"Keine Chance, dass ich hier bei dir bleibe! Du verrückter, Abfall fressender-" "Du wirst hier bleiben...", kam es leise von Hicks, aber er konnte trotzdem von allen Umstehenden gehört werden.
Astrid konnte nicht glauben, was sie da gerade gehört hat. Sie ging lieber noch einmal sicher, ob ihre Ohren ihr nicht einen Streich gespielt haben: "Was-was hast du gerade gesagt?" "Ich sagte, du bleibst hier!" Er wurde immer lauter und irgendwie wirkte er auch immer... wütender. Astrid starrte ihn nur ungläubig an. Warum würde er so etwas zulassen? "Seit drei laaangen Jahren habe ich dich jetzt schon auf der Backe und endlich habe ich die Chance dich loszuwerden. Du glaubst ja gar nicht, wie nervig du manchmal sein kannst. Hicks hier, Hicks da. Thor bin ich glücklich, dass ich das jetzt nicht länger ertragen muss!"
Sie stand nur noch regungslos da, während er ihr diese Worte wutentbrannt an den Kopf warf. War sie wirklich die ganze Zeit nur eine Last für ihn? Alles nur gespielt? "A-aber ich dachte du-" "Du dachtest? Wow! Das du sowas überhaupt kannst, überrascht mich. Aber auch egal.", er wendete sich wieder Dagur zu, der das Schauspiel vor ihm genoss, "Danke. Danke, dass ich sie endlich loswerde. Dachte schon, ich müsste sie heiraten. Eh! Den Anderen kann ich einfach sagen, sie wäre von dir getötet worden und niemals würde der Verdacht auf mich fallen. Vielleicht entwickelt sich dann auch mal etwas zwischen mir und Heidrun. Ich meine, so schwer wird das auch nicht sein. Wenn ich Astrid rumkriege, bekomme ich sie auch." Er wartete gespannt auf Dagurs Reaktion und achtete schon gar nicht mehr auf Astrid, die nicht mehr im Klaren darüber war, ob das alles nicht doch ein Traum ist. Ein sehr langer Traum.
"Hm, na wenn das so ist... Bringt sie unter Deck und sorgt dafür, dass sie nie wieder Tageslicht zu sehen bekommt!" Die zwei Berserker, die sie schon die ganze Zeit über festgehalten haben, folgten dem Befehl und schoben sie nach vorne. Jeder hätte in dem Moment Widerstand von Astrid erwartet, aber sie trottete mit gesenktem Kopf einfach mit den Berserkern mit. Niemand sollte sehen, wie sich bei Hicks' Worten ihre Augen mit Tränen füllten. Sie hatte sich noch nie so nutzlos und ungeliebt gefüllt. Am liebsten wäre sie weg gerannt und nie wieder zurück gekehrt. Hicks sah ihr nur mit einem fiesen Lächeln hinterher. "So und jetzt lasst Ohnezahn frei. Ich werde dir das Drachenauge bringen so schnell ich kann. Mit ihr kannst du machen, was du willst."
Das war das Letzte, was Astrid hörte. Ein paar Schritte weiter lagen die Zellen. Alle aus drachensicherem Metall natürlich. In eine der Hintersten wurde sie hineingeworfen, worauf die Tür wieder in ihr Schloss schellte. Nun war sie allein. Allein in dieser dunklen Zelle für wer-weiß-wie-lange Zeit. Unfähig aufzustehen, kroch sie in eine Ecke, zog die Beine an sich heran und versteckte ihr Gesicht darin. War alles wahr, was er gesagt hatte? Hasste er sie wirklich so sehr? Sie konnte sich ein paar Schluchzer nicht unterdrücken und die Tränen liefen sowieso schon unkontrolliert die Wangen herunter. Immer mehr Fragen stellten sich in ihrem Kopf und je mehr unbeantwortete Fragen aufkamen, desto trauriger wurde sie. All die Worte von heute morgen waren nicht wahr? All die Blicke von ihm, der Küsse eine Lüge? Warum würde er so lange Zeit mit ihr verbringen, wenn er sie doch nicht ausstehen kann?
Nach Stunden kam sie dann zu dem Entschluss, er habe sie nie geliebt. Er hatte sie als eine Art Herausforderung gesehen und jetzt, wo er diese gemeistert hatte, hatte er die Lust am Spiel verloren. Im Gegensatz zu ihm, hatte sie wirklich Gefühle für ihn. Sie hatte ihn geliebt und nun hatte er ihr das Herz gebrochen. Nein, nicht nur das Herz. Er hatte Astrid gebrochen. Aber Astrid lässt sich nicht einfach brechen und danach wegwerfen. Oh nein! So einfach will sie es ihm nicht machen. "Wenn er je wieder auftauchen sollte, wenn ich ihn je wieder sehen sollte, werde ich ihm genauso die kalte Schulter zeigen, wie er mir. Alles was er mir damit angetan er, bekommt er mindestens doppelt zurück. Er hat mich zum Weinen gebracht, ich werde ihn zum Schreien bringen, ihn leiden lassen. Ich komme hier raus, egal was es kostet und dann werde ich ihn innerlich zerstören. Niemand, nicht einmal der große Drachenzähmer Hicks Haddock, legt sich ohne Konsequenzen mit Astrid Hofferson an."Sie erinnerte sich, dass die Blume von Hicks immer noch in ihrem Haar steckte. Sie nahm diese heraus, zerquetschte sie in ihrer Hand und warf den Brei in die andere Ecke. Aus Trauer wurde Wut. Viel Wut.
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Wie es sein könnte (hiccstrid)
FanfictionIm Moment ist alles ruhig in der Drachenbasis. Weder Dagur noch andere Drachen machen Probleme und so ergibt es sich, dass die Drachenreiter auch einmal Zeit für andere Dinge haben. Aber es heißt ja bekanntlich: Die Ruhe kommt vor dem Sturm. Und die...