Seine Haare, die ihm mittlerweile bis zu den Schulter reichten, hatte er achtlos zu einem Dutt hochgebunden, seine Haut glänzte feucht und die schwarze Tinte betonte seine Muskeln.
Ich stand einfach nur da und starrte ihn an.
Er erwiderte meinen Blick und musterte meinen Körper eingehend.„Du bist viel zu dünn.", hauchte er irgendwann und streckte seine Hand nach mir aus. Ich ließ mich ins Wasser ziehen und sah ihn mit zusammengezogenen Brauen an. „Danke?", lachte ich zweifelnd und sah an mir herab. Ich hatte zwar abgenommen, doch als zu dünn, hätte ich mich nicht bezeichnet.
„Hier.", er fuhr mit dem Finger über mein Schlüsselbein, meinen Arm entlang bis zu meinen Rippen, „Nichts als Knochen. Du isst zu wenig Ella.".
Ich schnaubte und spritzte Wasser in seine Richtung: „Und du solltest dringend zum Friseur Styles! Deine Dutt sieht besser aus als meiner.".
Er riss gespielt entsetzt die Augen auf und verschränkte die Arme vor der Brust.Wir kicherten und neckten uns eine Zeit lang. So ausgelassen hatten wir ewig nicht mehr miteinander gelacht.
„Weißt du...", begann er plötzlich, „Nach dem Album an dem wir gerade arbeiten, ist erst mal Schluss."
Ich setzte mich ruckartig auf und sah ihn groß an: „Wie Schluss? Mit der Band?".
Harry schüttelte langsam den Kopf: „Nein, natürlich nicht! Aber wir werden ein Jahr Pause einlegen. Das ist das fünfte Album in fünf Jahren, wir hetzen nur mehr von Auftritt zu Interview zu Auftritt und wir möchten versuchen, Zayn zurückzubekommen. Wir brauchen Zeit, Ruhe, Privatsphäre!".
Ich atmete erleichtert auf. „Das hört sich schon besser an!".
„Wir könnten mal richtig Urlaub machen, irgendwo am Meer.", sagte er leise.
Ich legte meine Stirn in Falten und antwortete schwach: „Zuerst sollten wir diese Flasche öffnen und reden Harry.".Wir saßen drei Stunden lang in dem verdammten Ding und redeten.
Wir fingen bei New York an. Er erzählte mir von L.A., ich erzählte ihm von Irland, wir redeten über meinen Auszug, Gefühle, Gedanken, über Taylor und über Niall.„Liebst du ihn?", fragte er leise und sah mich ernst an, seine Augen waren dunkel und lauernd.
Ich fuhr mir seufzend durchs Haar. „Ich liebe jeden von euch.", antwortete ich.
„Du weißt wie ich das meine Ariella.", flüsterte er.
Ich legte meinen Kopf zurück und starrte in den Himmel hinauf.
„Ich hatte eine Zeit lang gedacht, dass ich ihn so lieben könnte wie dich, aber es war nicht so."
Ich hörte ihn erleichtert ausatmen.
„Wieso hast du dann mit ihm geschlafen?", fragte er leise.
„Willst du das wirklich wissen?", fragte ich langsam, ich wollte keine Details über die Kellnerin, oder über Taylors Stalking-Allüren und unerwartete Besuche in Hotelzimmern wissen.
„Nicht bis ins kleinste Detail, aber zumindest einen Grund, oder irgendetwas, das es leichter macht und nicht jedes Mal das Verlangen in mir auslöst, Nialler eine reinzuhauen, wenn er dich ansieht.", er versuchte zu lachen, doch es klang wie ein verbittertes Bellen.
Ich starrte weiter in den Himmel und begann zu erzählen. Von dem Kuss in meiner Wohnung, seinen Versuchen mich zu daten und in meiner Nähe zu sein, seinem Verständnis, seiner Treue und Loyalität, von dem Abend in Südafrika auf Lous Party, als ich draußen alleine saß, traurig war wegen Zayn und als ich dachte Chace gesehen zu haben. „Niall hat die Gabe, immer im richtigen Moment aufzutauchen. Es ist als hätte er mich auf seinem Radar, sobald ich in Not bin. An diesem Abend hat er mich aufgefangen und ich dachte, dass das ein Zeichen dafür war, dass ich mich für ihn entscheiden musste, doch er hat selbst gesehen, dass das nicht geht. Niall ist mein bester Freund. Du bist meine große Liebe Harry.".
Ich spürte seine Hand auf meiner und blickte ihn an. Es lag so viel Gefühl in seinen Augen. Erleichterung, Liebe, sie glitzerten regelrecht. Moment mal. Sie glitzerten.
„Harry, weinst du?", fragte ich entsetzt.
Er biss sich auf die Lippe und schüttelte stur den Kopf.
„Aber beinahe!", sagte ich sanft und legte meine Hand an seine Wange.
„Ich will dich.", flüsterte ich, „Nur dich.".
Er zog mich an sich und schlang seine Arme um meinen Körper. Ich wickelte meine Beine um seine Taille und zog an seinem Haarband, bis sich seine Locken über sein Gesicht ergossen, meine Finger fanden ihren Weg wie von selbst in seine volle Mähne und unsere Lippen verschmolzen, als er mich endlich küsste.
Irgendwann fanden wir den Weg nach oben. Im Haus war es mucksmäuschenstill. Wir standen vor meiner Tür uns sahen uns an.
„Wir sollten nichts überstürzen.", flüsterte Harry sanft und strich mich über die Wange.
Ich nickte schwach, stellte mich auf die Zehenspitzen und küsste ihn sanft.
„Gute Nacht Haz.", murmelte ich.
„Ich liebe dich.", antwortete er und ich schloss die Tür von innen. Ich lehnte mich gegen die Tür und lächelte verträumt. War das mein Happy End?_____________________________
Ihr Süßen!
Tut mir leid, das heutige Kapitel ist kürzer als üblich, aber ich versprech euch hoch und heilig, das nächste wird dafür richtig richtig lang und fett :D
xx Lena
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Lost and found ( lost doesn't mean alone Teil 2)
FanfictionDies ist die Fortsetzung zu Lost doesn't mean alone. Was passiert mit Ella, nachdem sie von der Dunkelheit eingehüllt wurde? Wacht sie wieder auf? Oder ist sie tot? Was passiert mit den Jungs? Mit der Band? Mit Mel? Hat man Chace erwischt? Wenn ihr...