Seine Neue.

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Gerade sitze ich auf der Tribüne des Trainingsgelände Borussia Dortmunds, sehe den Jungs beim Training zu und philosophiere über mein Leben. Bald ist die Saison vorbei. Noch vier Ligaspiele und das große Pokalspiel. Die Freude bei allen war so riesig als wir ins Finale gegen die Bauern eingezogen sind. Das wäre der perfekte Abschluss für Jürgen Klopp. Insgeheim freue ich mich auf das Saisonende. Klar werde ich das Feeling jedes Wochenende vermissen, aber ein Highlight steht bevor. Mo kommt zurück nach Dortmund, endlich. Der Leihvertrag mit Stuttgart läuft endlich aus. Dann ist es in der Wohnung wenigstens auch nicht mehr so ruhig.

„Aby, fang." Ich schreckte auf und mir kam ein Schlüssel entgegen geflogen, den ich natürlich nicht mehr fangen konnte, da ich so in Gedanken verloren war. „Mäuschen, du sollst nicht immer so viel träumen." Ich streckte Marco die Zunge raus und hob den Schlüssel auf. „Ich geh noch fix duschen und dann komm ich nach." Er zwinkerte mit einem Augen und lief dann den Jungs Richtung Kabine hinterher. Während mir die Sonnenstrahlen ins Gesicht schienen, schlenderte ich zum Auto. Mal sehen wie lange der Herr Reus heute wieder für seine Prachtmähne benötigt. In Sachen Haare war er wirklich sehr eitel. Niemand darf seine Haare auch nur berühren. Ich schaltete das Radio ein und natürlich lief in seiner Trackliste gerade Justin Bieber. Sofort suchte ich mir ein anderes Lied. Im Spiegel sah ich wie sich die ersten Jungs näherten. Ich stieg aus und plauderte mit dem ein oder anderen. „Wo ist Marco eigentlich?" fragte ich nach einer Zeit Kevin, der immer noch bei mir stand und wir schon wieder dussliges Zeug quatschten. „Flirtet noch mit Eva." Ich runzelte die Stirn: „Eva?" Kevin begann zu lachen und lehnte sich gegens Auto. „Unser neuer weiblicher Physio. Extrem heiß und knackige 21 Jahre alt.", „Und denn ist sie schon Physio? Mit 21? Ist die nicht zur Schule gegangen?" Kevin linste zur mir rüber und konnte sich einen Spruch nicht klemmen: „Eifersüchtig oder was? Hast neue Konkurrenz bekommen." Ich piekte ihm in die Seite: „Ach sei ruhig. Warum sollte ich eifersüchtig sein." Er zuckte nur mit den Schultern und freute sich. Keine Minute später stand auch schon ein grinsender Marco neben uns und wir verabschiedeten uns von Kevin. „Na, wieder auf Beutefang?" Ich musste einfach nachfragen. Er begann über beide Ohren zu grinsen, was eigentlich schon Antwort genug war. „Sie ist ganz süß. Mehr nicht." Ich hob nur eine Augenbraue und dachte mir meinen Teil. „Ej, du sollst nicht so gucken, das sieht bescheuert aus und ich weiß dann genau was du denkst.", „Entschuldige, ich werde es unterbinden." Er begann zu lachen und schüttelte nur den Kopf: „Du kannst manchmal so anstrengend sein. Aber deswegen mag ich dich ja so sehr." Wir sahen uns nur beide an und lachten. „Ich muss fix Nico abholen. Willst du mit oder soll ich dich erst nach Hause bringen?" Was war das für eine Frage? Ich liebe kleine Kinder, vor allem seinen kleinen Neffen Nico. Also fuhren wir direkt zur Kita und Nico lief Marco auch sofort in die Arme. Die Beziehung zwischen den beiden war wirklich intensiv. Marco versuchte Nico so oft wie möglich zu sehen. „Hey Kumpel, worauf hast du Lust? Was wollen wir machen?" Kurz überlegte er doch dann sah er Marco mit seinen großen blauen Augen an und prustete: „Eis essen, Eis essen." Marco lachte und hob die Hand zum Highfive. Es war so süß wie die Beiden miteinander umgingen. „Fährst du mich dann schnell nach Hause?" fragte ich leicht schüchtern. Nico nahm Marco die Antwort ab, bevor dieser etwas sagen konnte: „Aby mitkommen." Ich grinste und dann fuhren wir auch los. Der Nachmittag war wirklich schön. Das Eis war super lecker, wir lachten viel und Nico, aber auch Marco sahen total glücklich aus. Nachdem wir Nico zu Nicole gebracht hatten, fuhr mich Marco zu meiner Wohnung. „Wollen wir noch zusammen essen?" Wir kochen oft zusammen. Marco begann schelmisch zu lachen: „Ne, ich hab n Date mit Eva." Vielsagend nickte ich nur und stieg dann aus. „Morgen Mittag im Vapiano?" schrie Marco mir hinter. „Ne, muss arbeiten.", „Dann Abendbrot?" Ich drehte mich um und lief rückwärts weiter: „Da bearbeitest du bestimmt wieder Eva." Marco verdrehte die Augen: „Lass den quatsch. Also abgemacht?" Ich schüttelte den Kopf: „Bin bei Mos Eltern." Dann war die Konversation beendet und Marco fuhr los. Natürlich war ich nicht bei Mos Eltern, aber ich hatte irgendwie keine Lust mich mit Marco zu treffen.


Eine Liebe, die hält: BVB 09Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt