Kapitel 34

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(Hailys Sicht)

Ich war gestern recht schlecht in dem Spiel, aber verlieren macht mir nichts. Ehrlich gesagt fand ich das ganz amüsant, wie ich immer gestorben bin und Logan einen halben Anfall bekommen hat.

Heute ist wieder Schule, wie ich es hasse. Wir haben gerade Chemie und das ist wenigstens Mal ein Fach in dem ich realtiv gut bin. Zumindest besser als der Durchschnitt. Demzufolge musste ich auch nicht so streng aufpassen.

Nach dem Unterricht muss ich dringend den Vortrag zuende machen. Ich habe nur noch heute und morgen dafür Zeit. Und es muss mindestens eine Zehn (2-) rausspringen, sonst wird das dieses Jahr nichts mit dem besseren Zeugnis.

Eigentlich habe ich mir in den Sommerferien geschworen, weniger private Probleme in den Vordergrund zu stellen. Hat bis zu dem Umzug auch ganz gut geklappt. Letztes Jahr ist die Schule viel zu sehr in den Hintergrund gerückt, mein Zeugis hat es mir gedankt.

Die Schulglocke holte mich aus den Gedanken und ich packte meine Tasche zusammen. Wie zu erwarten war ich mal wieder fast die letze im Klassenraum. Ich sah zu dem Menschenstrom, der den Chemieraum fluchtartig durch die Tür verließ. Eine Person kam ihnen entgegen und drängte sich in den Raum herein. Es war Tyler. Man was will er denn hier? Chemie hat er doch gar nicht mit mir gemeinsam.

Ich lief schnell zu dem Menschenstrom und versuchte in der Menge unter zu gehen. Vielleicht sieht er mich ja unter den ganzen Menschen nicht und ich entkomme ihm. Pech gehabt.

Nichts mit: Untertauchen und unbemerkt abhauen.

Er zog mich am Handgelenk aus der Menschenmenge raus. „Nanana, nicht so schnell" belehrte er mich mit seiner etwas amüsierten Stimme.

Jaja soll er halt über meinen gescheiteren Fluchtversuch lachen. Hauptsache das Leben schlägt ihn irgendwann zurück. Da gibt es so eine Sache die nennt sich Karma. Irgendwann bekommt jeder das was er verdient.

Sofort schüttelte ich seine Hand von meinem Handgelenk. Am liebsten hätte ich sie zwar noch länger gespürt, allerdings besteht dann die Gefahr, dass ich ihm den nächsten Moment in die Arme falle. Genau das will ich aber möglichst vermeiden. „Was willst du?" desinteressiert verschränkte ich die Arme vor meiner Brust. „Ich wollte nur fragen, wie wir das wegen Englisch machen wollen?" „Mache dir darüber keine Sorgen."

„Was soll das denn schon wieder heißen?" seine eine Augenbraue zog er fragend ein Stückchen hoch. „Ich mache das schon alleine, du brauchst dich also um rein gar nichts zu kümmern" ich wollte gehen.

Er hielt mich am Arm zurück. Tyler soll mich in Ruhe lassen!

„Was denn noch?" schnaubte ich ihm wütend ins Gesicht. Für dieses dämliche Gespräch ging meine Pause drauf.

„So läuft das nicht"

„Wenn du in Sätzen sprechen würdest, dann könnte ich dein Gefasel unter Umständen sogar verstehen"

„Das ist eine Partnerarbeit. Und extra nur für dich, zum Mitschreiben: Da arbeitet man gemeinsam, als Partner, deswegen auch Partnerarbeit" erklärte er mir wie einem kleinen Kind.

Als ob ich nicht wüsste was das ist.

„Ach komm als ob es dich nicht freuen würde."

„Was? Das du unser Englischprojekt alleine machst? Das beunruhigt mich eher, da ich genau weiß, was für einen Niete du in der Sprache bist" langsam aber sicher klingt er auch ziemlich aufgebracht. Seine Worte schürren nur so die Wut in mir.

„Als ob du so viel besser wärst. Das Einzige, worin du gut bist ist Leute verarschen" ich wollte aufhören aber schob noch etwas kleinlaut hinterher „Und vielleicht Geschichte oder Sport". Das hätte ich lassen müssen, somit klingt meine Aussage weniger wütend, als sie soll. „Erzähle du mir nichts von Leute verarschen. Wer spielt Brian denn die Gefühle vor?" Ach jetzt geht es wieder auf die Brian- Schiene runter. Genervt verdrehe ich die Augen. „Woher willst du das wissen?" giftete ich gekonnt zurück.

„Dazu braucht man nicht viel zu wissen. Schau ihn dir doch einfach Mal an" spöttisch verschränkte er die Arme vor sich.

„Ja und jeder der ihn anschaut, insbesondere ich, finden ihn netter als dich und klüger als dich. Ach ja und er sieht bei Weitem besser aus als du." Bei dem letzten -du- tippte ich, mit dem Zeigefinger, auf seinen Oberkörper. Siegessicher lächelte ich ihn an. Seine Finger ballten sich zu Fäusten und auf seiner Stirn bildeten sich Wutfalten. „Weiß du was, wenn du mir so kommst frage ich mich manchmal, wie ich es um himmelswillen nur ein ganzes Jahr mit dir ausgehalten habe"

Autsch das saß!

Am besten zeige ich die Wunden die diese Worte hinterlassen nicht. „Zum Glück hast du ja jetzt Maddy" schoss ich wütend zurück. „Gott sei Dank!" ergänzte er mich „Sie ist viel hübscher..." „Du meinst schlampiger" ersetzte ich das Wort. „Weißt du was mit dir Disskutiere ich nicht" „Ich mit dir auch nicht" erwiderte ich sauer. Ich biss mir auf die Unterlippe. „Ich verpiss mich" schrie er in mein Gesicht. Er drehte sich um und ging. „Ja hau ab" brüllte ich hinterher und blickte ihm wütend bis zur Tür nach. Das kann doch nicht sein. Jede Begegnung von uns endet in einem katastrophalen Streit.

Schon an der Tür angekommen blieb er plötzlich stehen. Er drehte sich daraufhin um und kam in schnellen Schritten auf mich zu. Was hat er jetzt wieder vor?



Only One Person and your Life is changing! TEIL 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt