Kapitel 241 - Einverstanden

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Was glaubt ihr, was Harry so treibt und wie es ihm geht?

Ravely

Ich sitze schon fünfzehn Minuten an einem Tisch in dem Diner, wo ich arbeite und warte auf Steven. Es ist bereits viertel nach acht, er sollte schon längst da sein. Hoffentlich hat er es nicht vergessen oder etwas ist dazwischen gekommen. Vielleicht hätte ich ihm meine Handynummer geben sollen, damit er mich informieren kann, falls er nicht kommen kann.

Ich tippe mit meinem Finger gegen das Wasserglas vor mir. Ich habe mir letzte Nacht gezwungen die Gedanken an Harry verboten. Ich habe mir gesagt, dass ich mir keine Szenarios ausdenken werde, die er eventuell erlebt haben könnte, nachdem ich ihn verlasse habe, wovon er mir nicht erzählt hat. Ich neige dazu, oft zu übertreiben, deswegen warte ich einfach auf die Fakten, die Steven mir bieten kann.

Um acht Uhr dreiundzwanzig betritt Steven mit Schnee auf dem braunen Haar und dem dunkelbraunen Mantel das Diner. Ich werde noch nervöser, als ihn sehe. Er erinnert mich so sehr an Harry. Steven entdeckt mich sofort und kommt dann lächelnd zu mir. „Hallo", grüßt er mich freundlich und will mich drücken, doch ich halte ihm nur meine Hand hin. Ich bin kein Fan von körperlicher Nähe mit Fremden.

„Hallo, Steven", grüße ich ihn ebenfalls freundlich und er schüttelt meine Hand, setzt sich mir gegenüber.

„Tut mir leid, dass es so spät geworden ist. Du siehst verändert aus." Er hängt seinen Mantel über den Stuhl und zieht sich seine Lederhandschuhe aus.

„Ja", sage ich unsicher und fahre mir über meine Haare. „Ich dachte, eine kleine Veränderung könnte mir gut tun."

„Nein, es sind nicht nur die Haare. Es ist irgendwie ... Hm, weiß nicht. Du siehst erwachsener aus. Okay, vielleicht sind es doch nur die Haare." Er lacht und nimmt sich die Getränkekarte. „Wir hätten auch in ein nobleres Diner gehen können. In solchen heruntergekommenen Restaurants bin ich nie."

Ich zucke mit den Schultern. „Ich dachte, es wäre praktisch, weil ich hier arbeite."

Steven sieht mich an. „Du arbeitest hier?"

„Ja, seit ein paar Monaten."

Seine Lippen formen sich zu einem O und ich sehe ihm an, dass er sich schämt dafür, dass er das Diner nieder gemacht hat. „Tut mir leid. Cool, dass du neben dem College noch arbeitest. Du gehst doch noch aufs College oder?"

„Selbstverständlich. Aber ich möchte nicht über mich reden ... Können wir vielleicht ...?"

Er nickt verständlich und legt die Speisekarte beiseite. Wie ein Geschäftsmann faltet er die Hände und setzt sich gerade hin. „Okay, du wirst mich fragen, was du wissen möchtest und ich werde dir antworten. Allerdings kann ich dir nicht sagen, was Harry momentan macht. Ich selbst kein Sterbenswörtchen mehr von ihm gehört, seit er New York verlassen hat."

Ich atme tief ein und aus. „Einverstanden ... Dass er New York verlassen hat, wusste ich auch noch nicht."

„Dann musst du so einiges nachholen." Steven lacht.

„Allerdings ... Wieso hat Harry seine Recht an dem Buch verloren?"

Und dann erzählt Steven. Er erzählt davon, wie Harry noch an dem gleichen Tag, an dem ich ihn verlassen habe, in Blacks Büro gestürmt ist bis zu dem Fakt, dass er mehrere Anzeigen und eine mächtige Geldstrafe zahlen musste. Er musste sich sogar Geld von Anne leihen, um Amerika überhaupt letzten Endes verlassen zu können.

Während der ganzen Geschichte, bin ich mehrmals fast vom Glauben abgekommen. Harry hatte puren Stress nach den Tagen unserer Trennung. Und ich dachte, mir würde es damals schlecht gehen. Er musste sich mit der Polizei und jeder Menge Geld rumschlagen. Er stand kurz davor ins Gefängnis zu kommen und ich saß bei Zayn und habe mir die Augen ausgeheult. Ich fühle mich schuldiger, als ich es sollte. Theoretisch hat er sich diese Probleme und den Verlust seines Geldes selbst zuzuschreiben, aber das alles wäre nicht passiert, wenn ich ihn nie verlassen hätte.

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