Kapitel 259 - Ein Mann im Haus

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ICH BIN SO HAPPY! Ich liebe es Kapitel mit Haven zu schreiben!

Ravely

„Aber ich habe momentan keine Nerven für ... so Etwas", erklärt Harry und sieht mich an. Er denkt an das gleiche wie ich. Das lässt mein Herz schneller schlagen.

Ich sehe wieder auf die Brezel in meiner Hand, um seinem durchbohrendem Blick aus dem Weg zu gehen. Auf irgendeine Art und Weise erleichtert mich seine Antwort. Kurz dachte ich, mein Tag wäre gelaufen, wenn er mir erzählt hätte, dass er mit irgendeiner Megan zusammen ist. „Okay, ja, verstehe", sage ich und versuche mir die Erleichterung nicht ansehen zu lassen.

„Isst du das noch?"

Ich sehe ihn verwirrt an.

Er deutet auf meine Brezel. „Isst du die noch?"

Ich schüttle den Kopf und halte sie ihm hin. „Nein, du kannst sie haben."

Harry nimmt sie mir ab und dieser kleine Blitzschlag, wenn sich unsere Finger streifen, ist mehr als deutlich. Er hat immer noch diese Wirkung auf mich, diese anziehende. Hat er es auch gefühlt? Er fängt an die Brezel zu essen und irgendwie ist es ein bescheuert intimer Moment für mich. Er beißt da ab, wo ich abgebissen hab. Das ist alles so bescheuert. Ich will so nicht mehr über ihn denken, ich bin bereits genervt von mir selbst.

Schweigend sitzen wir wieder hier auf der Bank. Ich sehe auf die weißen Wiesen vor uns und beobachte ein altes Ehepaar, das Händchen haltend den Weg entlang läuft. Ich beneide sie augenblicklich. Ich wünschte, dass all diese Dinge nicht passiert wären und Harry und ich auch Händchen haltend durch den verschneiten Central Park laufen könnten. Doch anscheinend soll es nicht so sein. Das Schicksal kann manchmal einfach gemein sein.

Ich sehe unauffällig zu Harry, beobachte, wie sich immer mehr kleine Schneeflocken auf seinem Haar ansammeln. Bei jedem anderen Mann fände ich es grausam, wenn die Haare schon fast bis zu den Schultern gehen, aber er ist einfach immer attraktiv, eine wahre Augenweide. Wie sich seine Locken an seinen Hals schmiegen und leicht über die Schultern seine Jacke fallen. Innerlich seufze ich. Wieso musste diese Sache mit Angie damals passieren?

Als er fertig gegessen hat, knüllt er das Papier zusammen und schmeißt es in den Mülleimer neben der Bank. „So", sagt er. „Jetzt fühle ich mich wie ein richtiger Tourist. Fehlt nur noch die Kamera."

Ich nicke etwas, versuche zu lächeln. „Stimmt."

Er lehnt sich an der Bank zurück und sieht in den weißen Himmel über uns, vergräbt seine Hände in den Jackentaschen.

„Wie lange wirst du in New York bleiben?", traue ich mich endlich zu fragen.

„Ich weiß nicht." Er kneift sein linkes Auge zu, weil anscheinend eine Flocke reingeflogen ist. „Es war geplant, heute Abend wieder zu fliegen. Ich wollte nur bis Sonntag bleiben."

Ich nicke anerkennend, muss meine Enttäuschung verbergen. „Okay."

„Aber gut möglich, dass ich länger bleiben muss", fügt er noch hinzu. „Hannigans und ich müssen noch ein paar Sachen wegen der Presse regeln, damit die keine Scheiße veröffentlichen."

Wieder nicke ich nur. Irgendwie lässt es mich gut fühlen, dass er noch für längerer Zeit in meiner Nähe sein wird. Auch, wenn wir uns vielleicht gar nicht mehr über den Weg laufen. Ich spüre, dass ich niesen muss und gerade als ich denke, ich muss niesen, fange ich plötzlich wild an zu husten. Es hört sich definitiv nicht gut an und mein Hals tut umso mehr weh. Es ist eine schlechte Idee auf einer nassen Bank bei Minusgraden zu sitzen, das hätte ich mir auch vorher denken können.

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