Kapitel 50

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Sie sah zu uns hoch und lächelte uns an. Ihr Lächeln war eher provokant als freundlich. Mehmet der neben mir stand, spannte sich plötzlich an und startete geschockt zu ihr runter. Nimmt ihn das wirklich so sehr mit? Sie kannten sich ja von früher. Vielleicht hätte er sowas nicht von ihr erwartet, auch wenn ich mir keine Sorgen machen sollte, musste ich fest stellen ein hauch von Eifersucht in mir gespürt zu haben.

Er gehört dir Defne! Erinnerte mich die Stimme in meinem Kopf. Ja er gehört mir! "Na, wie ich gehört habe bist du auch schwanger?", fragte sie.
"Ja", antwortete ich ihr knapp und presste meine Lippen auf einander. "Gut, dann wird mein Kind nicht als Einzelkind aufwachsen. Noch eine Schwangerschaft stehe ich nicht durch", sagte sie und lächelte uns weiterhin so komisch an. Wovon redet sie? Unsere Kinder werden nicht einmal als Freunde aufwachsen, also kann sie sich das gleich aus dem Kopf schlagen.

Mein Kind werde ich nicht einmal in die Nähe von ihr lassen, so hart es auch klingt. Ich möchte jeglichen Kontakt zu ihr vermeiden. "Halt deine fresse", knurrte Mehmet neben mir plötzlich. Was hat er denn jetzt? Meltem und ich sahen ihn beide überrascht an. "Ach komm deine ki-", Mehmet unterbrach sie. "Halt deine scheiss fresse hab ich gesagt", brüllte er wütend und ging auf sie zu. Die anderen im Raum starrten uns interessiert an.

Was glotzen die denn so? Ich ignorierte sie alle wieder und konzentrierte mich auf Mehmet. "Beruhig dich", hauchte ich und zog ihn am Arm zurück. Ich sah ihm beruhigend in die Augen. Seine Augen strahlten Wut, Verzweiflung und Angst aus. Es ist echt unglaublich wie viele Gefühle man von denn Augen ablesen kann.

Meltem riss mich aus meinen Gedanken. "Ach also hast du es ihr nicht erzählt?", fragte sie ihn. "Mir was nicht erzählt?", fragte ich und zog meine Augenbrauen zusammen. "In eine Ehe mit Lügen rein zu heiraten ist nicht gut", schmollte sie. Er ballte seine Hände zu Fäusten, sodass ich fast geglaubt hätte er würde sie jetzt schlagen.

"Wir gehen", presste er zwischen zusammen gebissenen Zähnen raus und packte mich am Handgelenk. "Was hat er mir nicht erzählt! Was verbirgt ihr vor mir?", fragte ich skeptisch und musterte die beiden. Meltem wollte was sagen, doch Mehmet sprach ihr dazwischen. "Nichts!", sagte er kalt. "Wir gehen", wiederholte er und zog mich nach draußen. Ich hörte nur noch wie Meltem uns etwas wie "sie wird es irgendwann erfahren", hinter her rief.

Was werde ich erfahren? Wieso sagt er es mir nicht. Er schob mich grob durch die Tür. "Was soll das", zischte ich. Wütend riss ich mich aus seinem Griff und stellte mich vor ihm hin. "Stress tut dir und dem Kind nicht gut", meinte er. "Was hat das jetzt damit zutun?", fragte ich aufgebracht. "Was hat sie davor gemeint huh?", fragte ich. "Nichts Defne.
Sie hat nichts gemeint", sagte er wütend.

"Was verheimlicht ihr vor mir huh? Entweder du erzählst es mir oder ich geh wieder rein und frag sie selber!", sagte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust. Er schloss für einen kurzen Moment seine Augen und biss sich fest auf die Zähne, seine Hände ballte er mal wieder zu Fäusten.

Er öffnete seine Augen wieder und sah wütend in meine. "Defne halt dein Mund und geh zum Auto. Du wirst weder da rein gehen, noch gibt es irgendwas was wir vor dir verheimlichen. Geh jetzt! Ich komme gleich", sagte er und starrte mich weiterhin wütend an. Ich starrte ebenso wütend zurück, jedoch wollte ich ihn nicht weiter reizen, weshalb ich ihm die Schlüssel aus der Hand riss und zum Auto lief.

Ich werde schon noch herauskriegen, was sie vor mir verbergen! Nach etwa 10 Minuten kam er wieder raus. Er wirkte noch wütender als er es eh schon war, weshalb ich laut schlucken musste, was hat ihn jetzt schon wieder so wütend gemacht? Ich dachte er will sich beruhigen und nicht noch wütender zurück kommen. Schnell kletterte ich auf denn Fahrersitz. "Rutsch zur Seite", knurrte er. "Ich werde Fahren! Sowie du drauf bist lass ich dich ganz bestimmt nicht fahren!", sagte ich stur.

Zwangsheirat ~ Defne&MehmetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt