Das Eisprinzenpaar

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Melody:

Ungeduldig wartete ich, bis keines von den anderen Mädchen mehr wach war. Besonders Pansy Parkinson war um diese späte Zeit noch erschreckend lebendig gewesen. Doch nun verstummte auch ihr schrilles Gekicher und kurze Zeit später hörte ich ihr Schnarchen. Endlich konnte ich es wagen, aufzustehen. Im Nachthemd schlich ich mich zur Tür und zog sie leise auf. Erst als sie hinter mir wieder ins Schloss fiel, atmete ich auf. Da zog mich Draco auch schon in eine stürmische Umarmung. Er hob mich hoch und trug mich nach unten auf eines der Ledersofas im Gemeinschaftsraum. Ich musste mir ein glückliches Lachen verkneifen. Spielerisch warf mich Draco auf das Sofa und hockte sich über mich. Sofort begann er, mich zu küssen und mit den Händen durch meine Haare zu fahren. Ich kicherte leise und küsste zurück. Irgendwann hörte er kurz auf, mich zu küssen und sah mich grinsend an. "Hey. Stimmt was nicht?", fragte er mich. Seine Miene wurde hart. "Hat dich jemand wegen mir bedroht?". "Ja. Aber das ist mir ehrlich gesagt egal. Es geht um was anderes", beschwichtigte ich ihn. Sofort nahm sein Gesicht einen besorgten Ausdruck an. "Was ist denn?". Also erzählte ich ihm von dem Brief, der nur mit N.B. unterzeichnet war. Und ich zeigte ihm den Ring, der ihm ein Stirnrunzeln entlockte. "Wenn ich mich nicht irre, dann ist das ein Hinweis", meinte er. "Aber worauf?", fragte ich verzweifelt. Er sah mich ernst an und zeigte mir eine kleine Gravur auf der Innenseite des Rings. Sie zeigte so etwas wie ein Familienwappen. Hilflos sah ich ihn an. "Wessen Wappen ist das?", murmelte ich mehr zu mir selbst. Draco hob mit leichtem Lächeln mein Kinn an, sodass ich gezwungen war, ihn anzusehen. "Wir werden es herausfinden", versprach er mir. "Erinnerst du dich noch, was ich dir versprochen habe?", fragte er mich flüsternd. "Ja", schmunzelte ich. Er grinste zurück. "Ich gehöre ganz dir", wisperte er. Ich stand auf und schubste ihn auf das Sofa. Dann setzte ich mich auf ihn und kuschelte mich hin. "Mir reicht es, wenn ich bei dir sein kann", flüsterte ich. Ich spürte seine Hand auf meiner Schulter ruhen und legte meine Hand auf seine Brust. Wie glücklich ich doch war. Ich hätte hier ewig liegen können. Doch er schob mich leicht von sich weg und deutete auf das Fenster. Draußen graute bereits der Morgen und die Sonne sandte zögerlich ihre ersten Strahlen über den orange-roten Himmel. Seufzend drückte ich ihm einen letzten Kuss auf die Lippen, bevor ich mich zurück in den Schlafsaal schlich. So leise wie möglich zog ich meinen letzten nicht in Fetzen zerrissenen Umhang aus den Tiefen meines Koffers. Erst, als ich ihn umgelegt und die grün-silber gestreifte Krawatte festgezurrt hatte, warf ich einen Blick in den Spiegel. Fast erschrak ich vor mir selbst. So dicke Augenringe hatte ich noch nie gehabt. Ach, was solls. Mich starren eh alle an. Also ist es eh egal. Aber für Draco wollte ich schon gut aussehen. Also zauberte ich mir Concealer aus meinem Koffer herbei und trug ihn mit Hilfe meines Zauberstabs auf. Schon besser. "Accio Stundenplan", rief ich. Sofort flatterte das Pergament herbei und ich las, dass ich in der ersten Stunde gleich Zaubertränke mit den Gryffindors hatte. Na toll. Dieser Tag fing ja schon mal gut an. Aber wenigstens würde Draco an meiner Seite sein. Auch, wenn wir natürlich nicht die ganze Zeit Händchen halten konnten. Wir würden weiterhin unsere Show aufrecht erhalten. Als Eisprinz und Eisprinzessin von Slytherin. Du wirst schon wieder poetisch. Sorry. Als ich endlich auch meine Schulbücher in der Schultasche verstaut hatte, machte ich mich wieder auf den Weg zu Draco. Er stand bereits unten lässig wie eh und je an eine Säule gelehnt und musterte mich. "Können wir? ", fragte er ausdruckslos. Sein Gesicht glich einer Maske. Auch ich setzte mein Pokerface auf und antwortete nur mit einem Schulterzucken. Als wir uns im Gleichschritt auf den Weg machten zischte mir Draco aus dem Mundwinkel zu: "Wusstest du übrigens, dass damals, im Zug das kleine Potterbaby wegen den bösen Dementoren in Ohnmacht gefallen ist?". Ich musste mich sehr bemühen um nicht laut los zu lachen. "Wirklich?", fragte ich. Er nickte. "Und beim letzten Quiddichspiel hat es ihn vom Besen gehauen", erzählte er. Wie dumm. Geschieht ihm recht. Du sag mal? Was ist? Vielleicht können wir Potter ja mal so richtig verarschen... Gute Idee. Danke. "Hey Draco?". "Was denn?". "Wollen wir Potter vielleicht mal zeigen wo sein Platz ist?", fragte ich mit einem diabolischen Grinsen, das mein Gesicht zierte. "Da sag ich nicht nein. Was schwebt dir vor?", fragte er ebenfalls grinsend. Also flüsterte ich ihm meinen Plan ins Ohr. Am Ende grinste er höchst zufrieden: "Genial!". Schon standen wir vor dem Eingang zu Snapes Reich. Der Weg war mir so unendlich kurz vorgekommen mit Draco an meiner Seite. Die meisten Gryffindors warteten bereits darauf, dass Snape in den Kerker gerauscht kam. Und natürlich starrten alle auf das Eisprinzenpaar. Nämlich uns. "Alter! Malfoy hat 'ne Freundin! ", hörte ich Potter zu Weasley sagen. "Ja Potter. Im Gegensatz zu dir. Aber ist ja klar. Wer möchte schon gerne mit dir eine Beziehung?", stichelte ich. Er warf mir einen bösen Blick zu und drehte sich wieder um. "Die passt perfekt zu ihm", hörte ich Schlammblut Granger murmeln. Unauffällig lächelte ich Draco zu. Ja. Wir passten perfekt zusammen. Hör auf damit! Ich darf von meinem Freund träumen wann ich will! Aber ich muss das alles mit anhören. Ist ja gut. Nerv nicht rum. Außerdem... doch ich wurde in meinem Gedanken unterbrochen als Snape schlecht gelaunt wie immer in den Kerker gerauscht kam. "Miss Jackson! Mir fehlt noch ihr Aufsatz über den Trank des Ruhmes", bellte er. Eilig holte ich das Pergament aus meiner Tasche und reichte es ihm mit gefälschtem Lächeln. Er nahm ihn und drehte sich zackig zum Pult um. "Nun schlagen Sie Seite 394 im Buch auf", kommandierte er. Die Stunde verging noch quälender als sonst. Weil ich mich die ganze Zeit danach sehnte, Draco endlich wieder küssen zu können.

Eisprinz sucht Eisprinzessin (Draco Malfoy Fan-Fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt