Kapitel 96

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(Hailys Sicht)

Wir betraten den Laden. Es war nicht wirklich viel los. Eigentlich waren nur wir da und noch zwei weitere Kunden. Doch dieser Laden gefällt mir. Das Vintage- Artig angehauchte mag ich ganz gern. Die Lampenschirme und Dekoration lässt alles so heimisch und wohlfühlend aussehen.

Dennoch haben sie hier richtig viele Kleiderständer. Rechts mit abertausenden Kleidern und Anzügen und Links bewarten sie die Hochzeitskleider auf. Es sah eins schöner als das andere aus. Da kommt man aus dem Staunen gar nicht mehr raus.

Eine kleine, zierliche Verkäuferin kam auf uns zu gelaufen. Sie schien mir ziemlich jung und hatte eine auffällige schwarze Brille auf der Nase sitzen. „Hallo" sie begrüßte uns freundlich, indem sie jedem die Hand gab und fuhr dann fort. „Sie sind wegen dem Hochzeitskleid hier, richtig?"

„Ja sind wir" beantwortete Lucy die Frage. Sie hatte sich extra eins anfertigen lassen. Speziell auf sie zugeschnitten. Jetzt muss alles noch ein bisschen angepasst werden. Ist immerhin die erste Anprobe. „Gut, dann kommen sie mit hinter. Das Kleid ist schon fertig" sie lächelte ihr entgegen.

Lucy drehte sich nocheinmal zu uns. Sie sieht ziemlich nervös aus. Wäre ich auch, wenn ich gleich mein Hochzeitskleid zum ersten Mal tragen würde.

„Kinder, ihr könnt euch schonmal ein Kleid oder Anzug aussuchen. Das wird eine Weile dauern. Ich hole euch dann, wenn ich soweit bin, ja?" wir nickten alle Vier und nun teilten sich unsere Wege.

Brian ging in die Anzugabteilung, ebenso wie Tyler. Hoffentlich gibt das keine Tote. Ich ging mit Lynn zu den Kleiderständern. Gemeinsam durchstöberten wir die Stangen mit den wunderschönen Kleidern.

Plötzlich lachte Lynn leise auf und meinte „Wow, Tyler war ja gerade richtig eifersüchtig auf Brian" sie betrachtete ein Kleid, hängt es wenige Sekunden später, jedoch wieder zurück.

„Was wieso? War er gar nicht." Sagte ich sicher. Doch irgendwie, ist sein Verhalten immer so anders wenn ich mit Brian zusammen bin. Das ist mir selbst schon aufgefallen. „Mach doch mal die Augen auf. Er hat die ganze Zeit wütend zu euch rüber geschaut, als ihr euch geküsst habt. Das habe ich genau gesehen" wieder zog sie ein Kleid heraus. „Das hast du dir wahrscheinlich bloß eingebildet" desinteressiert zuckte ich mit den Schultern und konzentrierte mich wieder auf die Kleidersuche.

In der Mitte blieb ich bei einem Kleid stehen und zog es raus, um mir die genaueren Details anzusehen.

Es war ein kurzes Kleid in einem leichten Rosé- Ton. Es hatte nur einen Träger, der breit über die Schulter geht. Dieser Stoff, des Kleids war ziemlich samtig und fühlte sich mega weich an. Kurz über der Hüfte lief es weiter aus, in einer Art Federstruktur. Rosé und braune Federn umschmückten den unteren Kleidteil. Aber nicht so, dass es billig oder Faschingsmäßig aussieht. Eher leicht und fließend. Ich hatte mich sofort in dieses Kleid verliebt. Es war perfekt. Hoffentlich passt es auch.

„Ich habe mir das nicht eingebildet, aber wie auch immer. Du willst einfach nicht einsehen, dass er immernoch in dich verliebt ist." Ich schaute sie ungläubig an „Und du willst ebenso wenig einsehen, dass du ihn auch noch liebst. Wieso macht ihr euch das so klompliziert?" sie seufzte schwer auf und legte sich ein gelb- schwarzes Kleid über den Arm, welches sie anscheinend anprobieren will.

Eigentlich wollte ich gerade protestieren doch Lynn lies mich nichteinmal zu einem Satz ansetzen „Spars dir. Lassen wir das Thema einfach. Ich will jetzt dieses Kleid anprobieren" ihre Augen funkelten und wie es scheint hat sie sich in dieses Kleid verliebt. Diese kindliche Vorfreude, wenn man sich in ein Kleidungsstück verliebt hat, wer kennt es nicht? Hach...

Ich war schon wieder völlig in meinen Gedanken untergetaucht, da packte Lynn mein Handgelenk und zog mich Richtung Umkleidekabinen. Diese waren von einem weißen Vorhang abgeschlossen. „Bis gleich" und schon war sie in einer der drei Kabinen verschwunden. Über ihre Energie und Vorfreude schüttelte ich nur den Kopf und schlüpfte nun selbst in eine Kabine. Hinter mir zog ich den Vorhang zu. Ich gebe es ja zu. Ich kann es auch kaum abwarten dieses bezaubernde Kleid anzuziehen.

Ich schlüpfte aus meinen Klamotten und zog nun das Kleid über meinen Körper. Hinten war ein Reißverschluss. Toll, wie soll ich den zu bekommen?

Mein Arm verbog ich in alle Richtungen dennoch bekam ich diesen Reißverschluss nicht mehr als zehn Zentimeter hoch.

Angestrengt pustete ich mir eine Strähne aus dem Gesicht und betrachtete mich im Spiegel. Durch dieses dumme Aus- und- Anziehen waren meine Haare total verwuschelt. Das was man womöglich Frisur nannte, gleicht jetzt einem Nest. Einem kaputten Nest. Ganz toll.

Urplötzlich ging der Vorhang hinter mir einen Spalt auf und es kam jemand in meine Kabine. Aus Reflex drehte ich mich um und hielt den Saum meines Kleids fest, nicht dass er an der Trägerlosen Seite runter rutscht.

Jetzt sah ich die Person in meiner Kabine und sofort setzte ich meinen wütenden Blick auf.

Tyler.

Er hängt seinen Anzug an den Haken und blickt mir ins Gesicht.

Only One Person and your Life is changing! TEIL 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt