Kapitel 45

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(Hailys Sicht)

Niemand nahm ab. Nur dieser bescheuerte Anrufbeantworter. Genervt legte ich auf und wählte die Nummer, nur fünf Minuten später erneut. Wieder das monotone Piepen.

Brian muss einfach abnehmen. Er kann doch nicht sauer sein, nur weil ich mit Tyler in der Stadt war. Und das noch nichteinmal freiwillig. Er hat mich mit erdrückenden Argumenten gezwungen mit ihm in die Stadt zu gehen. Brian darf einfach nicht sauer sein. Ich kann es gar nicht leiden, wenn Leute auf mich sauer sind, weil mich Zoff seelisch einfach zu viel mitnimmt. Ich bin nunmal ein sehr Harmoniebedürftiger Mensch. Zumindest, wenn es um das Verhältnis zu Personen geht, die mir etwas bedeuten. Sowie Brian. Er bedeutet mir einfach echt viel. Gut vielleicht noch nicht ganz auf der festen- Freund- Basis sondern mehr auf der bester- Freund- Basis. Dennoch ist er fast der wichtigste Mensch in meinem momentanen Leben.

Seine Gegenwart tut mir einfach gut. Er darf nicht sauer sein.

Scheiße, wütend legte ich auf. Zum bestimmt fünften Mal habe ich seine Nummer gewählt und wieder ist er nicht ran gegangen. Argh, ich raufte mir durch die Haare. Ich stehe kurz vor der Verzweiflung. Atme tief durch und versuche es ein letztes Mal. Erneut tippte ich seine Nummer ein und kaute nervös an meinen Fingernägeln. „Geh ran! Geh ran! Geh ran!" flüsterte ich vor mich hin. Dabei lief ich auf und ab durch mein Zimmer.

Warte das Piepen hatte aufgehört.

Und es war auch keine Anrufbeantworterstimme.

Eine raue, dennoch realtiv helle Stimme meldete sich. „Ja?" „Oh Gott, Brian du gehst endlich ran"

„Ja sieht so aus. Also was gibts?" Okey, so redet er sonst nie mit mir. Eigentlich ist er immer ziemlich warmherzig und offen. Jetzt klingt er allerdings kalt, abweisend und verschlossen. „Bitte, du musst mir zuhören."

„Mehr kann ich übers Telefon auch nicht machen" klingt ja schon wieder ganz witzig. So wie er ist. „Ähm... also... es war kein Treffen zwischen uns oder sowas wie ein Date..." ehrlich gesagt hatten Tyler und ich noch nie, wirklich nie ein richtiges Date gehabt. Gut, die Gedanken passen jetzt gar nicht hier rein. Weiter im Text. „Wir waren Nachsitzen. Naja nicht dort, wir haben Nachsitzen geschwänzt. Ich hatte nämlich keine Lust, er auch nicht und dann bin ich aus dem Raum abgehauen. Dort wo wir Nachsitzen mussten. Tyler hat mich nur abgefangen und gezwungen mit zukommen. Ich musste, sonst wäre ich erwischt wurden. Demzufolge hatte ich auch keine andere Wahl. Ich wurde gezwungen. Verstehst du? Und..." Ich bekam die Befürchtung, dass ich vermutlich so schnell geredet habe, dass er nichteinmal die Hälfte verstanden hat.

Ich holte tief Luft und setzte erneut an. „Du hast wahrscheinlich nichts verstanden. Am besten nochmal langsam..." Es klopfte an meiner Tür und ich machte mich im Telefonat auf den Weg, um sie zu öffnen. „Also alles hat damit angefangen, dass ich zu spät..." weiter kam ich nicht.

Ich hatte die Tür geöffnet und schaute nur gebannt auf die Person davor.


Only One Person and your Life is changing! TEIL 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt