Zurück nach Dortmund.

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Als sie die Tür öffnete, fiel sie Moritz sofort in die Arme und begann sogar ein wenig zu weinen: „Moritz, du hast uns so gefehlt." Moritz sah sie lächelnd an: „Ach Mama, ist doch gut." Dann musste auch Silvia lachen und sah mich an: „Ach Abi, ist das schön, dich auch mal wieder zu Gesicht zu bekommen. Meine beiden Babys sind wieder im Haus." Dann schloss sie mich in ihre Arme. Ihr Geruch war einfach unverwechselbar. „Mama, wir brauchen deine heiße Schokolade." Sie schob uns sofort Richtung Küche: „Kinder, ist etwas passiert?" Mo sah mich gequält an. Als wir dann in der Küche saßen und unsere Tassen vor uns hatten, musste ich Silvia etwas fragen: „Wusstest du was bei meinen Eltern abgeht?" Stirn runzelnd sah sie mich an. Also wusste sie es auch nicht und ich erzählte die ganze Geschichte. Sie saß wie versteinert da und konnte nichts sagen außer dass ihr das alles so schrecklich leid tut und sie das meinem Vater gar nicht zugetraut hatte. Ja, da hatte sie wohl recht. „Wo ist Papa eigentlich?" fragte Mo nach einer Zeit. Sie begann zu lachen: „Im Fitnessstudio, er möchte abnehmen." Jetzt lachten wir alle. Mos Papa liebte es zu essen und war so gar nicht der Typ für Sport. „Aber haltet euch fest, er hat sogar schon abgenommen." Trotzdem mussten wir wieder lachen.

Ich wollte heute nicht mehr rüber zu meinen Eltern,also blieben wir bei seinen Eltern. Als wir am Abend zusammen in seinem Bett in seinem alten Zimmer lagen, sah ich das erste Mal auf mein Handy. Eine neue Nachricht von Marco: „Ich muss dich sehen. Können wir reden? Bitte." Und dann begann ich plötzlich zu weinen, einfach so. Mo, der das zum Glück schon kannte, nahm mich einfach nur wortlos in seinen Arm und zog mich an sich. Er hatte wohl mitgelesen. Er zog uns die Decke über unsere Körper und schaltete das Licht aus. Als ich mich beruhigt hatte, strich er mir die letzten Tränen aus dem Gesicht. „Ich bin immer für dich da,  Abi." Ich versuchte in der Dunkelheit sein Gesicht zu erkennen, aber schaffte es nicht. „Moritz? Ich hab dich lieb." Als Antwort zog er mich noch enger an sich und wir schliefen ein. Am nächsten Morgen brachte uns seine Mama Frühstück ans Bett. „Oh meine Babys schlafen noch." Mo drehte sich murrend um, was etwas schwer war, weil ich immer noch in seinem Arm lag. Als Silvia das sah, fragte sie ganz leise: „Seid ihr..." Sie konnte nicht ausreden, da fiel ihr Mo ins Wort: „Mama, lass es. Wir kennen uns seit Ewigkeiten. Wir sind nicht zusammen." Sie lachte, entschuldigte sich und stellte uns das Frühstück hin. „Können wir bitte wieder nach Dortmund?" fragte ich Mo. Mit vollem Mund fragte er vorsichtig: „Bist du dir sicher, dass du das nicht erst klären willst?" Ich nickte entschlossen: „Ich will nach Hause."Moritz nickte nur. Er würde alles für mich tun. Als er im Bad verschwunden war,sah ich auf mein Handy. Wieder Marco: „Aby, bitte." Ich schrieb schnell zurück:„Bin bei meinen Eltern. Melde mich, wenn ich in Dortmund bin." Nachdem auch ich mich angezogen hatte, ging ich noch einmal zu meinen Eltern. „Also passt auf,ich fahre heute wieder nach Dortmund. Ich brauche ein wenig Zeit. Aber ich bin der Meinung, dass wir das wieder hinbekommen. Natürlich ist es ein Vertrauensbruch von dir Papa, aber es sind ja nunmal schon 19 Jahre vergangen und ich denke, dass ihr mit der Entscheidung eurer Scheidung leben müsst, nicht ich." Mama hatte Tränen in den Augen und Papa nahm meine Hand: „Danke Aby. Ich dachte du willst mich nie wieder sehen." Traurig sah ich ihn an: „Dafür liebe ich dich zu sehr." Dann schloss ich erst Mama und dann Papa in die Arme. Dann verabschiedete ich mich von meinem Bruder. Bevor ich das Haus verließ, fiel mir noch etwas ein: „Ach, eine Frage noch. Habt ihr sie schon kennen gelernt?"Meine Mutter sah meinen Vater an, der dann antwortet: „Ja, wir haben uns schon 3 mal getroffen." Er wollte weiter reden, doch ich unterbrach ihn: „Erzähl mir nichts von ihr. Ich möchte sie selber kennen lernen." Beide bekamen große Augen: „Du willst sie treffen?" Ich nickte: „Sie ist meine Halbschwester." Mein Vater nickte, aber meine Mama hatte wirklich mit sich zu kämpfen. Ich bekam die Nummer von Natalie und ging dann wieder zu Moritz.

Eine Liebe, die hält: BVB 09Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt