13. Mehr als nur Freunde

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Astrid wachte am nächsten Morgen als Erstes auf. Sie lag noch immer neben Hicks, der friedlich an sie gelehnt schlief, weshalb sie auch nicht aufstehen wollte. Zum einen, um ihn nicht aufzuwecken, und zum anderen, weil er wirklich süß aussah. Ja das hatte sie gerade wirklich gedacht und sie stritt es nicht einmal ab. Sie blickte auf die andere Seite, wo sie die Blume, die Hicks ihr gestern geschenkt hatte, zuvor hingelegt hatte. Bei dem Gedanken musste sie leicht schmunzeln. Astrid nahm die Blume und steckte sie in ihr blondes Haar. Daraufhin drehte sie wieder ihren Kopf zu Hicks, der sie jetzt mit müden Augen anstrahlte: "Steht dir."

Astrid konnte einfach nicht anders als zurückzulächeln. "Danke."

"Leute seht mal wer wach ist. Unsere frisch Verliebten.", sagte Heidrun mit einem Grinsen aufgelegt.

"Na, gut geschlafen?", meinte Rotzbacke zu Hicks. Dieser wollte antworten, "Pf, was red ich da denn. Neben der Geliebten schläft es sich doch immer am Besten, hab ich recht?" Hicks wollte wieder antworten, doch auch diesmal wurde er unterbrochen. Von Taffnuss. 

"Hey Leute, Spaß bei Seite. Hört ihr das eigentlich auch?" Alle waren leise und horchten.

"Tut mir leid, aber ich höre garnichts.", sagte Hicks nach einiger Zeit.

"Dann hör genauer hin!" Wieder war alles still, bis Raffnuss sich zu Wort meldete: "Wartet ich glaube ich höre es auch."

"Wirklich? Wie klingt es denn?", fragte Astrid neugierig.

"Ich glaube es sind...HOCHZEITSGLOCKEN!", riefen die Zwillinge gleichzeitig und auf einmal mussten alle laut loslachen. Alle außer Hicks und Astrid.

"Kommt schon. Der war wirklich lustig.", sagte Heidrun als sie sich etwas beruhigt hatte.

Astrid antwortete wütend: "Für euch vielleicht, aber ich finde das ganz und garnicht komisch." Mit diesen Worten stapfte sie davon.

"Musste das sein, Leute?", sagte Hicks im Vorbeigehen, bevor er Astrid hinterherlief. "Wir meinten das doch nicht ernst...nicht alles zumindest.", rief Fischbein noch schnell nach.

"Komm Mädchen, wir machen einen Morgenflug." Und schon hob Sturmpfeil ab. "Astrid warte doch bitte!!", versuchte Hicks sie noch zu erreichen, aber sie hörte ihn wohl nicht mehr. Er rannte schnell zu Ohnezahn und gab das Startsignal: "Hol sie ein, Kumpel." Damit flog Ohnezahn los und schnell waren Astrid und Sturmpfeil wieder in Sichtweite, doch einholen konnten sie die Beiden noch nicht.

Nach einiger Zeit landete Astrid auf einer kleinen Insel. Hicks folgte und landete neben ihr. "Gut, du bist mir gefolgt. Dann können wir ja endlich in Ruhe reden." Hicks hatte eigentlich etwas wie 'Hau ab!' oder 'Lass mich alleine' erwartet und war deswegen sichtlich verwirrt. "Du wolltest, dass ich dir Folge?!"-"Jap.", antwortete sie kurz, während sie von ihrem Drachen herabstieg. Hicks tat es ihr gleich und kurz darauf standen sie sich auch schon gegenüber.

"Und du wolltest reden?"

"Auch wieder richtig."

"Gut...Tut mir übrigens leid."

"Was tut dir leid?", fragte Astrid verwundert.

"Na das mit der Blume und vor Allem mit den Anderen. Ich hätte wissen müssen, dass sie so reagieren. Obwohl ich es bei Rotzbacke wirklich nicht gedacht hätte."

"Ich auch nicht, aber du musst dich dafür nicht entschuldigen. Es war echt sehr süß von dir.", sagte sie mit einem leichten Lächeln.

"Puh, und ich dachte schon, es wär dir zu schnulzig oder zu...blumig.", sagte Hicks erleichtert, "Weißt du ich wollte dir eigentlich erzählen, ich hätte sie zufällig beim Holzsammeln gefunden."

"Gut das du es nicht hast, wäre 'ne sehr schlechte Lüge gewesen.", meinte Astrid und lachte.

"Wieso das denn?"

"Weil wir alles vorbereitet haben, während du weg warst. Wir haben Holz gesammelt, Hicks." Sie musste noch mehr lachen, was Hicks sofort ansteckte.

"Oh stimmt, hatte ich nicht bedacht." Er kratzte sich am Hinterkopf und lachte währenddessen weiter.

"Wo warst du eigentlich die ganze Zeit?", fragte sie jetzt schon etwas ernster, aber immernoch grinsend.

"Lustig, dass du das fragst.", schon wieder kratzte er sich am Hinterkopf, "Ich hab die Blume nicht zufällig gefunden, ich hab nach Einer gesucht. Und glaub mir es war nicht gerade einfach, eine Blume zu finden, die auch nur ansatzweise so schön ist wie du-" Hicks merkte erst als es schon zu spät war, was er gerade gesagt hatte. Auch Astrid hörte mit dem Lachen auf und wurde auf einmal ganz ernst. Sie erinnerte sich daran, worüber sie eigentlich sprechen wollte.

"Siehst du Hicks, genau das mein ich." Der Junge sagte garnichts mehr und starrte, wie letzte Nacht auch, nur verlegen auf den Boden.

Astrid seufzte. "Was sind wir, Hicks?"

Er schaute wieder auf und sah sie fragend an: "Was?! Wir-wir sind ähm...Menschen? Wikinger? Drachenreiter?" Er war so überrascht von der Frage, dass er nicht mehr klar denken konnte. Deswegen und wegen Astrid.

"Das ist nicht, was ich meine. Ich meine, was sind WIR?", sie zeigte dabei abwechselnd von ihr zu Hicks, der jetzt auch verstand, was sie meinte, aber immernoch keine Antwort wusste und deswegen einfach schwieg.

"Freunde? Mehr als das?", versuchte Astrid ihm auf die Sprünge zu helfen.

"Freunde, oder nicht? Ich weiß es doch auch nicht, Astrid. I-ich meine, da i-ist sicher mehr zwischen u-uns, aber...i-ich weiß es nicht." Er hoffte, dass Astrid nicht sein Herz schlagen hört, denn dieses schlug durch die Aufregung, um ein vielfaches mehr, als das es gesund sein könnte.

"Natürlich weißt du es nicht. Es war eine blöde Idee hierher zu kommen. Tut mir leid, dass ich deine Zeit verschwendet habe." Sie drehte sich um und wollte wieder gehen, aber Hicks hielt sie am Arm fest.

"Geh nicht."-"Warum sollte ich nicht gehen. Du weißt doch sowieso nicht, was du fühlst. Alles wofür du dich interessierst sind Drachen!"Hicks Verstand schaltete sich nun endlich wieder ein und er wusste, was er jetzt tun müsse.

"Das ist nicht richtig, Astrid. Weder, dass ich nicht weiß, was ich fühle noch, dass ich nur an Drachen denke. Ich habe immer noch etwas anderes im Kopf und das bist du. Ich denke mehr an dich als ich über Drachen nachdenke. Weißt du noch, ich hab dir gesagt ich konnte vorletzte Nacht kaum schlafen aufgrund des Drachenauges, aber die Wahrheit ist, ich konnte garnicht schlafen und das nur wegen dir. U-und ich weiß ganz genau, was ich für dich empfinde. Ich hab meine Gefühle nur in letzter Zeit versucht zu unterdrücken, weil ich dachte, du würdest mich nicht auf dieselbe Weise mögen. Deswegen bin ich ihnen aus dem Weg gegangen und hab versucht nicht darüber nachzudenken. Hat auch ganz gut geklappt und ich dachte wirklich, ich würde dich nicht mehr auf die Art mögen. Aber in den letzten Tagen ist mir klar geworden, dass ich nie damit aufgehört habe. Ich habe nie aufgehört dich zu lieben, Astrid. Ich liebe dich und werde dich immer lieben."

Hicks hatte Astrid die ganze Zeit in die Augen geschaut und sie ihm, doch als er fertig war, schaute sie weg. Er drehte ihren Kopf wieder, indem er ihr Kinn in eine Hand nahm, sodass sie ihn wieder anschauen musste. "Ich liebe dich." Damit überwand er all seine Angst, nahm all seinen Mut zusammen und machte erst einen Schritt auf sie zu. Sie standen nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt. Dann legt er seinen Arm um ihre Taille und zog sie noch näher zu sich. Jetzt berührten sie sich und Hicks begann seinen Kopf langsam auf sie zu zu bewegen, während er immer mit dem Blick von ihren Augen zu ihren Lippen sprang. Zuerst wirkte sie sehr erschrocken, doch mit jedem Moment gefiel ihr der Gedanke mehr, weshalb auch sie ihren Kopf langsam auf ihn zubewegte. Bald fehlten nur noch ein paar Millimeter bis sich schließlich ihre Lippen berührten. Beide hatten diesen Moment herbeigesehnt, denn es war schon Jahre her seit ihrem letzten Kuss. Doch dieser war anders. Astrid hatte Hicks nicht nur flüchtig geküsst. Dieser war länger, leidenschaftlicher und intensiver. 

Nach einiger Zeit lösten sie sich doch noch voneinander und schmunzelten den anderen nur an. "Also ich schätze wir sind nicht nur Freunde.", sagte Hicks schließlich mit Freude in den Augen. "Nein sind wir nicht.", antwortete Astrid, bevor sie wieder auf Hicks zuging und sie wieder anfingen sich zu küssen.


Wie es sein könnte (hiccstrid)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt