,,Endlich in meine Falle getappt, was?", begrüßte mich Nandin. Ich erwiderte nichts, als ich grob auf den Boden geschubst wurde. Doch ich stand wieder auf, ohne eine Miene zu verziehen. Nandin sollte bloß nicht auf die Idee kommen, dass ich Angst hätte, auch wenn ich mir eigentlich vor Angst in die Hose pinkelte. ,,Was soll das?", zischte er. ,,Knie nieder. Verbeug dich vor mir!"
,,Ich tue hier gar nichts, was Sie befehlen", entgegnete ich, als ich endlich genügend Mut zusammengekratzt hatte. ,,Du vergisst, dass ich deinen Vater habe", drohte Nandin mir stirnrunzelnd. Ich biss mir auf die Lippe.
,,Dann tauschen wir. Du schickst meinen Vater auf die Erde. Und ich will dabei sein, denn ich will hier keine Lügen haben", machte sich mein Mundwerk plötzlich selbstständig. Innerlich wollte ich mir eine klatschen. Oder wenigstens im Boden versinken. Dümmer ging wohl nicht.
,,Du bietest also an, dich im Gegensatz zu deinem Vater zu tauschen?", fragte der König überrascht.
Ich konnte mir keinen Rückzieher mehr leisten. Hier ging es um meinen Dad.
Also nickte ich. ,,Hm", machte Nandin. ,,Ich hab's mir irgendwie schwieriger vorgestellt, nachdem ich dich vor einer Stunde unterschätzt habe. Das Mondvolk ist zäh. Aber du bist ja auch bei den Menschen aufgewachsen, die ticken irgendwie anders. Du weißt aber, dass du damit praktisch dein Todesurteil unterschreibst?"
Wieder nickte ich und presste meine Lippen aufeinander. ,,Gut. Dann sage ich meinen Wachen, dass sie deinen Vater bringen wollen. Mach es dir doch gemütlich, ich habe Muffins", bot er mir an und lächelte erfreut. Ich schüttelte energisch den Kopf, als ich die blauen Drogen-Muffins von Shiny wiedererkannte. ,,Ich bin nicht blöd", murmelte ich leise. Abgesehen davon, dass ich gerade den dümmsten Deal überhaupt vorgeschlagen hatte.
,,So, hier ist er", sagte Nandin gelangweilt und seufzte. ,,Dad!", rief ich und rannte auf ihn zu, um ihn zu umarmen. ,,Luna, Schatz. Was machst du bloß für Sachen?", flüsterte er und strich mir über den Kopf. Ich schloss die Augen.
,,Ich weiß es ehrlich gesagt nicht", erwiderte ich leise. ,,Seid ihr jetzt endlich fertig?", unterbrach der Neptuaner uns genervt. Ich drückte Dad fester. ,,Sag Mum, dass ich sie liebe. Und dass ich die Zeit mit Shiny und Life nie vergessen werde", wisperte ich und ließ schweren Herzens von Dad ab.
,,Ich hab dich lieb", fügte ich hinzu, als ich ihm in die Augen blickte. Hinter uns klatschte Nandin enthusiastisch in die Hände. ,,Okay, okay. Wachen? Beamt ihn endlich weg, damit wir fortfahren können", befahl er. Sie nickten und einer zerrte Dad zum Portal, an dem sich schon zwei Wachen postiert hatten. Weitere zwei standen neben mir.
,,Ich komm zu euch, ich werde irgendwie einen Weg finden!", versprach ich. Mein Vater drehte sich zu mir um. ,,Das kannst du nicht machen, du Tyrann!", zischte Dad plötzlich und riss sich von den Wachen los. Entschlossen ging er auf Nandin los. ,,Du hast meine Frau entführt, du hast meine Familie zerstört und du wirst mir jetzt nicht auch noch meine Tochter wegnehmen!"
Er stand jetzt direkt vor Nandin, sein Gesicht wutverzerrt und baute sich vor ihm auf. Ich ahnte, was er vor hatte. ,,Luna, ich denke du weißt, was ich gleich von dir verlange. Tu es, achte auf nichts anderes und vor allem nicht auf mich!", befahl er, ohne Nandin aus den Augen zu lassen.
,,Nein! Dad, bitte tu das nicht, wir finden eine andere Lösung un-"
Doch es war zu spät. Mein Vater riss Nandin zu Boden und schlug auf ihn ein. ,,Luna!"
Es war ein Riesen Fehler, den er da tat. ,,Luna! Tu es!", kam es jetzt fordernder von ihm. Ich tat, was Dad von mir wollte. Ohne es wirklich zu bemerken, setzten sich meine Füße in Bewegung. Ich lief so schnell ich konnte zum Portal und ich wandte mich ein letztes Mal um. Dad lag regungslos auf dem Boden. Etwas in mir zerbrach und ich hatte nicht die geringste Ahnung, was ich machen sollte. Nandin stand auf und klopfte sich etwas Dreck von seinem Mantel, so als ob er nur eine Kleinigkeit erledigt hatte. ,,Dad", flüsterte ich und entfernte mich einen Schritt vom Portal.
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Die Unsterblichkeit des Universums | MONDREIHE | PAUSIERT
Fantasía»Ein Mädchen wird in eine komplett andere Welten katapultiert - freiwillig und eher unfreiwillig. Denn Vorteile hat diese auf jeden Fall: Eine Krone - mehr oder weniger, eine neue beste Freundin, echt coole Feenflügel. Das Kleingedruckte: Jede Menge...