~•~ Atme! ~•~

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Das Wasser strich sanft um meine Beine und der Stoff meiner Kleidung saugte sich mit der Flüssigkeit auf. Es war kalt, aber noch ging es. Alles war still bis auf das Wasser, dass ab und zu gegen unsere Körper schwappte.
,,Wie lange noch?", fragte ich mit zitternder Stimme. Mittlerweile standen wir bis zur Brust im See und meine Kleidung war bis auf den letzten Faser durchnässt und fühlte sich tonnenschwer auf meinen Schultern an.
Noch dazu klebte sie an mir wie eine zweite Haut. Das Wasser wurde immer kälter, obwohl wir uns nicht bewegten.
,,Gleich", war die knappe Antwort. Toll, und was verstand man darunter?
Plötzlich spürte ich das Seewasser an meinem Kinn. Vor zehn Sekunden reichte mir es doch noch bis zu den Schultern, oder?
,,Es fängt an", presste Life hervor. ,,Hab keine Angst, klar? Du kannst unter Wasser atmen"
Trotzdem versuchte ich so lange über Wasser zu bleiben, wie möglich. Es stieg und meine langen Haare waren bis zum Schopf nass. Ich spürte, wie die Kälte langsam meinen Mund erreichte, dann schnappte ich nach Luft und tauchte unter. Ich schloss die Augen, während ich mich an Lifes Hand klammerte und Shiny's Finger sich in meine Haut bohrten wie Katzenkrallen.
Es waren mindestens 30 Sekunden vergangenen, ich fühlte mich verloren und meine Lunge brannte. Panisch öffnete ich die Augen. So langsam gewann die Bewusstlosigkeit die Oberhand, schwindelig war mir schon und ich merkte, wie ich langsam meine Kräfte verlor.

,,Du musst atmen!", sagte Life. Langsam schüttelte ich den Kopf. Zum heftigen war keine Kraft mehr. Aber warum verstand ich ihn?! Langsam, aber vorsichtig öffnete ich den Mund, immer darauf achtend, kein Wasser in die Lutröhre zu bekommen.
,,Atme Luna!" Ich sah bereits dunkle Flecken vor meinen Augen tanzen und mir wurde noch schwindeliger. Er rüttelte mich an meinen Schultern und ich sog panisch das Wasser ein. Ich spürte, wie es meine Luftröhre durchströmte, dann in meine Bronchien und nahm letzendlich alles in seinen Besitz.
Und ich... atmete.
Die dunklen Flecken hörten auf zu tanzen und das Feuer in meiner Lunge wurde quälend langsam gelöscht. Ungläubig riss ich die Augen auf. Das war doch unmöglich! Doch bevor ich Zeit hatte, nachzudenken, wurde auf einmal alles blinkend, glitzerte und ein Rausch durchzog mich. ,,Los geht's", flüsterte Life. Es war ganz anders als das Beamen mit Shiny, viel angenehmer. Aber plötzlich wurde alles anders. Statt zu blinken und zu glitzenern regnete etwas pechschwarzes auf uns herab, mitten im Wasser, und der Rausch war unerträglich. Ich hatte das Gefühl, ein Blitz durchzog mich. Panisch sah ich zu Life, der auf einmal gar nicht mehr so gelassen schien, und Shiny krallte ihre Nägeln meine Schulter, was gar nicht typisch für sie war. Sie hatte doch vor nichts Angst. Oder? Dann kam mir eine Idee, eine die uns wahrscheinlich das Leben retten würde. Ich riss meinen Stoffgürtel von meiner Hüfte und band ihn entschlossen und so gut wie möglich um Life's und meier Hand, Shiny stopfte ich rücksichtslos in meinen Rucksack. Ich erinnerte mich nur noch an Lifes frangendes Gesicht, bevor ich mich die Dunkelheit einholte.

,,-na!", holte mich eine Stimme aus der Dunkelheit. ,,Wach auf!" Ich blinzelte. Das Morgenlicht stach mir in die Augen und war unerträglich. Schnell schloss ich sie wieder und war sofort umgeben von Dunkelheit. ,,Luna, ich weiß, dass du wach bist!"
Jemand packte meine Schultern ,,Luna Moonlight!"
Ich wurde ins Sitzen gezogen.
,,Was?", murmelte ich und öffnete widerwillig die Augen. ,,Wir haben ein Problem", stellte er überflüssigerweise fest.
,,Das weiß ich, ich bin nicht dumm!", rief ich wütend. Überrascht über meine Stimmung sahen Layla, Life und Shiny an. ,,Ich weiß, dass es nicht geklappt hat, ich weiß, dass ich deine Schuhe aus einem undefinierbaren Grund trage, weil du barfuß bist und meine Füße stinken! Verdammt nochmal, ich.weiß!"
Zum Schluss wurde ich immer lauter, und es tat mir sofort leid, als Life bei den letzten beiden Wörtern zusammenzuckte. Ich raufte mir verzweifelt die Haare, sprang auf und murmelte ,,Sorry" Hektisch setzte ich mich wieder hin.
,,Es ist nur, wenn wir den Mars nicht erreichen, werden wir auch nicht auf Neptun aufkreuzen, und ich habe meine Mum doch gerade erst kennengelernt, auch wenn ich sie bisher nur zweimal getroffen habe, aber ich möchte sie jetzt auch nicht einfach so gehen lassen", erklärte ich traurig. Layla und Life tauschten Blicke aus, die Bände sprachen und der Halbneptuaner versteckte Shiny unauffällig hinter seinem muskulösen Rücken, höchstwahrscheinlich, dass sie den Rand hielt.
,,Was wisst ihr, was ich wissen sollte?", fragte ich misstrauisch. Life wollte zur Erklärung ansetzen, als Layla ihn am Arm packte. ,,Du... Ihr könntet dabei sterben!", flüsterte sie eindringlich, doch Life schüttelte den Kopf. ,,Für die Königin würde ich so etwas immer machen", erwiderte er. ,,Es ist Luna's Entscheidung" Dann blickte er mich ernst an. ,,Es gibt einen anderen Weg. Aber er ist lebensgefährlich"

Meine Ohren gehörten ihm, während sich Shiny leise, aber sicher aus Life's geschlossener Hand befreite. ,,Der Weg der Wahrheit. Auf diesem Weg werden dir Fragen gestellt und jeder Anwesende muss sie ehrlich beantworten. Die Magie, die auf diesem Weg herrscht, richtet sich nach den Schwächen der Personen. Meist sind sie so speziell, dass man höllisch aufpassen muss, wie man sie beantwortet. Der Weg ist gefährlich, aber er bringt uns ohne Umwege direkt zum Saturn, den Mars können wir auslassen", erklärte er, aber irgendetas war da faul.
,,Und wo liegt der Haken?", fragte ich.
,,Der Punkt ist...", er räusperte sich. ,,Etwa 85 Prozent derjenigen, die den Weg benutzen sieht man nie wieder. Die Magie verschlingt sie, macht alle sterbenskrank, denen eine Lüge über die Lippen kommt. Nur 5 von diesen 85 Prozent überleben und sterben nach spätestens 5 Tagen, die meisten schon nach einem oder Zweitens, man spürt immer Schmerz. Es fängt langsam an, die Beine und Arme fangen an, sich taub zu fühlen und schmerzen stark, genauso wie Kopf und Bauch. Letzendlich serben erst die Muskeln im Unterkörper ab, man kann nicht mehr laufen, dann die Arme, man kann nicht greifen und sich auch nicht mehr selbstständig ernähen. Es ist ein sehr schmerzvoller Tod. Wenn man dann noch nicht verhungert ist, stirbt zu guter letzt das Herz ab.
Während den letzten Vorgängen verklumpt auch das blut und es bilden sich Gerinsel. Das ist der Haken. Und dieser eine ist lebensgefährlich. Es liegt bei dir, wie du dich entscheidest. Du könntest an einer einzigen Lüge sterben"
Layla sah mich mit ihren wunderschönen eisblauen Augen eindringlich an.

,,Tu das nicht!" schienen sie zu flüstern, aber meine Entscheidung war gefallen. ,,Wo findet man diesen Weg?", fragte ich mit fester Stimme und hoffte, dass man das leichte Zittern nicht zu sehr raushörte und eine Stimme schrie immer wieder ein Wort, immer und immer wieder, und es hallte in meinem Kopf wider.

Tod



~•~

1 119 Words✌

Ich habe kaum etwas an den 2 Kapiteln verändert (das sind nämlich 2 Instakapitel)
ist anscheinend eines der besten Kapitel (überhaupt kein Selbstlob, haha)
Joaaaa, also falls ihr noch irgendetwas findet (Rechtschreibung, Zeichensetzung, Gänsefüßchen etc), gebt mir Bescheid.

Gosh, ich hab's heute aber mit Klammern

~•~

Was schätzt ihr, wie alt bin ich?

~> An alle, die es gaaanz genau wissen: Nicht spoilern

Die Unsterblichkeit des Universums | MONDREIHE | PAUSIERTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt