Melody:
"Hi. Mein Name ist Melody Jackson. Ich bin im dritten Schuljahr in Hogwarts. Ich liebe diese Schule. Sie ist mein Zuhause. Und zwar für die nächsten vier Jahre. Eigentlich lebe ich schon immer hier. Das ist so, weil meine Familie tot ist. Ein dunkler Zauberer mit unaussprechlichem Namen hat sie ermordet. Warum? Weil sie ihm einfach im Weg waren. Nicht, dass ich sie vermissen würde. Ich komme ganz gut ohne sie zurecht. Was waren sie auch so dumm gewesen und stellten sich dem größten Zauberer aller Zeiten in den Weg? Auf jeden Fall kam ich mit einem Jahr hierher. Wurde hier aufgenommen. Die Lehrer bekam ich fast nie zu Gesicht. Nur ab und zu erhaschte ich durch den Türspalt einen Blick auf vorbeirauschende schwarze Umhänge. Weder Schüler noch Lehrer wussten um meine Existenz. Nur manchmal bekam ich Besuch von den Geistern des Schlosses. Der fast kopflose Nick, der es vorzog, Sir Nicolas de Mimsi Porpington genannt zu werden (ein dämlicher Name, ich weiß), hatte mich beim ersten Mal ziemlich erschreckt, als er plötzlich vor mir aus dem Boden auftauchte. Auch die graue Dame, der fette Mönch und der blutige Baron erschienen ab und zu in meinem Zimmer. Mit dem Baron verstand ich mich am besten. Und er hörte voller Stolz, dass ich später in sein Haus gehen wollte. Denn Slytherin schien mir das einzig wahre. Ich wollte nicht nach Hufflepuff, wo nur Idioten hingeschickt wurden, oder nach Ravenclaw, wo die Streber waren. Und schon gar nicht wollte ich nach Gryffindor, wo meine Eltern gewesen waren. Denn ich wollte auf keinen Fall so werden wie sie. Ich wuchs auf unter der schützenden Hand von Albus Dumbledore. Und schließlich, kurz nach meinem elften Geburtstag kam ich dann zum ersten Mal in die richtige Schule außerhalb meines Zimmers. Wie aufgeregt war ich doch an meinem ersten Tag. Schon Stunden vorher hatte ich begonnen, meine schwarzen Haare zu waschen, zu kämmen und zu flechten. Außerdem trug ich einen nagelneuen Umhang in Schwarz. So, wie es mir Dumbledore gesagt hatte, schlich ich mich zu den anderen Wartenden Erstklässern in einen kleinen Raum. Von mehreren Seiten spürte ich Blicke auf mir, als ich später als alle anderen in den Raum kam. Bloß keine Schwäche anmerken lassen. Mit verschlossenem Blick starrte ich so lange zurück, bis sich die starrenden Schüler abwandten. Einer von ihnen fiel mir besonders ins Auge. Ein blonder Junge mit strahlend hellen Augen. Er war groß, aber nicht schlaksig. Elegant lehnte er an der Wand uns sprach mit ein paar anderen Jungs, die sich um ihn herum aufgestellt hatten und ihn sehr zu bewundern schienen. Und er schien die ganze Aufmerksamkeit ziemlich zu geniesen. Einmal wandte er mir den Blick zu und ich drehte mich schnell weg. Doch kurz danach starrte ich ihn wieder an. Seine blonden Haare hatte er zurückgegelt und ehrlich gesagt hatte er nicht gerade die Gestalt meines Traummannes, doch sehnte ich mich danach, wieder in seine wunderschönen grauen Augen sehen zu können. Nein! Ich durfte mich nicht verlieben. Denn wer liebte, konnte auch verlieren. Meine Familie hatte ich geliebt. Und was hatte ich davon? Schmerz und Leid. Also nie wieder ein Risiko eingehen. Nie wieder lieben. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich, wie der Junge sich abstieß und zu einem anderen Jungen mit schwarzem Haar und einer runden Brille ging. Natürlich war mir Harry Potter gleich aufgefallen. Der hochnäsige Angeber. Er war auch nicht gerade der totale Mädchenschwarm. Der blonde Junge redete mit dem Schwarzhaarigen und streckte ihm die Hand hin. Doch der schwarzhaarige schlug nicht ein. Sofort spürte ich, wie ich anfing, eine Abneigung gegen diesen Jungen zu entwickeln. Warum eigentlich? Da ging plötzlich auch schon die Tür auf. Eine große, hagere Frau trat zu uns herein. Ihre Augen funkelten uns hinter der Brille streng an. "Wir sind nun bereit für euch. Folgt mir", befahl sie. Ich drängte mich weiter nach vorne und stieß dabei einen dicklichen Jungen an, dem daraufhin seine hässliche Kröte schon wieder entwischte. Er sah mich empört an. Ich starrte ihn nur kalt an. Als würde ich mir von jemandem die Sicht versperren lassen, wenn ich zum ersten Mal die große Halle betreten würde. Die Professorin schaute mich vorwurfsvoll an. Ich lächelte scheinheilig. Kopfschüttelnd drehte sie sich zackig um und schritt uns voran in die Halle. Alle Augen schienen auf uns gerichtet. Mit hoch erhobenem Kopf schritt ich voran. Hinter mir hörte ich ein Mädchen etwas über die verzauberte Decke der Halle sagen. Sie hatte wohl ihre ganzen Schulbücher auswendig gelernt. So eine Streberin. Bestimmt würde sie eine Ravenclaw werden. Wir stellten uns in einer Reihe vor dem Lehrertisch auf. Die Professorin schwafelte irgendetwas von dem sprechenden Hut. Das wusste ich schon alles. Dumbledore hatte mir davon erzählt. Nun wurden wir der Reihe nach auf unsere Häuser verteilt. Ich wartete ungeduldig, bis mein Name aufgerufen wurde. "Jackson, Melody!", ertönte die Stimme der strengen Professorin. Zielstrebig ging ich nach vorne und setzte mich selbstsicher auf den Stuhl. Die Professorin setzte mir den alten Hut auf. Das eklige Ding rutschte sofort über meine Augen. "Soso. Eine kleine Jackson. Kommst du nach deinen Eltern oder nicht, ist hier die Frage. Natürlich hast du das Potenzial zu so viel mehr. Nur wohin soll ich dich jetzt stecken? Vielleicht SLYTHERIN!". Das letzte Wort brüllte er laut in die Halle hinaus. Ich atmete erleichtert auf. Gott sei Dank nicht Gryffindor. An einem Tisch ganz rechts brach Jubel aus. Mit spitzen Fingern setzte ich den alten Hut zurück auf den Stuhl und ging raschen Schrittes zu dem Tisch, wo der Applaus gewesen war. Ich setzte mich neben einen großen Jungen, der mich herablassend ansah. Ich starrte genauso herablassend zurück. Schließlich wandte er den Blick ab. Und ich folgte der Verteilung der Schüler weiter. "Malfoy, Draco!", wurde gerade aufgerufen. Und siehe da, es war der Junge mit den wunderschönen, atemberaubenden Augen... halt! Ich meinte den Jungen mit dem zurückgegelten platinfarbenem Haar. Kaum hatte der Hut seinen Kopf berührt, rief er auch schon: "SLYTHERIN!". Draco kam freudestrahlend zu unserem Tisch gelaufen. Mein Herz klopfte höher. Und: Ich konnte es nicht fassen, er setzte sich neben mich! "Hi", grüßte er. "Hi", murmelte ich. Oh mein Gott! Er hat mit mir geredet! Komm runter! Er hat dich nur gegrüßt. Aber auf eine nette Art und Weise. Er hat nur zwei Buchstaben gesagt! Jaja. Trotzdem. Nein! Keine Beziehungen! Der Potter-Junge wurde natürlich zur Freude von Dumbledore ein Gryffindor. Mit fettem Grinsen ging er zu seinem Tisch. Eingebildeter Arsch. Nach dem Essen wurden uns die Gemeinschaftsräume gezeigt. Unserer befand sich im Kerker, was ich persönlich ziemlich cool fand. An diesem Abend schlief ich rasch ein, nachdem ich die smaragdgrünen Vorhänge meines Bettes zugezogen hatte. So verlief mein erster Tag in Hogwarts.
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Eisprinz sucht Eisprinzessin (Draco Malfoy Fan-Fiction)
FanfictionDraco Malfoys drittes Schuljahr hat begonnen. Noch immer ist der Eisprinz von Slytherin der im Moment schlimmste Feind von Harry Potter. Noch immer ist er einsam. Und nur eine Person kann diese Einsamkeit erfüllen. Wer das ist? Lest es hier! Alle R...