Ich zog mir die Decke bis zum Kinn und fühlte mich wie eine Verbrecherin. „Stell dich nicht so an, ich habe dich oft genug nackt gesehen." Marco war sehr wütend. Er setzte sich zu mir aufs Bett und seine Stimmung änderte sich schwungartig. Jetzt war er nicht mehr wütend sondern nur noch traurig. „Du steigst mit meinem besten Freund ins Bett?" Er brach mir das Herz mit seinem Blick: „Marco, ich wusste nicht, dass dich das so stört. Es..." Weiter kam ich nicht: „Ach lüg doch nicht. Das war doch alles Berechnung, weil ich was mit Eva angefangen hab." Ok, ein wenig hatte er Recht. Ich blieb einfach ruhig. „Soll ich auch mal deine beste Freundin vögeln? Die würde auf Garantie mit mir ins Bett gehen. Mal sehen wie du dich dann fühlst." Das hat gesessen, aber ließ ich mir nicht gefallen: „Weißt du Marco? Neulich tust du noch so als wäre das mit uns nie eine große Sache gewesen und heute tauchst du hier auf und spielst Mutter Theresa, nur weil ich mit Marcel geschlafen habe. Ich bin dir zu nichts verpflichtet." Wieder sah ich die Traurigkeit in seinem Gesicht: „Das stimmt, aber mit ein bisschen Anstand hätte ich schon gerechnet. Du weißt, dass du mega aussiehst und jeden Typen haben kannst und suchst dir genau Marcel aus. Versteh ich nicht. Tut mir leid." Mit diesen Worten wendete er sich von mir ab und verließ das Zimmer und wenig später die ganze Wohnung.
Wie ein Haufen Elend stand ich ohne jeglichen Ausdruck im Gesicht in der Küche und sah zu der Tür aus der Marco gerade gegangen war. Mir schwirrten hundert Dinge durch den Kopf. Mit dieser Reaktion hatte ich nicht gerechnet. Ich wollte gestern Abend einfach mal wieder Spaß haben, aber natürlich habe ich mir Marcel schon mit etwas Berechnung ausgesucht, aber diese Resonanz hätte ich nicht erwartet. „Abi, hallo?" Marcel wedelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht umher und ich zuckte zusammen. Mit großen Augen sah ich ihn an. „Stimmt das, was Marco gesagt hat? Wolltest du ihm eins auswischen?" Das wurde ja hier immer besser. „Klar, mach du da weiter wo er aufgehört hat. Du bist genauso Schuld, dass er wütend auf uns ist." Er warf die Hände von sich: „Konnte ich wissen, dass er so durchdreht?" Ich musste lachen, weil er die ganze Schuld auf mich schob: „Ganz ehrlich, was soll der Scheiß? Denkst du ich wollte, dass das so endet. Ich hab doch nicht mit dir geschlafen, damit Marco nicht mehr mit uns spricht oder uns verachtet. Ich fand gestern Abend mit dir toll und das es im Bett geendet hat, war für mich nichts schlimmes. Ich hätte doch auch nicht gedacht, dass Marco so ausrastet." Marcel betrachtete mich, kam auf mich zu und umarmte mich ohne etwas zu sagen. Ich musste mich zusammenreißen nicht zu heulen, daher löste ich mich von ihm und ging ins Schlafzimmer. „Ich werde nach Hause gehen, ist besser so." Schweigend nahm er es zur Kenntnis und folgte mir zur Tür. Ich wollte einfach nur weg, doch er hielt mich am Arm: „Abi, ich will nicht, dass wir uns so verabschieden." Traurig sah ich ihn an. Nein, das wollte auch ich nicht. „Ich fand es gestern wunderschön mit dir und bereue es trotz Marcos Reaktion nicht. Ist einfach blöd gelaufen." Ich nickte, konnte aber nichts sagen. Dann ging ich. Nach den ersten Treppenstufen rief er mir nach: „Sehen wir uns wieder?" Ich nickte einfach nur ohne jeglichen Ausdruck und flüchtete mich dann nach Hause. Ich wusste gar nicht mehr, was ich überhaupt wollte.
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Eine Liebe, die hält: BVB 09
Hayran KurguAby ist 22 Jahre alt und kommt ursprünglich aus München. Doch zusammen mit ihrem besten Freund hat sie sich auf das Abenteuer Dortmund eingelassen und wurde vom Fußballfieber gepackt. Marco Reus stellte ihr Leben auf den Kopf, doch das soll sich änd...