29. New Iberia

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Nick Pov:

Lieber Nick,

Vermutlich bist du gerade dabei auszurasten wegen meines Verschwindens, es tut mir leid. Das was diese verdammte Hexe gesagt hat hat alte wunden bei mir aufgerissen die ich schon seit meiner Kindheit verdrängte.Ich weiß ich hätte mit dir reden sollen und nicht Hals über Kopf einfach abhauen aber ich brauche diesen Trip jetzt. Ich werde nicht lange bleiben höchstens 5 Tage obwohl ich nicht denke das ich es so lange aushalten werde. Ich hoffe du bist mir nicht all zu böse, aber ich kann das nur allein machen weil es mich brechen könnte und ich will nicht das du mich so siehst. Ich bin in New Iberia, komm bitte NICHT, warte einfach bis ich wieder komme. Ich hoffe das es noch einen Platz für mich geben wird.

Ich liebe dich...

Juna B.

Ich starrte auf den Brief in meinen Händen. Was um Gottes willen wollte sie in New Iberia? fragte ich mich und sah zu meinem Bruder. Elijah wartete gespannt auf meine Reaktion. Aber ich wusste selbst nicht wie ich reagieren sollte. Die Frau die ich liebte ist ohne ein Wort abgehauen um irgend einen scheiß Selbstheilungs- Trip zu machen, sie will nicht das ich wenn sie zusammen bricht bei ihr bin und fleht mich quasi an ihr nicht zu folgen. Schmerz. Das war das richtige Wort was das was ich gerade empfand beschrieb. Ich steckte den Brief in die Hosentasche und stürmte aus dem Atelier und in mein Zimmer. „Was hast du vor?" fragte Elijah. „Ich geh nach New Iberia." rief ich und packte schnell ein Paar Sachen Zusammen. „Aber sie hat dich ausdrücklich gebeten nicht zu kommen." sagte er. „Das ist mir scheiß egal, ich geh nach New Iberia und kümmere mich um mein Mädchen." erklärte ich lautstark und wurde zornig. Ich stapfte zum Auto und schmiss die Tasche auf den Rücksitz die ich gerade gepackt hatte als Kol kam. „Hab gehört des Vögelchen ist aus dem Goldenen Käfig ausgebrochen." meinte er amüsiert. Ich packte ihn am Kragen „Ich rate dir deine dummen Kommentare in Zukunft für dich zu behalten." knurrte ich und lies ihn wieder runter. „Ich werde mit kommen." sagte er ernst. Ich lachte und sagte „Du. Kommst garantiert nicht mit!" Damit lies ich ihn stehen, stieg ins Auto und fuhr nach New Iberia.

Juna Pov:

Es war früh am Morgen und wollte einfach nur schlafen, nichts als schlafen. Als ich nach einer Viertelstunde endlich ein Zimmer in einem kleinen Motel am Stadtrand bekam lies ich mich wie ein Stein ins Bett fallen und schlief augenblicklich ein. Ich wachte erst spät am Nachmittag auf. Nachdem ich geduscht hatte machte ich auf den Weg in die Stadt. Ich kaufte einen Strauß weißer Lilien in einem kleinen Blumenladen und ging zum Friedhof. Als ich zwischen diesen ganzen Gräber hindurch lief spürte ich wie sich tränen in meinen Augen bildeten. Ich zitterte als ich am Grab ankam. Ich legte die Blume vor den Grabstein und fuhr mit zitternden Fingern über die Namen die darauf eingraviert waren. : Conan Britsch, Gwendolin Britsch und Julius Britsch. Ich spürte einen Klos in meinem Hals seit der Beerdigung war ich nicht mehr hier gewesen, nicht einmal. Ich wollte erst wieder zurück kommen wenn ich sie gerecht hätte.

Ich weinte und lies mich auf den Kies der den Weg säumte nieder. Ich hatte sie enttäuscht, hatte nichts erreicht in diesen Jahren meines Lebens. Ich war eine Schande für meine Familie, anstatt ihren Mörder zu bestrafen hab ich mich mit einem von ihnen eingelassen. „Es tut mir so leid." wimmerte ich mit krächzender Stimme. Und versuchte mir die Tränen weg zu wischen, doch es flossen immer mehr. Ich hab mich immer geweigert zu weinen, wollte nicht schwach wirken nicht einmal bei der Beerdigung hatte ich mich getraut zu weinen. Am 18.03.1998, an diesem Tag hatte ich alles verloren was ich hatte : Meinen Vater, meine Mutter und meinen kleinen Bruder. Ich zog die Knie an den Körper und wiegte mich leicht. „Es tut mir so leid." hauchte ich fast tonlos. Ich erschrak als plötzlich jemand eine Hand unter meine Knie legte und eine in meinen Nacken. Er hob mich hoch und drückte mich fest an sich. Ich erkannte seinen Geruch und drückte mich sofort an ihn. „Alles wird gut mein Schatz, ich bin da." flüsterte Nick und trug mich fort. Ich war fertig, ich war am ende meine kraft und schlief ein.

Als ich aufwachte lag ich in einem weichen Bett, viel weicher als das in dem Motel in dem ich untergekommen war. Ich spürte Nick's Arm die er um mich geschlungen hielt, er schien noch zu schlafen. Ich wollte ihn nicht wecken, aber ich musste so dringen Pinkeln. Zu meinem Glück drehte er sich und nahm den Arm von mir, schnell und leise flüchtete ich aus dem Bett. Ich ging schnell ins Bad. Als ich mich erleichtert hatte starrte ich in den Spiegel und erschrak als mich leere grüne Augen an sahen. Ich war blasser als sonst, hatte verquollene Augen und meine Lippen waren aufgerissen. Zaghaft legte ich meine Hand auf den Spiegel. „Das hättet ihr nicht gewollt." nuschelte ich leise und entschloss mich zu duschen. Nach dem ich endlich wieder wie ein Mensch aussah anstatt wie ein Zombie verließ ich das Badezimmer. Diesmal sah ich mich genauer im Zimmer um, es war tausendmal schöner als das billige Motel von mir und auch größer.

Im Bett regte sich etwas oder besser gesagt jemand, ich sah wie Nick sich drehte und den Arm an die Stelle legte wo ich vorher noch gelegen hatte. Er tastete nach etwas, vermutlich mir und schreckte dann hoch als er neben sich nichts fand. Ich musste kurz lächeln als ich seinen wirren Haare sah die in sämtlichen Richtungen ab standen. „Wie böse bist du?" fragte ich zaghaft. Er stand blitzschnell vor mir und sah mich eindringlich mit seinen blau-grauen Augen an. „Ich war rasend vor Wut ca.2 Minuten lang und dann hab ich mir einfach nur sorgen um dich gemacht." antwortete er und legte seine rauen Finger an mein Kinn. „Das wollte ich nicht." gestand ich. Er hob mein Kinn an und Küsste mich, zart, süß und voller liebe. „Mach das nie wieder." bat er mich während er mir eine Haarsträhne hinters Ohr schob. Ich nickte und umarmte ihn, er hielt mich fest an sich gedrückt und strich mir übers Haar. „Geht es dir wieder gut, als ich dich gestern am Friedhof fand warst du wie zerschmettert." sagte er.

Nick hatte völlig recht , zerschmettert war das richtige Wort doch ich konnte und wollte nicht mehr weinen. „Ich denke schon." murmelte ich und lächelte leicht. Er zog mich zum Bett und wir setzten uns beide, er nahm meine Hand in seine und verschränkte unsere Finger miteinander. Nick schien kurz zu grübeln bevor er mich fragte ob ich darüber reden wollte. „Du warst in meinem Kopf damals, du hast es gesehen." antwortete ich ihm. „Dein Albtraum...es war also wirklich so?" fragte er besorgt. „Ja, als ich 4 Jahre alt war tötete ein Vampir meine Familie und lies mich allein zurück." Ich sah wie sein blick finster und kalt wurde, er jagte mir einen Schauer über den Rücken. „Es tut mir leid." flüsterte er und versuchte sich zu beruhigen. Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange und stand auf. „Ich muss noch einmal dort hin....kommst du mit ?" fragte ich und sah ihn liebevoll an.

„Natürlich tu ich das." bejahte er und zog sich schnell etwas an. Als Nick und ich über den Kies Weg des Friedhofes liefen, hatte ich angst noch einmal nieder zu brachen aber als ich zweifelte drückte Nick meine Hand als könne er meine Furcht spüren. Ich wurde langsamer und blieb vor dem Grab stehen. „Sie sind alle tot, ich frage mich was sie gesagt hätten hätte ich dich ihnen vorgestellt." meinte ich und füllte mein schweres Herz. „Ich schätze sie wäre begeistert." scherzte er. „Mein Bruder hätte dich sicher gemocht, Julius mochte alles was ich auch mochte." sagte ich und brach am Ende leicht. „Wie alt war er?" fragte Nick vorsichtig. „Er war gerade 3 geworden." antwortete ich ihm leise und dachte an den kleine, flinken Jungen mit den Sommersprossen und der Zahnlücke, den wilden braunen Haaren und leuchtend blauen Augen die mich immer bewundernd an gesehen hatten.Ja, ich hatte meinen Bruder über alles geliebt, er war mein Bester freund. Dachte ich traurig.


Eternal Blood! (The Original FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt