~•~Die Frage über Maira~•~

21 4 3
                                    



,,Luna, mach schnell!", drängte Life. ,,Ich muss auf's Klo!" 

Ich stöhnte. ,,Mein Gott, ich beeil mich doch!", antwortete ich und zog mir den Pulli über den Kopf. ,,Luna, komm schon! Bitte!", flehte er. Ich raufte mir meine Haare, was sich ziemlich komisch anfühlte. Die kurzen Haarsträhnen wanderten schneller durch die Hand, als meine früheren und jedes Mal setzte mein Herz für eine Millisekunde aus. ,,Okay, aber im Gegenzug versuchst du heute nicht zu schnarchen und ich kriege einen Kuss", verhandelte ich. ,,Ich nehme ersteres. Wenn mich meine Freundin noch nicht mal kurz auf's Klo lässt, weil sie-" ,,-gerade ihre Hose anzieht, weil sie davor ein Bad genommen hat, bist du richtig, ja", unterbrach ich ihn. 

Ich wollte die Badewanne mit dem sauberen Wasser nämlich genießen, solange ich noch eine hatte. Die letzten Tage auf dem Weg der Wahrheit waren die Hölle gewesen. Ich hätte nie gedacht, dass sich eine Dusche oder eine Badewanne so toll anfühlte. 

Ich und öffnete die Holztür und starrte direkt in Life's Gesicht. ,,Danke!", rief er und stürmte ins Bad, bevor ich irgendetwas sagen konnte. ,,Übrigens verlässt Jack gerade das Haus. Nur so zur Info", kam es gedämpft von der anderen Seite der Tür. Ich knurrte. ,,Vielen dank auch, du Blödmann", zischte ich und sprintete sofort los zur Haustür. ,,Ist Jack noch da? Oh Mann, Life hat mir erst gerade eben erzählt, dass Jack gerade dabei ist los zu reisen", keuchte ich und sah Chiara und Shiny fragend an. ,,Er macht sich gerade fertig. Sachen packen und so", meine Chi. Erleichtert nickte ich. ,,Ich mach Life fertig", murmelte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust. Dann wanderte mein Blick zur Tür, die sich gerade öffnete und Jack heraustrat.

,,Jack, du bist noch da", stellte ich fest. ,,Ja, in der Tat", erwiderte er mit einem verschmitzten Grinsen. ,,Und ich kann dich wirklich nicht umstimmen, zu bleiben?", fragte ich mit einem kleinen Hoffnungsschimmer. Er war mein Freund und selbst Life, der nicht gerade begeistert von Jack war, musste zugeben dass er sehr intelligent war und ein super Gedächtnis hatte. Zumindest ein besseres als andere hundertfünfzig Jahre alten Männer mit ein paar magischen Fähigkeiten.

 ,,Nein, es tut mir leid, Luna", bedauerte er. ,,Ihr seid wirklich besser ohne mich dran, ich würde euch nur aufhalten. Mit mir würdet ihr nur halb so schnell sein. Jeder muss Opfer bringen und meines ist sogar sinnvoll. So belaste ich niemanden unnötig und kann euch den Rücken decken, indem ich Marbella erzähle, dass es ein kompletter Fehlschlag war und du nicht existierst. Sobald sie mir glaubt werde ich dich auf der Erde besuchen, okay?" Ich seufzte und rang mir ein Lächeln ab. 

,,Okay, ich verstehe. Dann freue ich mich auf unser nächstes Treffen", meinte ich. Falls wir überleben, fügte ich in Gedanken hinzu. Eigentlich machte es mich fertig, nicht zu wissen ob ich überleben würde oder nicht. Deswegen schob ich die Gedanken oft beiseite und lenkte mich ab. Doch manchmal, wenn ich abends versuchte einzuschlafen, kreisten meine Gedanken nur um die gesuchte Antwort, ob wir überleben würden oder nicht. Und dann half es auch nicht mehr, an irgendetwas anderes zu denken, denn dann hatte sich der Gedanke festgesetzt und ich brauchte nur noch länger zum Einschlafen. 


Jack lächelte. ,,Du bist hartnäckig und kämpfst für das, was du für richtig hältst. So wirst du auf jeden Fall deine Mutter befreien und ein gute Prinzessin wirst du auch", ermutigte er mich. ,,Ja, ja. Aber dass ich ab und zu komplett dickköpfig und tollpatschig bin, das hast du ausgelassen", sagte ich und grinste schief. ,,Ja, das stimmt allerdings", entgegnete er grinsend. Für einen kurzen Moment legte sich Stille über uns. ,,Ich werde dich vermissen, Luna", gestand er. Ich nickte zögerlich. ,,Ich dich auch"

,,Das hätte ich mir niemals erträumt... Dass ich mal Prinzessin des Mondes auf spezielle, erzwungene Art und Weise befreundet sein werde. Obwohl sie echt schräg ist", lachte er. Der Witz war nicht wirklich lustig, aber ich wusste, dass er mich nur aufheitern wollte. 

Die Unsterblichkeit des Universums | MONDREIHE | PAUSIERTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt