Was denn nun?

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Gegen 17 Uhr liefen wir dann gemeinsam durch die Dortmunder Innenstadt. Mo trug Mütze, Schal bis ins Gesicht gezogen und die Haare unter der Mütze ein wenig nach vorne gekämmt, damit ihn niemand erkennen konnte, was überraschenderweise auch super funktionierte, aber bei der Hektik,die die Menschen versprühten, war das auch kein Wunder. Wir tranken in einem kleinen Café einen Kaffee und hatten jede Menge Spaß.Irgendwann ging Mo zu einem Stand, der aufgebaut war und wollte, dass ich nicht mitkomme. „Mach die Augen zu." Meinte er nur als er wieder kam. Ich schloss meine Augen und drückte mir etwas ganz weiches in die Hand, wodurch ich sofort Gänsehaut bekam. Es musste ein Kissen sein. „Augen auf." hauchte er mir dann entgegen. Ich drehte es zu mir und las: „Lieblingsmensch." Sofort hatte ich ein breites Grinsen auf meinen Lippen und sah ihn nur dankend an. Ich wusste nicht genau wie ich mich verhalten soll, daher lenkte ich vom Thema ab. „Nächster Laden oder noch einen Kaffee?" Er schüttelte grinsend den Kopf: „Du kannst auch nicht einfach in Ruhe durch die Straßen laufen oder?" Ich grinste und zog ihn hinter mir her. Als wir dann in ein Café gingen, das sich im 16. Stock befand, genossen wir die Sicht über Dortmund. All die Lichter erzeugte so eine innereRuhe in mir. „Woran denkst du?" fragte mich Mo dann. Ich sah ihn an: „Ich genieße den Moment." Er lächelte leicht und intensivierte seinen Blick. Wir saßen in einer kleinen Sitzecke, die etwas abgelegen von den anderen Tischen war. Plötzlich zog er mich zu sich und gab mir einen vielsagenden Kuss. Als wir uns wieder voneinander lösten, lächelte mich Mo zuckersüß an. „Fahren wir bald mal wieder runter zu unseren Eltern oder keine Lust?" fragte Mo dann. Ja, wir müssten uns eigentlich langsam mal wieder bei unseren Familien blicken lassen. Wollte ich nach Hause? Papa war weg.Eine richtige Familie waren wir nicht mehr. Und was sollte ich Mama über mich und Mo erzählen, wenn ich selber nicht wusste, was das jetzt zwischen uns war. „Ich kann Mama nicht ununterbrochen allein in dem großen Haus lassen." Mo nickte verständnisvoll. „Ist es schlimm, wenn ich hier bleibe? Meine Eltern wollten mal wieder nach Dortmund kommen." Sofort nickte ich: „Klar, mach das ruhig." Enttäuscht sah er mich an: „Aber Dortmund ohne dich, ist kein schönes Dortmund." Leicht gerührt begann ich zu lächeln und ließ meinen Blick dann wieder über diese tolle Stadt schweifen. Enthusiastisch meinte Mo dann: „Frag doch deine Mama ob sie auch her kommen will." Lieb lächelte ich ihn an, sagte dann aber: „Mo, sei mir nicht böse, aber ich will einfach ein bisschen Ruhe bekommen nach der ganzen Sache mit Seb." Als ich den Namen erwähnte, sah er mich traurig an: „Bereust du es doch ihn verlassen zu haben?" Was sollte das denn jetzt? „Natürlich habe ich ihn geliebt, sonst wäre ich nicht mit ihm zusammen gewesen. Aber ich bin froh, dass es jetzt so ist, wie es ist." Er hob nur die Augenbraue und nickte vielsagend. „Was ist dein Problem Moritz?" fragte ich dann leicht sauer. Bockig sah er mich an: „Nichts, alles super." Enttäuscht über sein kindliches Verhalten schüttelte ich nur meinen Kopf. Konnte er mir nicht einfach sagen, was sein Problem war? „Können wir nach Hause?" fragte er immer noch genervt. Ich hasste es, wenn er so mit mir redete. „Du hast vorgeschlagen in die Stadt zugehen." Meinte ich nur vorwurfsvoll und er verdrehte die Augen. Mit einer angespannten Stimmung fuhren wir dann nach Hause.

Eine Liebe, die hält: BVB 09Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt