Verwandlung

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Melody:
Schon wieder traf mich ein kleiner verzauberter Papierflieger an der Schläfe. Stirnrunzelnd faltete ich ihn auseinander, sorgsam darauf bedacht, dass Professor Lupin nichts mitbekam. Auf dem Zettel stand in fein säuberlicher Handschrift: Willst du dich mit mir treffen? Kein Date oder so. Nur ein Treffen unter Freunden. Bitte :*
Mir War sofort klar, dass es sich wieder um einen Zettel von Zabini handelte. Schon der dritte heute. Wütend drehte ich mich um. Grinsend saß er zwei Reihen hinter mir. Energisch schüttelte ich den Kopf in seine Richtung und formte mit den Lippen die Worte: "Geh doch mit deiner Schwester! ". Dadurch wurde sein Grinsen jedoch nicht kleiner. Langsam reichte es mir. Ich wandte mich wieder um und versuchte, wieder Anschluss zu finden zu dem, was Lupin gerade erklärt hatte. Alles in allem war er ja ein guter Lehrer. Jedenfalls besser als Quirrell oder Lockhart. Aber sein zerrissener Umhang und die abgewetzten Sachen ließen seine Erscheinung schwer leiden. Der nächste Papierflieger umkreiste mich und stupste mir in die Seite, bis ich ihn schließlich grob in der Luft fing und auffaltete. Auf dem Zettel stand: Komm schon, Prinzessin. Ich schade deinem Image schon nicht ;) Wenn du willst kannst du ja jemanden mitbringen. Draco kommt auf jeden Fall mit. Bitte sag ja! Draco würde auch kommen? Vielleicht könnte ich ja doch...Nein! Keine Beziehungen! Aber ein normales Treffen mit Freunden ging doch in Ordnung, oder? Zweifelnd warf ich einen Blick auf Zabini. Noch immer hatte er dieses dämliche Dauergrinsen auf den Lippen. Ich seufzte genervt. "Stimmt etwas nicht, Miss Jackson? ", riss mich Lupins Stimme aus den Gedanken. Was wollte der denn jetzt von mir? "Bei mir ist alles gut, "Professor" grinste ich ihn scheinheilig an. Eigentlich mochte ich ihn ja, aber leider war sein Lieblingsschüler ausgerechnet Harry Potter, der kleine Angeber. Er schnaubte kurz, warf mir einen vernichtenden Blick zu und ging wieder nach vorne um seinen Vortrag zu beenden. Nach der Stunde eilte ich sofort weiter. Als nächstes stand Verwandlung bei der ollen McGonagall an. Die nahm es mit den Regeln leider ziemlich genau. Ich hastete gerade durch einen Korridor, als mich plötzlich eine Hand am Arm packte und in den Schatten einer Wandnische zog. Ich wollte aufschreien, doch eine warme Hand legte sich auf meinen Mund und erstickte jedes Geräusch. Erst jetzt erkannte ich Zabini. Er nahm die Hand von meinem Mund, nachdem er sicher war, dass ich nicht schreien würde. "Verdammt, Zabini! Was soll das?", giftete ich ihn an. "Ich wollte nur wissen, ob du jetzt mit Draco und mir nach Hogsmeade gehst oder nicht. Und weil du mir ja nie zurück schreibst, musste ich dich ja persönlich erwischen", erklärte er. Ein diabolisches Grinsen stahl sich auf sein Gesicht, als er sich zu mir beugte. Sein Gesicht, nur wenige Zentimeter von meinem entfernt starrte er mich an. Ich schluckte. So nah War ich einem Jungen noch nie gewesen. "Also gut", lenkte ich seufzend ein. "Aber nur ein Butterbier!". Sein Grinsen wurde, wenn möglich, noch breiter. "Klasse!", freudestrahlend zog er mich mit sich mit in Verwandlung.

Draco:
Als Blaise mit Melody schließlich das Klassenzimmer betrat, da hoffte ich inständig, dass er sie doch noch hatte überreden können. Er sagte noch kurz etwas zu Melody, die mir einen schnellen Blick zuwarf, wobei ihre wunderschönen hellblauen Augen mich erneut in ihren Bann zogen. Endlich setzte er sich neben mich und grinste. "Und?", drängte ich ihn. "Hey Eisprinz, nur mit der Ruhe", zog er mich auf. Ich verdrehte die Augen. Nur weil ich zu vielen gemein war und die anderen Mädchen in Slytherin zu hässlich waren um einem Malfoy gerecht zu werden galt ich als unnahbar. Dabei, und das wusste Blaise, sehnte ich mich seit der ersten Klasse, seit meiner ersten Begegnung mit Melody danach, sie zu küssen, diese unglaublich weichen Lippen zu spüren...Was denkst du da schon wieder? Blaise riss mich aus meinen Gedanken, indem er mich anstupste. "Dich hat's ja voll erwischt", grinste er. "Halt's Maul", knurrte ich. Am liebsten hätte ich ihm sein dämliches Grinsen aus dem Gesicht geflucht. "Und?", fragte ich ungeduldig. Er sollte mir endlich eine Antwort geben! "Ich sag dir, was sie gesagt hat, wenn du zugibst, dass du verknallt bist", meinte er nur. Das konnte er nicht mit einem Malfoy machen! "Ich muss dir gar nichts sagen!", knurrte ich ihn an. Er hob beschwichtigend die Hände. "Was findest du überhaupt an ihr? Klar, sie ist süß, aber woher willst du wissen ob sie nicht ein Schlammblut ist?", fragte er mich. Hatte er Melody gerade Schlammblut genannt?! "WIE KANNST DU ES WAGEN?! SAG SO ETWAS NIE WIEDER!", brüllte ich ihn an. Ich War außer mir vor Zorn und War schon dabei meinen Zauberstab zu ziehen, als die blöde McGonagall mich festhielt. "Mister Malfoy! Bitte benehmen sie sich! Wir haben Unterricht!", schnorrte sie. "MIR EGAL, SIE ALTE SCHACHTEL!", fuhr ich sie an. Dann verließ ich wutschnaubend das Klassenzimmer. Wie hatte er es wagen können, sie Schlammblut zu nennen?! Aber dann wunderte ich mich über mich selbst. Wieso interessierte mich das so sehr? Ich selbst nannte doch beizeiten manche Schüler Schlammblüter. Vor allem diese blöde Streberin Granger. Warum also störte es mich bei ihr so sehr? Hinter mir hörte ich Schritte und vermutete fast, dass McGonagall mich nun umgehend zum Direktor bitten würde. Missmutig stapfte ich weiter. Plötzlich ergriff eine warme Hand meine Finger. Ein angenehmes Prickeln durchlief mich und ich drehte mich um und sah in Melodys wunderschöne, klare Augen. "Warte Draco!", bat sie mich. Ihr Atem ging stoßweise und heftig, als wäre sie gerannt. Ich blieb stehen. "Bitte Draco, komm zurück zum Unterricht. Ich möchte nicht, dass die McGonagall die eine Strafe aufbrummt". Irgendwie süß, dass sie mir nachgelaufen war. Natürlich hatte ich überhaupt keine Lust, zurück zum Unterricht zu gehen. Aber ich wollte Melody auch nicht enttäuschen. Ich seufzte tief. "Also gut", brummte ich. Da bemerkte ich, dass Melody immer noch meine Hand hielt. Ihre schlanken Finger waren mit meinen verschränkt. Sie folgte meinem Blick und errötete. Eilig zog sie ihre Hand zurück. Ihr Gesicht war wieder hart wie Stein. "Komm jetzt. Nicht, dass sie uns noch mehr Hauspunkte abzieht".

Eisprinz sucht Eisprinzessin (Draco Malfoy Fan-Fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt