Schuldgefühle || Rotpilz

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Ally p.o.v.

Als ich meine Augen leicht öffne sehe ich, dass ich offensichtlich in einem krankenhaus bin.
Ich drehe meinen Kopf leicht und sehe, dass ein fremder junge meine Hand hält, schnell ziehe ich sie weg.

"Du bist wach! Sie ist wach!"
Ich sehe mich weiter um und erkenne meine Mutter:
"Ally! Ich bin so froh, dass du wach bist!"

Ein Arzt kommt in den Raum:
"Allessya! Schön dass du wach bst, fühlst du dich gut genug, um ein paar fragen beantworten zu können?"
"Äh ja..."
"Gut, kennst du diese Frau?"
Er zeigt auf meine Mutter
"Ja, das ist meine Mutter"
"Sehr gut, und diesen jungen Mann?"
Er zeigt auf den fremden Typ, welcher ziemlich fertig mit der Welt aussieht
"Nein, ich kenne diesen jungen nicht"

Sofort steigen ihm Tränen in die Augen und er steht auf, um aus dem Raum zu gehen.

"Allessya, es tut mir sehr leid aber ich muss dir etwas mitteilen."
Er erzählt mir, was passiert ist, dann macht er eine Pause:
"Bei dem Unfall hast du anscheinend die Erinnerung an sämtliche Personen verloren. Du kannst dich wohl nur noch an deine Familie erinnern, sonst an niemanden."
"W-was?"
"Es tut mir sehr leid... Die gute Nachricht ist jedoch, dass du wieder nach Hause kannst."
Ich Nicke und stehe vorsichtig aus meinem Bett auf. Meine Mutter gibt mir eine Jeans und einen pulli und ich ziehe mich in Badezimmer um.
Dann gehen wir aus dem Krankenhaus.

Der Junge von vorhin sitzt draußen weinend auf einer Bank.

Im auto sehe ich meine Mutter verwirrt an:
"Mum? Wer war der junge?"
Sie schluckt:
"Felix"
"Wie Felix?"
"Dein... Freund"
Ich sehe sie Geschock an:
"Beziehung Freund?"
"Ja"

Ihm muss es jetzt wohl richtig dreckig gehen...

Felix p.o.v.

Ally kann sich nicht mehr an mich erinnern...

Alles ist verloren.
Die Person, die ich über alles liebe kann sich nicht mehr an mich erinnern...

Plötzlich kommt mir eine riesen Wut, ich stehe auf und gehe zum skateplatz, wo allys mobber immer chillen.

Sofort erkenne ich den Typ, der sie geschubst hat und packe ihn am kragen, meine Faust ruht auf Höhe seines Gesichts in der Luft, bereit zu zu schlagen.

"Ey alter chill, was willst du?!"
"Du scheiß Wichser! Du hättest anstatt von Ally im Krankenhaus landen sollen!"
"Junge, beruig dich!"
"Wegen dir kann sich Ally an niemanden mehr außer ihrer Familie erinnern!"

Er sieht mich geschockt an:
"Da-das wollte ich nicht! Wirklich! es tut mir leid! Ich hab über trieben!"

Ich lasse ihn los:
"SIE HÄTTE STERBEN KÖNNEN! TÄTE ES DIR DANN AUCH LEID?!
HÄTTET IHR DANN AUCH ÜBERTRIEBEN?!
IHR HABT JA ALE OFT GENUG GESAGT, DASS SIE SICH UMBRINGRN SOLL!"

Sie sehen mich alle kleinlaut an, ein paar der Mädchen fangen an zu heulen.

"JA KOMMT HEULT DOCH! WISST IHR WIE OFT SIE WEGEN EUCH GEHEULT HAT? WAS BRINGT ES EUCH, DASS IHR ANDERE MENSCHEN FERTIG MACHT?!"

Als ich in die runde sehe, senken alle ihre Köpfe, ich drehe mich um und gehe weg.

Ally p.o.v.

Ich nehme mein Handy und setze mich auf mein Bett.
Vorsichtig öffne nich twitter.
Wie viele follower ich habe... Woher nur?

Ich schreibe einen tweet:
'Wer seid ihr alle?'

Dann schaue ich in whatsapp.

Ganz oben in der Liste ist dieser Felix. Mit drei roten Herzen ein gespeichert.

Darunter kommen lauter andere Männer, die alle erwachsen aussehen und ein Mädchen, dass circa 19 ist.

Habe ich wirklich fast nur erwachsene, männliche Freunde?

Es klingelt und wenig später ruft mich meine Mutter:
"Ally! Besuch für dich!"
Ich gehe zur Tür, wo zwei junge Männer stehen:
"Hey, wir wissen von Felix, dass du uns warscheihnlich nicht mehr kennst aber wir wollen dir helfen, dass du wenigstens uns, also deine Freunde nochmal kennenlernst."
"Ähm"
Ich sehe unsicher zu meiner mutter, welche mich aufmunternd ansieht:
"Fahr mit, du hast echt tolle Freunde"
"Okay..."

Ich Laufe in mein Zimmer, wo ich eine Jacke nehme und gehe dann wieder zu Tür, wo die Jungs mit mir zu ihrem auto gehen.

Als wir an einem Haus ankommen gehen sie mit mir in eine Wohnung, wo sechs weitere Personen sitzen, fünf Jungs und ein Mädchen, das aus meinen Kontakten.

Mein Blick bleibt an diesem Felix hängen, welcher mich traurig ansieht.
Ich allein bin schuld, dass es diesem hübschen jungen schlecht geht...

Wir setzen uns hin, der Raum wird abgedunkelt und ein Video wird auf die weiße wand projiziert.

Ein zusammenschnitt aus lauter Videos, in denen mir erklärt wird, wer die Leute hier alle sind und dass ich mit allen außer dem Mädchen in Amerika war, wo ich einen von ihnen erst im suff und dann nüchtern geküsst habe und anschließend mit Felix zusammen gekommen bin.

Nach dem Video habe ich Tränen in den Augen:
"Das ist echt mega süß... Aber ich kann mich immer noch an nichts erinnern. Ich weis jetzt zwar, dass ich euch kenne aber ihr seid trotzdem irgendwie fremde für mich... Es tut mir leid..."

Felix steht auf "ich hab euch doch gesagt, dass die scheiße nichts bringen wird" er geht aus dem Raum und knallt die Tür so zu, dass wir alle zusammen zucken.

Einer der Leute, ich glaube er heißt Rewi, will ihm nachlaufen aber er wird zurück gehalten.
"Er braucht glaube ich seine Ruhe"

Als ich jedoch aufstehe und zur Tür gehe hält mich niemand auf.

Ich finde Felix an einem Balkon sitzen.
Wegen mir weint der hübsche Junge.
So wie er aussieht hat er in letzter Zeit öfter geweint.

"Hey... Felix, richtig?"
"Ja..."
"Es tut mir leid, dass es dir wegen mir schlecht geht. Sehr sogar"
"Du kannst ja rein gar nichts dafür, dass dir das passiert ist."
"Es ist irgendwie komisch mit einer Person zu reden,von der alle sagen, dass ich sie vor ein paar tagen noch geliebt habe... Und vor allem die mich noch liebt"
"Ja, aber das bringt mir rein gar nichts. Ich kann ja nicht mal eben dafür sorgen, dass du dich nochmal in mich verliebst..."

Ich setze mich neben ihn auf den kalten boden und starre den sternenbedekten Himmel an.

"Wie geht es dir damit?", fragt er mich.
"Ich weis nicht... Eigentlich geht es mir normal, es ist hald so, als würde ich dich erst seit vorher kennen, ich bin nur froh, dass ich meine Familie nicht vergessen habe... Was für einen Tag haben wir eigentlich?"
"Freitag"
"Und wann war der Unfall?"
"Dienstag"

Ich schlucke.
"Ich war jeden Tag von Anfang bis Ende der besucherzeit bei dir."
"Das ist... Lieb"
Ich nehme seine Hand in meine.
Es fühlt sich einfach richtig an.