Winkelgasse

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DANKE DANKE DANKE FÜR DIE VIIIIIELEN READS!!!!!!!!!!!!!

Melody:

Ziemlich früh wachte ich auf und weckte Draco auch gleich mit einem Kissen auf, das ich ihm ins Gesicht warf. "Wach auf!", lachte ich. Er grummelte leise und drehte sich im Bett herum. Ich warf mich auf ihn und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. Endlich schlug er die Augen auf. Breit grinsend küsste er zurück. Meine Haare fielen in sein Gesicht, als wir uns so nahe waren. "Guten Morgen", nuschelte er verschlafen, was eher wie "Gunmoan", klang. "Steh auf, Schlafmütze", lachte ich. Ich kam bereits fertig frisiert und in ein rotes Shirt gekleidet aus dem Bad, als er sich endlich aus dem Bett bequemte. Mit der verstrubbelten Frisur sah er sogar noch süßer aus, als es eh schon der Fall war. Er tapste barfuß zum Schrank und zog irgendein Hemd heraus. Es hatte eine komisch gelbe Farbe. Ohne lange zu überlegen, riss ich ihm das Teil aus den Händen. Stattdessen drückte ich ihm ein schwarzes Teil in die Arme. Er grummelte leicht. Doch er zog es sich widerstandslos an. Unterdessen wartete ich bereits ungeduldig an der Tür. Als er fertig war, scheuchte ich ihn vor mir her nach unten. Dort wartete in der Küche bereits Narzissa mit dem Frühstück. "Guten Morgen!", rief ich gut gelaunt. "Morgen, ihr Beiden! Habt ihr Hunger?", lächelte sie. Bekräftigend nickte ich mit dem Kopf. Sie stellte uns jeweils ein dampfendes Rührei vor. Beim Anblick des Essens wurde wohl auch Draco etwas wacher. Er schaufelte das Ei in sich hinein. "Oh Bitte, Draco", mahnte ich ihn in missbilligendem Tonfall "Du siehst beim Essen schon genauso unappetitlich aus wie Weasley!". Er machte Würgegeräusche. Mit angeekelt verzogenen Lippen sah er mich an. Dieses Gesicht sah verdammt süß an ihm aus. Leise kichernd aß ich mein Frühstück fertig. Danach sah ich den Hauselfen zu, die flink um unsere Füße wuselten und die Teller abräumten. Etwas mitleidig betrachtete ich die abgewetzten Küchentücher der mageren Gestalten, deren ledrige Haut sich über kaum mehr als ein paar Knochen spannte. Aus ihren großen Augen sprach reine Angst. Gerne hätte ich gesagt, dass ich mich verhalten hatte wie ein echter Slytherin und die Hauselfen, diese minderwertigen Kreaturen ignoriert hatte. Aber das war nicht der Fall. Diese armen Geschöpfe taten mir leid. Ich brach ein kleines Stück von meinem Brot ab und reichte es einem kleinen Hauselfen, der neben mir vorbeihuschte. Mit großen überraschten Augen sah er mich an. Er wagte es nicht, das kleine Stückchen Brot entgegen zu nehmen. Ich drückte dem zierlichen, leicht überfordert scheinenden Wesen die Brotkante in die klauenartigen ledrigen Finger. Nachdem ich dem Hauselfen noch einmal zugezwinkert hatte, wandte ich mich wieder Draco zu. Zum Glück schien er nichts bemerkt zu haben. Sonst hätte er noch auf den abwegigen Gedanken kommen können, ich wäre in Gryffindor besser aufgehoben als in Slytherin. Stimmt das nicht auch? Ist dieser Gedanke wirklich so abwegig? Vielleicht redete ich mir das nur ein. Aber mein Herz schlug für Slytherin. "Bist du fertig?", fragte Narzissa und riss mich so aus meiner Gedankenwelt. Ich nickte. Gleichzeitig standen Draco und ich auf. Seine Mutter geleitete uns zum großen Kamin im Salon. Dann drückte sie uns eine kleine silberne Schale mit Flohpulver in die Hand. Ich nahm mir eine Prise. Diese Art zu reisen mochte ich lieber als apparieren. Draco nahm noch einmal kurz meine Hand und lächelte mich an, bevor ich in den Kamin ging, in dem locker zwei Trolle nebeneinander Platz gehabt hätten. "Winkelgasse!", rief ich laut. Grünliches Feuer flammte um mich herum auf. Ich fand mich in der belebten Straße wieder, in der ich mich sofort wieder heimisch fühlte. Geistesgegenwärtig trat ich einen großen Schritt zur Seite, sodass Draco nicht auf mir landen würde. Kaum war er da, schnappte er meine Hand und zerrte mich in einen kleinen Laden. Hier herrschte große Aufregung. Zwischen der brodelnden Menschenmasse fühlte ich mich sehr unbehaglich. Draco drängte sich einfach durch die Leute hindurch und verschwand aus meinem Sichtfeld. Ich hingegen wurde von der Menge hin und hergeworfen und mehr als einmal bekam ich schmerzhaft einen Ellbogen in die Seite. Jemand schubste mich so fest von links, dass ich Gefahr lief, hinzufallen. In einem angeborenen Reflex hielt ich mich am nächstbesten greifbaren Gegenstand fest, den ich zu fassen bekam. Wie ich gleich darauf erschrocken bemerkte, war dieser Gegenstand niemand anderes als Harry Potter. Er grinste mich gehässig an. Mit möglichst aristokratischer Miene musterte ich ihn abfällig und versuchte, mir diese Peinlichkeit, die ich empfand nicht anmerken zu lassen. "Vorsicht", warnte er mich, ein paar Sekunden zu spät. "Und? Bist du immer noch glücklich mit deinem Traumprinzen?", fragte Weasley. Natürlich konnte Potter nicht ein einziges Mal sein kleines rothaariges Schoßhündchen zuhause lassen. Ich sah ihn abschätzig an. "Wüsste nicht, was es dich angeht, Weasley", erwiderte ich kühl. "An deiner Stelle würde ich lieber schauen, dass du selbst eine Freundin findest. Aber bevor das passiert bist du sicher schon Milliadär". Das alles warf ich ihm mit einem gehässigen Blick auf den zerschlissenen abgetragenen Umhang, den er trug an den Kopf. Dann stolzierte ich, nicht wenig stolz auf meine Antwort, aus dem Laden. Draußen lehnte ich mich an die Außenmauer des Gebäudes und wartete auf Draco. Er ließ sich einige Zeit, bevor er wieder aus dem Laden herauskam. "Was hast du denn gekauft? ", fragte ich wissbegierig. Doch er lächelte nur geheimnisvoll. "Nicht so wichtig. Ach ja! Ich soll dir noch was von meinem Vater geben". Damit zog er ein kleines Päckchen aus seinem Umhang. Zögerlich nahm ich es entgegen. "Du sollst es erst öffnen, wenn du und ich getrennt sind und du zu mir willst", erklärte er mir. Das verwirrte mich noch mehr. Wieso sollten Draco und ich je getrennt sein? Doch ich wollte nicht gegen eine Anweisung vom Vater meines Freundes verstoßen, also ließ ich das kleine braune Päckchen in meiner Tasche veschwinden, obwohl meine Neugier mich fast um den Verstand brachte. Draco und ich spazierten durch die sommerliche Winkelgasse und besorgten unsere Sachen. Mit dem Arm voller neuer Schulbücher für die vierte Klasse kamen wir aus Flourish & Blotts. Nun brauchten wir nur noch einen Festumhang für Draco und ein Ballkleid für mich. Ich wollte bereits Madame Malkins Anzüge für alle Angelegenheiten betreten, da zerrte mich Draco plötzlich in einen anderen Laden. Im Nu fand ich mich zwischen einem Haufen Tüll, Seide und Rüschen wieder. "Amy?", rief Draco zischen all dem Stoff hindurch. "Ich komme!", flötete eine helle, glockenähnliche Stimme zurück. Eine kleine untersetzte, dürre Frau mit riesiger krauser blonder Haarmähne bahnte sich einen Weg zu uns. "Ah, Draco, Schätzchen. Schön dass du da bist!", sie gab ihm ein Küsschen links und rechts auf die Wange. Ein stechendes Gefühl der Eifersucht machte sich in mir breit. Dann wandte sich die kleine Frau an mich. "Oh Kindchen. Sie sind wohl Dracos Freundin? Ja! Oh wie schön!". Sie klatschte in die Hände und schien ganz ergriffen von meinem Anblick. Etwas verwirrt sah ich sie an. Diese Frau redete wie ein Wasserfall! Unaufhörlich drangen Worte aus ihrem Mund und mein Gehirn brauchte etwas länger, um diese Vielzahl an Informationen zu verarbeiten. "Äh... ja. Ich bin Melody", stellte ich mich selbst vor. Die kleine Frau zog mich mit erstaunlicher Kraft zu sich herunter, drückte mir zwei Küsschen auf die Wangen und grinste mich breit an. Etwas verwirrt und hilfesuchend sah ich zu Draco. "Mel, das ist Amylis. Meine persönliche Stylistin", machte er uns miteinander bekannt. "Nenn mich bloß nicht Amylis. Ich bin Amy. Und nein, Draco, ich bin nicht nur deine persönliche Sklavin. Natürlich biete ich auch anderen meine helfende Hand an. Zum Beispiel weiß ich aus sicherer Quelle, dass deine süße kleine Freundin noch ein Ballkleid braucht", rauschte sie herunter. Süße kleine Freundin? Und das, obwohl ich sie um mindestens einen Kopf überragte? Stirnrunzelnd betrachtete sie mich. Sie schnippte mit den Fingern und ein magisches Maßband flog herbei und wickelte sich um meine Taille. Dann um meinen Hals, um meine Brust und schließlich um meine Fußknöchel. "Bitte die Arme ausstrecken, Liebes", flötete Amy. Ich tat wie mir geheißen. Draco stand die ganze Zeit lässig mit verschränkten Armen an einen Kleiderständer gelehnt und beobachtete mich mit amüsierter Miene. Ich streckte ihm die Zunge heraus. Endlich ließ das Maßband von mir ab und sauste zurück zu dem Regal, wo es gelegen hatte. Es quoll vor lauter Zeug fast über. Interessiert besah ich mir eine verzauberte Nähnadel, die an einem hellroten Kleid herumnähte. Das Kleid war wundeschön. Um die weite Taille hatte es geraffte Rüschen, die mit kleinen Pailetten bestickt waren. Der Saum wies kleine hauchzarte Muster auf. Andächtig strich ich über den Stoff. "Oh ja. Ein Meisterwerk, nicht wahr? Ich habe es selbst entworfen. Eine kleine Spielerei. Aber keine Sorge, meine Süße, dein Kleid wird bestimmt genauso schön. Mit so wunderschönen Farbtönen kann ich bei dir arbeiten. Zu schwarzem Haar sieh einfach alles gut aus. Und diese blauen Augen können einen einfach verzaubern. Ja, mein Kind, dein Kleid wird wahrhaft wundervoll an dir aussehen!", quasselte sie. Ich schluckte. "Sie machen mir auch so ein Kleid?", fragte ich ungläubig. Ein so wunderschönes Kleid wie das vor mir? Nur für mich? DIe kleine Frau nickte eifrig. "Oh ja. Und weil du Dracos Freundin bist, gebe ich dir sogar Rabatt. Aber was interessiert es dich. Schließlich bezahlt ja Lucius dein Kleid", schwafelte sie. Ich schluckte und sah Draco an. Auch er wirkte überrascht. "Wirklich?", fragte er mit brüchiger Stimme. Amy nickte, wobei ihr Kopf auf den Schultern hin und herwackelte wie ein bockiger Besen. "Oh ja. Er hat mir eine Eule gesandt. Und in dem Brief stand, er würde dein Kleid bezahlen, Herzchen. Ist wirklich nett von ihm, nicht? Aber ich kann mir schon denken, dass er froh ist, wenn sein Sohn eine so perfekte Freundin hat. Ach, wie doch die Zeit vergeht! Ich denke, ihr solltet wieder los! Das Kleid und deinen Anzug, Draco schicke ich euch selbstverständlich per Eule. Zurechtmachen kannst du dich ja selbst, oder Herzchen?", fragte sie. "Ähm...", stotterte ich. Mit Schminke kannte ich mich ehrlich gesagt nicht so gut aus. Es schien mir immer eher so ein Muggelmädchenritual zu sein. "OH nein. Ich kann es mir schon denken. Na gut, meine Liebe. Pass auf: Du kommst am Abend vor dem Ball zu mir und ich mache dich hübsch. Dann schleichst du dich ins Schloss zurück". Ich nickte leicht überfordert. "Also tschüss, ihr Lieben. Bis bald", scheuchte sie uns hinaus. Draco und ich spazierten durch die abendliche Winkelgasse. Die Luft hatte deutlich abgekühlt. Ich fröstelte leicht. "Wir sind bald zuhause", versprach Draco. An der Ecke wartete bereits Narzissa auf uns. Sie nahm uns an die Hände und apparierte mit uns ins Anwesen der Malfoys. Draco und ich zogen uns um und schliefen auch ziemlich bald Arm in Arm ein.

Eisprinz sucht Eisprinzessin (Draco Malfoy Fan-Fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt