Liebe kommt, wann sie will

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Diesmal eine Widmung für Jonuleit, der meine Geschichten fleißig liked und ich hoffe, dass du diese Geschichte geniest :)


Melody:

Die Gesichter der Anderen waren unbezahlbar als ich die prächtige rot-goldene Feder herausholte. EIn leichtes Lächeln huschte mir übers Gesicht, bevor ich wieder meine undurchschaubare Miene wieder aufsetzte. Schon kam Lupin ins Klassenzimmer. Sein Blick ruhte auf mir. "Miss Jacks...Miss Black, bitte kommen sie nachher zu mir", befahl er. Natürlich fing nun das große Getuschel an. "Hat er Black gesagt? So wie Sirius Black?" "Ich wusste ja schon immer, dass mit ihr etwas nicht stimmt!" Ich ignorierte einfach die Stimmen um mich herum und schrieb das erste Wort mit meiner Phönixfeder. Mit leuchtend roter Tinte erschien es auf dem Pergament: Rose. Weil mir nichts besseres einfiel. Wie wunderschön die feuerrote Tinte doch aussah. Plötzlich leuchtete die Schrift auf und ich starrte es erschrocken an. Immer heller leuchtete die Schrift. Dann erlosch das goldene Licht und auf meinem Pergament lag eine duftende rote Rose. Unglaublich! Die Phönixfeder war natürlich der magische Kern vieler Zauberstäbe, aber dass sie so starke Kräfte besaß, dass sie Dinge einfach so erschaffen konnte, wenn man sie aufschrieb war fantastisch. Bevor jemand anderes die Zauberei bemerkte, ließ ich die Rose in meiner Tasche verschwinden. Mit so einer Feder könnte ich alles bekommen. Aber das, was ich wirklich wollte, konnte ich mir nicht zaubern: Dracos Liebe. Wie sehr ich ihn vermisste. Seine Augen, seine Lippen, sein Lächeln, alles an diesem perfekten Menschen fehlte mir. Ich musste mühsam meine Tränen unterdrücken, als ich daran dachte, wie er mich letztens abgewiesen hatte. In dieser Stunde fiel es mir schwer, mich zu konzentrieren. Ständig musste ich an Draco denken. Jedes Mal, wenn ich zu dir komme denkst du an Draco! Langsam nervt's ein bisschen. Es zwingt dich ja keiner, in meinem Kopf zu sein. Schon gut. Denk lieber drüber nach, was Lupin von dir will. Ich habe nämlich nicht das Gefühl, dass er mit dir über Einhörner reden will. Ich auch nicht. Die Stunde dauerte gefühlt mehrere Stunden. Endlich erlöste uns Professor Lupin. Sonst mochte ich seinen Unterricht, auch wenn ich das nie zugegeben hätte, aber heute kam es mir vor, als würde ich auf glühenden Kohlen sitzen. Ich blieb noch sitzen, bis alle anderen Slytherins und Gryffindors verschwunden waren. Erst dann stand ich auf und begab mich zu Lupins Tisch. Er sah nicht auf sondern gab mir nur zu verstehen, mich zu setzen. Also nahm ich mir einen der harten Holzstühle und zauberte mir, wie ich es auch sonst immer machte, ein weiches grünes Kissen auf die harte Sitzfläche. Ich setzte mich und betrachtete den Mann vor mir. Eigentlich sah er nicht schlecht aus. Seine Augen hatten einen wunderschönen Braunton. Dass die Haare ihm verspielt in die Stirn hingen, verlieh ihm ein verwegenes Aussehen. Nur der Schnurrbart in seinem hübschen Gesicht störte ein bisschen. Nach einer intensiveren Betrachtung wirkte er ziemlich niedergeschlagen. "Miss Black. Woher wissen sie, wie ihr richtiger Nachname lautet?", fragte er geradeheraus. Also antwortete ich ihm ehrlich: "Mein Onkel Nathaniel hat es mir erzählt". Sein Gesichtsausdruck sprach Überraschung aus. "Nate?", fragte er ungläubig. Nate? So hatte auch Sirius ihn genannt. Mit misstrauisch zusammen gekniffenen Augen musterte ich ihn. Er schien ganz in Gedanken versunken zu sein. Mit einer Stimme, die wohl desinteressiert klingen sollte, die jedoch verriet, wie viel es ihm wirklich bedeutete, fragte er nach Sirius. Ich wusste nicht, ob ich ihm anvertrauen konnte, dass Sirius auf der Flucht war. Am Ende würde er mich beschuldigen, mit ihm gemeinsame Sache zu machen. "Von Da...Sirius weiß ich nichts", verbesserte ich mich schnell. Lupin sah mich einen Moment mit undefinierbarer Miene an. "Melody, du musst vielleicht noch etwas wissen: Damals in der Schule waren Tatze und ich sehr eng befreundet. Und es ist so, dass ich dein Pate bin", verkündete er mir. Mit Tatze meinte er sicher Dad. Nathaniel hatte ihn auch schon so genannt. "Aha", sagte ich nur. Er sah mich nachdenklich an. "Du siehst beiden ziemlich ähnlich. Deine Mutter und dein Vater wären sicher sehr stolz auf dich. Was mich aber ziemlich wundert ist, woher du diesen Phönix hast. Ich glaube nicht, dass eine Schülerin ganz alleine einen fangen kann", hakte er nach. "Ich habe ihn geschenkt bekommen", gab ich schlicht zurück. Er runzelte die Stirn. "Von wem?". Ich biss mir auf die Unterlippe. Was sollte ich nur sagen? Die Wahrheit? Seh ich aus wie ein verdammter Gryffindor, dass ich jedem die Wahrheit über meine dunkle Seele sagen muss? Touché. Na also. "Ich weiß es nicht", verleugnete ich. Misstrauisch sah er mich an. Doch nicht einmal er konnte meine perfekte Fassade durchschauen. "Von wem du diese Ernsthaftigkeit nur hast..."", dachte er laut nach. "Von Sirius auf jeden Fall nicht", brach es aus mir heraus. Er sah mich kurz an. "Nein", murmelte er. Etwas lauter sagte er dann:"Gut, du kannst gehen". Ich nickte ihm noch kurz zu und erhob mich dann. Mit einem Schlenker des Zauberstabs ließ ich das Sitzkissen verschwinden. Dann schnappte ich mir meine Sachen und verschwand raschen Schrittes aus dem Klassenzimmer. Ich erklomm gerade die Stufen zu Wahrsagen, als mich jemand am Ärmel festhielt. Sofort schlug mein Herz höher. Hinter mir stand Draco. Sein Gesicht war eine einzige unbewegte Maske. "Hallo", murmelte er. "Hallo", erwiderte ich kalt. "Was gibt's?". Er sah mich an. Diese wunderschönen Augen! Beruhig dich, du bist sauer! Stimmt. Aber ich vermisse ihn auch so! Oh mann, Mädel. "Du bist also wirklich Sirius Blacks Tochter?", fragte er. Ich nickte bekräftigend. Er blieb stumm. "Mel, es tut mir leid, dass ich so abweisend zu dir war, aber ich bin nur eine Gefahr für dich und ich möchte nicht, dass jemand dich wegen mir verletzt", erklärte er. Das war sein Grund gewesen, mich so zu behandeln? So eine dumme Kleinigkeit? Und deswegen hatte er uns ins Unglück gestürzt? Mir traten Tränen in die Augen. Mit voller Kraft schlug ich ihn auf die Wange. Ein Handabdruck zeichnete sich deutlich auf ihr ab. Er sah mich erschrocken an. Mir liefen die Tränen in Sturzbächen über die Wangen. Doch gleich darauf tat es mir wieder leid. Um ihm zu zeigen, zu beweisen, wie sehr ich ihn liebte, warf ich mich um seinen Hals und küsste ihn mit all meiner Leidenschaft. Ich versuchte, alle Gefühle, die ich über Wochen zurückgehalten hatte, in diesen Kuss zu legen. Draco stand völlig überrumpelt da. "Vergeben", flüsterte ich. Da schlang er seine Arme um mich und hielt mich einfach nur fest. Ich hatte vergessen, wie schön es war, von ihm im Arm gehalten zu werden. Wie gut es tat, seine Wärme zu spüren. Die Schneeflocke um meinen Hals erwärmte sich so sehr, dass es brannte. Meine Liebe zu Draco hatte sich in der Zeit unserer Trennung nur verdoppelt. "Ich liebe dich so sehr, Draco, du darfst mich nie wieder verlassen", flüsterte ich. "Nie wieder!", versprach er und hauchte mir einen Kuss auf die Wange. Wie lange wir so eng umschlungen dastanden wusste ich nicht, und es war mir egal. Er hielt mich fest und gab mir die Liebe, die ich vermisst hatte. Ganz nebenbei hörte ich Schüler über die Treppen nach unten laufen. Doch ich blieb in Dracos Armen sicher und geborgen. "Alter, müsst ihr überall rummachen?", beschwerte sich das Wiesel. Draco und ich nickten uns nur grinsend zu und antworteten im Gleichtakt, indem wir ihm einen Pickelfluch auf den Hals jagten. Sofort schossen eklig rote und gelbe Pusteln aus seinem Gesicht. "Du solltest damit besser zum Arzt gehen", flötete ich zuckersüß. "Sofern du dir einen leisten kannst", feixte Draco. "Malfoy, du gehst echt zu weit!", mischte sich nun Granger ein. "Halt's Maul, Schlammblut!", knurrte Draco. Da sprang Weasley plötzlich auf ihn los und riss ihn zu Boden. Er schlug auf meinen Freund ein. "Ron!", kreischte Granger. Doch er schlug in blinder Wut weiter auf Draco ein. Mit meiner gesamten Kraft versuchte ich das Wiesel von Draco herunter zu ziehen. Doch er schien wirklich wütend zu sein. Also blieb mir nichts anderes, als meinen Zauberstab zu ziehen. Ich hatte noch keinen Zauber gesprochen, da funkte zwischen den Beiden etwas auf. Etwas kleines weißes stieß Weasley von Draco weg. Er knallte mit voller Wucht an die Wand und rappelte sich mühsam wieder hoch. Ungläubig starrten er und ich auf das weiße Etwas, das Draco beschützt hatte und nun wieder als normale Schneeflocke an seinem Lederband baumelte. Er trug meine Kette also immer bei sich. Und nun hatte sie ihn mit der Kraft meiner Liebe verteidigt. Auch Granger starrte fasziniert auf die Kette. Draco richtete sich auf. "Davon wird mein Vater erfahren, Weasley!", drohte er. Dann umfasste er meine Hand und zog mich weiter. Ich warf noch einen Blick zurück und sah Potter und Granger den beinahe unverletzten Weasley stützend verschwinden. Ich hingegen bestand darauf, meinen armen Draco mit ins Mädchenklo zu ziehen und ihm das Blut mit einem nassen Tuch abzuwischen. So vorsichtig wie möglich säuberte ich sein Gesicht um ihm nicht wehzutun. Er sah mich dabei unablässig an. Ich spürte, wie mein Indikator die Form veränderte. Ich zog ihn unter meiner Bluse hervor. Statt der kleinen Sonne hatte er die Gestalt eines silbernen Herzens angenommen. Ich lächelte Draco an. Er lächelte zurück. Dann küssten wir uns wieder. Endlich hatte ich ihn wieder.

Eisprinz sucht Eisprinzessin (Draco Malfoy Fan-Fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt