16.08.15 ( Tag 58)

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Nach dem Frühstück in der Lodge machten wir uns sofort auf zum Supermarkt. Dort kauften wir Waschmittel, einen Mopp und Brote, Reis und Butter. Damit machten wir uns auf den Weg ins traditionelle Dorf zu Saas Oma. Denn heute stand Großputz und Waschen auf dem Plan.

Da das Waschen per Hand, was hier üblich ist, sehr aufwendig ist, hat sich bei Mekulu über die Zeit sehr viel schmutziges angesammelt. Wir wuschen den riesigen Decken und Kleiderberg drei mal, bis er endlich sauber war. Als wir endlich fertig waren war es schon nachmittag und wir hatten noch viel vor. Das Steinhaus musste gesäubert werden, sowie mekulu selbst. Das Waschen von mekulu übernahm Saa, während wir das Haus wischten.

Als endlich alles sauber war und die Wäsche auf einer Leine hing zum trocknen verabschiedeten wir uns von Mekulu.

Danach fuhren wir noch schnell eine ältere Verwandte besuchen, die auch traditionell lebt. Doch sie war im Gegensatz zu mekulu noch sehr mobil und bereitete uns ein traditionelles essen zu ( Mahangu Brei mit Hühnchen). Ich ließ eben das Hühnchen weg, Mahangu pur ist auch ok. Doch es fiel mir wie die Male davor auf, dass es ziemlich zwischen den Zähnen knirscht, wenn man kaut, fast so als wäre dort Sand drinnen.

Saas Mutter erklärte mir das es tatsächlich Sand wäre! Denn das Mahangu wird auf dem Boden gestampft. Dabei gerät schnell Sand in das Mehl. Übrigens stampfen die Menschen ihr Mahangu selbst und in Handarbeit. Ich durfte einmal den Stößel der dafür verwendet wird in die Hand nehmen und er war richtig schwer!

Als wir gehen wollten überreichte mir die Verwandte eine Binsenschale und ein Armband als Geschenk. Sie hat beides selbst gemacht! Und ich glaube das hat bei der Schale sehr lange gedauert. Auch rührend fand ich das sie sich groß bedankte, dass ich zu Besuch gekommen war. Eigentlich müsste ich doch diejenige sein, die sich bedankt!

Es ist so toll wie ich mit so großer Freundschaft empfangen werde, trotz der grausamen Geschichte zwischen den deutschen und den Oshivambo. Es ist zwar nicht so grausam wie bei den Herero oder Tamara, aber trotzdem haben tiefe Narben im Leben der Menschen hinterlassen. Es liegt an uns die Regierung zu überzeugen das wenigstens als Völkermord anzuerkennen, was das Mindeste ist.

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