Kapitel 57

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-Sicht des Unbekannten-
Die junge Frau vor mir lag bewusstlos auf dem Boden. Ich kümmerte mich nicht weiter um Sie und zündete mir eine Zigarette an. Sie war leider zur falschen Zeit am falschen Ort, hätte sie mich bei meinem Vorhaben nicht gestört, dann währe es sicherlich nicht so weit gekommen.

Ich sah zu ihr runter und musterte ihren Körper. "Schlecht siehst du ja nicht aus. Nur leider bist du schwanger und die Frau, von Mehmet", sagte ich und schmiss meine Zigarette weg. Kurz darauf kam der Krankenwagen an und ich tat so als währe ich besorgt. "Haben sie uns angerufen?", fragte einer der Sanitäter mich, während die anderen versuchten Defne bei Bewusstsein zu kriegen.  Ich nickte ihm zu.

"Was ist passiert?", fragte er. So, dann lass uns mit der Lüge beginnen. "Ich hab nicht aufgepasst und die Frau dabei aus versehen umgestoßen, sie ist leider unvorteilhaft auf denn Boden gefallen und hat das Bewusstsein verloren", sagte ich total aufgelöst.

Das sie schwanger ist ließ ich aus. Er sah mich prüfend an, aber sagte nichts weiter. "Wissen Sie wer die Frau ist?", fragte er weiter. "Defne Caliskan", antwortete ich ihm. Er nickte und kniete sich zu ihr.

Nachdem sie sie auf einer liege in den Krankenwagen getragen hatten, wollten sie los fahren, doch ich hielt sie auf. "Warten Sie!", rief ich. "Ich gehöre zur Familie, könnte ich mit?", fragte ich und das war nicht mal gelogen. Er überlegte kurz und nickte mir anschließend zu. Im Krankenhaus wurde sie sofort von einem Arzt mit genommen.

Ich setzte mich auf einen Stuhl und wartete dabei bekam ich zufällig mit, wie sie Mehmet anriefen. Grinsend lehnte ich mich zurück.

-Mehmet's Sicht-
Ich wartete noch ein Augenblick und sah Defne hinter her, bevor ich die Tür schloss. "Ihr wird schon nichts passieren", murmelte ich. Eigentlich hab ich immer noch ein ungutes Gefühl dabei sie alleine irgendwo hin gehen zulassen, aber ich kann sie hier auch nicht einfach einsperren, leider.

Nachdem ich etwas im Keller trainiert hatte und mein ganzen Frust an dem boxsack ausgelassen hatte, nahm ich mir eine kalte Dusche. Ich stemmte meine Arme an der Wand ab und schloss meine Augen, während das kalte Wasser über mein Körper prasselte.

Ich dachte, wie sonst auch immer über Defne nach. Ich wünschte sie würde jetzt mit mir hier in der Dusche sein und, dann... Selbst der Gedanke.. Ich sollte aufhören sie für meine schmutzigen Gedanken zu benutzen. "Fuck!", stöhnte ich und duschte mich schnell ab. Ein Handtuch band ich mir um meine Hüfte und mit der anderen trocknete ich meine Haare.

Plötzlich klingelte mein Handy.
"Hallo?", sagte ich, während ich meine Haare trocknete. "Hallo hier ist das Rudolfskrankenhaus, spreche ich da mit einem Herr Caliskan?", hörte ich eine Frau sagen. Verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen. "Ja?", sagte ich. "Ihre Frau wu-", bevor sie überhaupt aussprechen konnte, hatte ich schon aufgelegt.

Ich zog mich so schnell es ging an und lief zu meinem Auto. "Ich bin gleich da, Defne", murmelte ich immer wieder. Der Gedanke, dass ihr oder meinem Kind etwas passiert ist. "Fuck!", rief ich und schlug auf das Lenkrad. Die ganzen roten Ampeln und das hupen der anderen Autos ignorierte ich. Das wird  später zwar noch Konsequenzen geben, aber im Moment war mir das scheiß egal.

Ich rannte ins Krankenhaus und suchte nach einem Arzt. Als mir einer entgegen kam, hielt ich ihn fest und fragte nach meiner Frau. "Schauen Sie mal im zweiten Stock nach", sagte er. Dankend nickte ich ihn zu und rannte die Treppen nach oben. Die Menschen um mich herum starrten mir verwirrt hinter her, weshalb ich vor mich hin fluchte.

Im zweiten Stock angekommen schaute ich durch die Zimmer, bis ich sie schließlich fand. Außer Atem betrat ich den Raum und lief mit großen Schritten auf Defne zu. "Entschuldigen Sie?", hörte ich den Arzt empört rufen. "Sie können hier doch nicht einfach rein pl-", ich unterbrach ich. "Sie ist meine Frau!", zischte ich. Er sah mich überrascht an und entschuldigte sich. "Was ist passiert? Und wie geht's ihr?", fragte ich und nahm ihre Hand in meine.

"Sie wurde ausversehen geschupst und ist dabei mit dem Bauch auf dem Boden gelandet, dann hat sie das Bewusstsein verloren", erklärte er mir.  "Aber sonst geht es Ihrer Frau soweit gut, sie müsste jeden Moment auf wachen", sagte er.

Ich ballte meine Hände zu Fäusten und biss meine Zähne zusammen. "Welcher Bastard war das?", fragte ich. "Bevor sie hier jemanden zusammen schlagen, sollten sie erstmal für ihre Frau da sein, wenn sie wieder wach ist", sagte er streng. Ich atmete Tief ein und aus, setzte mich zu Defne und schloss meine Augen. Der Arzt hat recht, Defne braucht mich jetzt. Trotzdem werde ich den Bastard nicht ungeschoren davon kommen lassen! "Und wie geht es unserem Kind?", fragte ich.

"Ihrem Kind geht es soweit auch gut, aber fast hätte sie es verloren", sprach er vorsichtig. Ich drückt ihre Hand fester und presste meine Lippen auf einander. "Ihre Frau muss in nächster Zeit aufpassen und sich am besten von Stress fern halten. Falls sowas nochmal passieren sollte könnte es sein, dass sie das Kind verliert.", sagte er.

"Das lass ich nicht zu", murmelte ich und küsste ihre Hand. Er verließ den Raum und ließ mich somit mit ihr alleine. "Ach Defne ach", sagte ich. "Ich werde ihn umbringen", flüsterte ich und schon stieg meine Wut wieder. "Der Bastard", fluchte ich. Nach einiger Zeit öffnete sich die Tür und jemand betrat den Raum.

Da ich dachte es währe der Arzt oder eine Krankenschwester ließ ich meine Augen weiterhin geschlossen und kümmerte mich nicht weiter um die Person, doch als ich ein Lachen war nahm öffnete ich meine Augen und sah zu der Person. "Was willst du hier?", zischte ich und ging auf ihn zu. "So begrüßt du mich?", fragte er lachend und schlug mir auf die Schulter.

Ich warf ihm einen warnenden Blick zu, weshalb er seine Hand wieder weg zog und kurz gespielt auf hustete. "Es tut mir aufjedenfall leid mit deiner Frau", sagte er und rieb sich über sein Kinn. "Hätte ich gewusst, dass sie deine Frau ist, dann hätte ich besser aufgepasst", fuhr er fort und grinste zum Schluss.

"Du Bastard", zischte ich wütend und drückte ihn gegen die Wand. "Wegen dir liegt sie hier und hätte fast mein Kind verloren", schrie ich und verpasste ihm eine Faust ins Gesicht. Mein Körper bebte vor Wut, wenn ich mich jetzt nicht beherrsche kann ich für nichts garantieren.

"Na los schlag nochmal zu", grinste er. Ich wollte gerade zum nächsten Schlag ausholen, bis ich ein leises schluchzen wahr nahm.
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Fehler werden später überarbeitet!

Das nächste Kapitel kommt am Donnerstag:)❤️

Zwangsheirat ~ Defne&MehmetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt