Kapitel 44

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(Hailys Sicht)

Der Bus hielt an und Tyler schaute auf die Armbanduhr.

„Du kannst doch schnell rennen oder?" fragte er und wir beide stiegen aus.

„Ähm... weiß nicht ob man das als schnell bezeichnen kann. Also in Sport bin ich..." weiter kam ich nicht.

Tyler nahm meine Hand und zog mich hinter sich her „Wir haben geradeso eine Minute" gab er mir zur Erklärung. Meine Verwirrung löste sich auf und ich rannte so schnell es ging. Durch den Schuleingang, den langen Flur entlang, um die Ecke und über die Türschwelle ins Klassenzimmer. Wir hatten verdammt Glück, dass die Lehrerin noch nicht da war.

Zusammen platzten wir in den Nachsitzraum. Völlig außer Atem. Tyler rennt aber auch sau schnell.

Die Köpfe der anderen schreckten hoch und sahen uns skeptisch an. Manche legten ihren Kopf schräg und kniffen die Augen zu einem musternden Blick zusammen. Was haben die jetzt schon wieder?

Wie ich es hasste, wenn alle auf mich starren. Ja, ich mag es überhaupt nicht im Mittelpunkt zu stehen.

Ich folgte den Blickrichtungen. Sie schauten nicht direkt in mein Gesicht, eher ein Stückchen tiefer. Folge dem Blick, folge dem Blick...

Oh, okey jetzt sehe ich den Auslöser dieser neugierigen Blicke. Tylers Hand und meine hatten sich immernoch umschlossen. Wir hielten noch Händchen.

Unangenehm... Schnell lies ich seine Hand los und lief vor Peinlichkeit auch noch rot an. Tyler schien das nicht gestört zu haben.

Er lächelte schon fast glücklich, als er meine Reaktion auf das Händchenhalten gesehen hat.

Die Türklinke klickte. Mist, wir müssen sofort auf unsere Plätze. Ich rannte schon einmal hinter. Tyler blieb kurz bei den Mädchen stehen und flehte sie an „Könntet ihr vielleicht auch Hailys decken und nicht verpfeifen.? Und mir noch die Lösungen für Haily geben. Bitte?!" Wie zu erwarten willigten diese ganzen Dackel nicht sofort ein.

Immerhin ging es um mich nicht um Tyler. Ihren großen Helden. „Bitte, macht es für mich. Ich wäre euch auf Ewig dankbar" jetzt hatte die Mädchengruppe, wieder diesen verträumten Blick drauf und alle nickten im gleichen Takt.

„Danke ihr seid die Besten" schob er ihnen zu und zwinkerte sie an. Er weiß zumindest, wie er mit seinen Hunden umgehen muss.

Tyler kam hinter und setzte sich auf den Platz neben meinem. „Das wäre geklärt" flüsterte er mir noch mit einem leichten Grinsen entgegen. Die Lösungen schob er zu mir suf drn Platz. Und die Lehrerin betrat den Raum.

Sie hielt eine kurze Ansprache, dass wir uns bessern sollen und aus dieser Sache lernen können. Sie meinte doch ernsthaft Verantwortung ist sehr wichtig. Aus ihrem Mund kommt das aber ziemlich, ähm unecht rüber.

Nun ja, was soll ich sagen? Sie hat eine ganze Klasse während des Nachsitzens alleine gelassen und zwei Schüler davon haben sich unbemerkt weggeschlichen. Aber natürlich ist sie ihren Pflichten bestens nachgekommen. (Man betrachte meine Ironie im letzten Satz)

Sie war endlich mit ihrer unglaubwürdigen Rede fertig und ich fuhr, mit dem Bus, nachhause.

Ebenso, wie Tyler und einige andere Leute.

Zu Hause angekommen ging ich zuerst in die Küche und schnappte mir einen Apfel. Anschließend machte ich mich, mit dem Handy, in der Hand auf den Weg nach oben, in mein Zimmer. Im Gehen wählte ich bereits Brians Nummer.

Meine Tasche schmiss ich auf den Boden. Einige lose Blätter vereinigten sich sofort mit meinem Teppich. Die Tür machte ich zu und im selben Zug hielt ich das Handy an mein Ohr und hörte das nervtötende Piepen in der Telefonleitung.


Only One Person and your Life is changing! TEIL 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt