„I am not a product of my circumstances. I am a product of my decisions.“ - Stephen Covey
F A Y E
Zitternd schob ich meine kalten Hände in meine Jackentaschen. Ich sollte mir eine dickere Jacke besorgen, bevor der Winter über uns hereinbrach. Ich zog die Schultern hoch und dachte an gerade eben zurück.
Nachdem wir alle zusammen Brooke's Zimmer wieder aufgeräumt hatten, hatten wir uns schnell von ihr verabschiedet und ihr viel Spaß gewünscht. Wir wollten Levin nicht unbedingt in die Quere kommen und ihn noch in eine unangenehme Situation bringen - auch wenn Lynn gerne seinen Gesichtsausdruck gesehen hätte, wenn er auf Brooke getroffen wäre. Und ich musste zugeben, ich hätte diesen Gesichtsausdruck auch gerne gesehen.
Levin war ein ziemlich beliebter Junge aus dem Jahrgang über uns - und Brooke eigentlich total das Gegenteil. Nicht das sie unbeliebt wäre, sie war einfach nur unheimlich schüchtern was Jungs betraf, während Levin eben ein totaler Mädchenschwarm war. Ich musste zugeben, eigentlich hielt ich nicht viel von ihm. Ich wusste wirklich nicht, was Brooke an ihm fand - außer, dass er mit seinem gut gebauten Körper, den immer verwuschelten sandfarbenen Haaren und den meeresblauen Augen vielleicht ganz gut aussah. Aber seltsamerweise hatte ich das Gefühl, dass Levin wirklich was an ihr fand - und solange er Brooke glücklich machte, konnte ich nicht viel an ihm aussetzen.
Ich stand nun wieder an der Bushaltestelle, nur diesmal auf der anderen Straßenseite. Es war schon dunkel und ich schien die Einzige in der Gegend zu sein, die sich zu dieser Zeit hier herumtrieb. Ich warf kurz einen Blick auf mein Handy und war froh zu sehen, dass der Bus jeden Moment kommen müsste. Genauer gesagt, hatte er sogar zwei Minuten Verspätung. Ich erschauderte unfreiwillig und ließ meinen Blick umherschweifen. Wieso musste es im Winter eigentlich immer schon so früh dunkel werden? Ich mochte die Dunkelheit noch nie so wirklich. Früher - als kleines Kind - hatte ich wirklich extrem Angst im Dunkeln. Damals hatte mein Bruder mich nachts immer mit in sein Bett geholt, wenn er gehört hatte, dass ich wach lag und weinte. Mit dem Alter ließ das zum Glück nach, bis ich irgendwie meine Angst halbwegs im Griff hatte.
Genau in den Moment kamen Scheinwerferlichter um die Straßenecke, die ich schnell dem Bus zuordnen konnte. Ich atmete erleichtert durch und stellte mich langsam an den Straßenrand. Ich bereitete mich innerlich auf einen leeren Bus vor, wo ich mich entspannt auf einen Sitzplatz hätte setzen können. Doch als ich dem Busfahrer meine Busfahrkarte zeigte und an ihm vorbei in den Gang des Busses ging, zerplatzte meine Vorstellung von einer ruhigen, entspannten und sitzenden Busfahrt.
Der Bus war proppevoll. Wirklich proppevoll. Auf den ersten Blick konnte ich keinen einzigen freien Platz erkennen und meine Laune sank. Als mein Blick die hinteren Reihen des Busses auf der Suche nach einem freien Platz erreicht hatten, riss ich die Augen auf, mein Mund war ungläubig geöffnet. Mich traf der Schock - mich riss es beinahe von den Füßen. Ich konnte meinen Augen wirklich nicht trauen und blinzelte ein paar Mal, bis ich mir wirklich sicher war, dass ich mir nichts einbildete. Fast schon panisch schaute ich woanders hin und versuchte noch irgendwo einen freien Platz zu erspähen - doch keine Chance. Nur der Platz, vor der allerletzten Reihe im Bus - neben ihm - war frei. Unruhig riss ich mich von seinen provokant aufblitzenden Augen los.
Ich spürte, wie meine Handflächen anfingen zu schwitzen und schluckte, weigerte mich, noch einmal in seine Richtung zu blicken. Plötzlich machte der Bus einen Ruck und fuhr einfach los - peinlicherweise verlor ich dadurch mein Gleichgewicht und stolperte nach hinten. Hastig griff ich nach einer der Stangen über meinem Kopf und konnte noch gerade so meine Balance wiedergewinnen, bevor ich umgefallen wäre.
Peinlich berührt schaute ich nach unten, wodurch meine Haare mein wahrscheinlich schon rot angelaufendes Gesicht verdeckten. Ich konnte schon beinahe die Blicke der Leute auf mir spüren, die sich über mich lustig machten oder sich fragten, warum ich mich nicht einfach neben den jungen Mann setzte. Warum ich lieber stand, als mich neben den tattoowierten Kerl hinzusetzen.
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Danger ↣ l.t
Hayran Kurgu»Du musst dich von mir fernhalten, ich meine es Ernst.« »Aber ich will mich nicht mehr von dir fernhalten!« »Verdammt Faye, ich sollte dich umbringen! Ich sollte dir die beschissene Kehle durchschneiden, bis du elendig verreckst, also geh' jetzt! Ve...